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Stefanie von Schnurbein
Jüdische Figuren in der dänischen Literatur
des 19. Jahrhunderts
Die Untersuchungen im Teilprojekt "Jüdische Figuren in der dänischen Literatur
des 19. Jahrhunderts" konzentrierten sich vor allem auf den Zeitraum zwischen 1820 und 1850. Die
theoretischen Auseinandersetzungen auf den Projekttreffen, vor allem zu den Themen "Bildung",
"Säkularisierung, Transformation von Religion" und "Rassismus", sowie die Tagung "Faszination des
Illegitimen" halfen, die Hauptthese zu schärfen und gleichzeitig zu modifizieren. Der enge Zusammenhang
zwischen Judenemanzipation, judenfeindlichen Ausschreitungen 1813 und 1819 sowie dem beginnenden
Nationalismus in Dänemark konnten in der Tat als entscheidende Gründe verifiziert werden, warum
jüdische Figuren so zahlreich in der dänischen Literatur der Zeit auftauchen. Darüber hinaus gelang es,
an einzelnen Textstudien (etwa zu M.A. Goldschmidt und H. C. Andersen) Interdependenzen zwischen den
Kategorien "Religion", "Nation" und "Geschlecht" genauer zu fassen, die Rolle des Bildungsdiskurses
zu untersuchen sowie die Beschäftigung mit jüdischen Figuren auch im Kontext von Diskursen über Erbe
und Herkunft zu betrachten. Es ist geplant, das Projekt in den nächsten Jahren in ein Buchprojekt zu
überführen.
Ergebnisse des Teilprojekts konnten beim DoktorandInnenkurs "Literatur og andethed - Normalization and othering -
strategies of alterity" erstmals einem dänischen Publikum vorgetragen werden. Für das Sommerquartal 2008,
in dem ich wieder meine Gastprofessur an der University of Chicago wahrnehme, werde ich außerdem einen Kurs
zusammen mit dem dortigen Lektor für Jiddisch, Jan Schwarz unterrichten, der aus dem Teilprojekt hervorgegangen ist.
Thema wird sein: "Jews in Scandinavian Literature - Scandinavian Jewish Literature".
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