Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

Politik, Verfassung und Kultur in Norwegen und Deutschland (Henrik-Steffens-Vorlesung) Helge Høibraaten
VL 52 237 Di 18–20 DOR 24, 3.134  

Die Henrik-Steffens-Vorlesungen werden in diesem Semester Themen aus Politik und Verfassungsgeschichte in Norwegen und Deutschland als einen Schwerpunkt haben. Es werden aber auch Vorlesungen zu anderen Themen gehalten, insbesondere in Verbindung mit den beiden anderen Lehrangeboten der Steffens-Professur in diesem Semester.

Teilnahmehinweis: Die Vorlesungen werden meist in skandinavischen Sprachen gehalten.

 

Der Norden und der Süden – im Lichte der Orientalismusdebatte Helge Høibraaten
VG 52 238 Mi 16–18 DOR 24, 3.231  

Die Vorlesung wird den Komplex Nord/Süd im Lichte der Orientalismusdebatte aufnehmen – die Debatte über das Verhältnis West/Ost, Abendland/Morgenland. Dabei ist klar, dass die Gleichungen West = Nord, Ost = Süd tendenziell Gültigkeit gehabt haben. Der Ausgangspunkt ist Edwards Saids bahnbrechende Untersuchung zum Orientalismus. Die Rolle Deutschlands für den Orientalismus wird darüber hinaus – unter Einbeziehung neuerer Forschungsliteratur – stärker betont werden, auch die Rolle Skandinaviens. U. a. wird der Orientalismus in Ibsens Peer Gynt Thema sein.

Literatur : Edward Said: Orientalism. Western Conceptions of the Orient. London 1978 ff. – Ian Buruma und Avishai Margalit: Occidentalism. The West in the Eyes of its Enemies. New York 2004. – Jonathan Hess: Germans, Jews and the Origins of Modernity. New Haven , London 2002. – Richard Faber: Abendland – ein politischer Kampfbegriff . Hildesheim 1979 (Neuausgabe Ber­lin/Wien. – Elisabeth Oxfeldt: Nordic Orientalism . Copenhagen 2005. – Adam Oehlenschläger: Aladdin eller den forunderlige lampe. (urspr. 1805). – Henrik Ibsen: Peer Gynt. (urspr. 1867). – Asbjørn Aarseth: „Peer Gynt and Hegel´s Ideas on Egyptian Art”. In: Scandinavian Studies 73(2001)4, 535–546. Knut Hamsun: Dronningen av Saba . (urspr. 1882). – Knut Hamsun: I Eventyrland. (urspr. 1903).

Henrik Ibsens Kaiser und Galiläer (1873): Philosophie, politische Theologie, Neuheidentum Helge Høibraaten
HS 52 239 Do 16–18 DOR 24, 3.134  

Das Seminar wird dieses Stück untersuchen, das Ibsen für sein Hauptwerk hielt, über den spätrömischen Kaiser Julian und seinen fehlgeschlagenen Versuch, den alten Göttern neben dem Christentum zu ihrem Recht zu verhelfen. Das Stück, das auch den Traum eines dritten Reiches vorstellt, soll nicht vorrangig im Rahmen des Ibsenschen Werkes als Ganzes gelesen werden, sondern allgemein ideengeschichtlich und auch im deutschen Kontext des 19. und des 20. Jahrhunderts – eine naheliegende, aber ziemlich unerforschte Fragestellung.

Literatur . Der Kaiser der Römer gegen den König der Juden. Aus den Schriften Julians des Abtrünnigen. Berlin 1941. – Julian Apostata: Der Barthasser. Stuttgart 1999. – Paulus Svendsen: Gullaldertro og fremskrittsdrøm. Oslo 1940. – Karl Löwith: Weltgeschichte und Heilsgeschehen. Heidelberg 1953. – David Friedrich Strauss: Der Romantiker auf dem Throne der Cäsaren oder Julian der Abtrünnige. (urspr. 1847), Neuausgabe Heidelberg. – Carl Schmitt: Politische Theologie. (urspr. 1922). – Ders.: Politische Theologie II. Berlin 1970. – Klaus Rosen: Julian. Kaiser, Gott und Christenhasser. Stuttgart 2006. – Egil A Wyller: Et enhetssyn på Ibsen. Oslo 1999. – Atle Kittang: Ibsens heroisme. Oslo 2002. – Friedrich Nietzsche: Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben. (urspr. 1874). – Ders.: Die Genealogie der Moral. (urspr. 1886). – Hubert Cancik: Nietzsches Antike. Stuttgart 2000. – Uwe Englert: Magus und Rechenmeister. Henrik Ibsens Werk auf den Bühnen des Dritten Reiches. Tübingen und Basel 2001. Steven Sage: Ibsen and Hitler. New York 2006.

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme, Referat und schriftliche Hausarbeit.

 

WS 04/05 Übersicht Lehrveranstaltungen SS 07