Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

 

"Kontaktzone Meer"

Reisende im Ostsee- und Mittelmeerraum vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart

Projektzeitraum: 2014–2016

Forschungsprojekt: „Kontaktzone Meer“. Reisende im Ostsee- und Mittelmeerraum vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart
„La mer comme zone de contact“. Voyageurs dans l’espace baltique et méditerranéen de la Moyen Age à nos jours

Gefördert durch: Deutsch-Französische Hochschule (Université Franco-Allemande)

Förderumfang und Laufzeit: 3 Jahre (2014 bis 2016)

Projektverantwortliche: Markus Friedrich (Universität Hamburg), Burghart Schmidt (Université Paul Valéry Montpellier 3), Ralph Tuchtenhagen (Humboldt-Universität zu Berlin)

Zielgruppe: Nachwuchswissenschaftler aus verschiedenen kulturwissenschaftlichen Disziplinen

 

Das Projekt stellt den ersten Abschnitt einer deutsch-französischen Netzwerkbildung auf dem Hintergrund der imagologischen historischen Reiseliteraturforschung dar. Dabei geht es konkret um eine regional begrenzte, vergleichende Perspektive, die den Ostsee- und Mittelmeerraum als Kontaktzonen für deutsche und französische Reisende interpretiert und insbesondere deren Metropolen als Zentren des kulturellen Austausches ansieht. Beim Ostsee- und Mittelmeerraum handelt es sich zugleich um zwei geographische Räume, die pars pro toto für den „Norden“ und den „Süden“ Europas stehen und damit unterschiedliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen, soziale Entwicklungen und mentalitäts- bzw. kulturstrukturelle Voraussetzungen markieren. Ihre Gegenüberstellung auf dem Hintergrund der Reiseliteraturforschung generiert Fragen von Kulturtransfer, historischen und aktuellen Raumdefinitionen, Geo-Stereotypen, räumlichen De- und Rechiffrierungen, und, auf der Ebene der literarischen Diskurse, Fragen der Intertextualität, diskursiven Traditionen bzw Revolutionen sowie der Ästhetisierung und Funktionalisierung kulturräumlicher Erfahrung.

Geplant sind zunächst zwei Nachwuchstagungen, eine in Hamburg, eine in Montpellier, und eine Ringvorlesung an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ziel ist es, ein möglichst großes Spektrum von Interessenten für das Projekt zu gewinnen. Die erste Nachwuchstagung, die vom 8. bis 9. September 2014 in Hamburg stattfindet, soll sich epochenübergreifend mit dem Meer als Kontaktzone befassen. Im Mittelpunkt stehen Perzeption und Rezeption von Selbst- und Fremdbildern, Verfestigung und Aufbruch von Stereotypen, Fragen nach Möglichkeiten und Grenzen kultureller Transferprozesse auf Reisen, Transkulturalität, Grenzziehungen und raumspezifische Fragen bezüglich des Ostsee- und Mittelmeerraums.

Die zweite Nachwuchstagung „Die Kartographie des Raumes: Reisende im Ostsee- und Mittelmeerraum vom Mittelalter bis zur Gegenwart“, die Anfang März 2015 stattfinden soll, hat zum Ziel, das zu bildende Netzwerk über die Historiker und Literaturwissenschaftler hinaus zu erweitern und die zu erzielenden Forschungsergebnisse empirisch zu verankern. Mentale Bilder und Karten der Reisenden, konkrete ikonographische und kartographische Darstellungen und die Rekonstruktion von Reiserouten stehen im Mittelpunkt des Interesses. Gleichzeitig ist mit dieser Tagung das Projekt einer eigenen Internetpräsenz verbunden.

Die Ringvorlesung an der Berliner Humboldt Universität, die in Zusammenarbeit mit dem Centre Marc Bloch und dem Institut Français, beide in Berlin, vorbereitet werden soll, wird sich über zwei Semester erstrecken (März 2015 bis Febr. 2016). Die einzelnen Vorlesungen werden in einem Sammelband im Anschluss an die Ringvorlesung veröffentlicht.

 

Call for Papers der Tagung für Nachwuchswissenschaftler vom 6./7. Juni 2014