Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

Finland, finlandssvenskarna och det nya Europa
(4.–10. Juni 2007)

Die Finnlandschweden — ca. 300.000 Personen oder 5,6 % der Einwohner Finnlands — sind in vielerlei Hinsicht eine privilegierte Minderheit. Wodurch zeichnet sich ihre Stellung in der Gesellschaft aus und hat das Schwedische in Finnland eine Zukunft? Das waren die Fragestellungen, mit denen sich das Programm der diesjährigen Exkursion nach Finnland umreißen lässt.
Stationen waren Helsinki/Helsingfors und die Region Österbotten/Pohjanmaa mit Besuchen in Vaasa/Vasa sowie Jakobstad/Pietarsaari. Die engen Kontakte des Instituts zu finnlandschwedischen Institutionen und Forschern ermöglichten ein vielfältiges und umfangreiches Programm.

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Eingeleitet wurde die Exkursion unter Leitung von Sten Berglund, Henriette Kliemann-Geisinger und Tomas Milosch mit einer von Håkan Andersson, dem ehemaligen Direktor der Åbo Akademi in Vaasa/Vasa, begleiteten Busfahrt nach Jakobstad/Pietarsaari, wo wir mit Vertretern aus Verwaltung und Wirtschaft zusammentrafen.

Den ersten Tag beendeten wir mit einem kühlen Bad im Bottnischen Meerbusen und einem Abendessen mit Blick auf die Schären.

In Vaasa/Vasa präsentierte der Soziologe Kjell Herberts (Institutet för finlandssvensk samhällsforskning) Ergebnisse des »Barometers«, einer regelmäßig durchgeführten Meinungsumfrage unter der finnlandschwedischen Bevölkerung.
In Helsinki wurden wir von Vertretern aus Wissenschaft, Politik und Medien empfangen. Tom Moring (Svenska social- och kommunalhögskolan) gab einen Überblick über die Mediennutzung in Finnland(-schweden) und begleitete uns zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk YLE. Einen weiteren Einblick in die Medienlandschaft bot ein Besuch in der Redaktion von Hufvudstadtsbladet, der größten schwedischen Zeitung in Finnland. Dass gerade die finanzkräftigen Stiftungen und zivilgesellschaftlichen Einrichtungen ein starkes Rückgrat des Schwedischen in Finnland bilden, machten Treffen mit Christoffer Grönholm (Svenska folkhögskolans vänner) sowie Rainar Knapas (Svenska litteratursällskapet i Finland) deutlich. Weitere Themen in Helsinki waren die åländische Identität (Henry Rask, Hanaholmen/Kulturcentrum för Sverige och Finland) und die Arbeit der schwedischen Reichstagsgruppe (Mats Nyman).

Neben vielen offiziellen Programmpunkten stellten von Studierenden vorbereitete Stadtrundgänge, ein Abschlusspicknick auf Suomenlinna/Sveaborg sowie ein Tag in Tallinn vor dem Rückflug nach Berlin eine willkommene Abwechslung dar.