Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

Die Löcher in der Mauer – Norwegische Literatur in der DDR – Andreas Benedikt Jager

Die DDR sah sich selbst gerne als ‚Leseland‘.Jedoch war die Auswahl der fremdsprachlichen Literatur ähnlichen Lenkungsmechanismen unterworfen wie die DDR-Literatur. Anhand der Dokumente der Druckgenehmigungsverfahren (dem DDR Euphemismus für Zensur) wird ein Überblick gegeben über die Kontroversen, Argumentationen und Strategien, die die Publikation von norwegischer Literatur in der DDR begleiteten.
  • Die Löcher in der Mauer – Norwegische Literatur in der DDR – Andreas Benedikt Jager
  • 2017-11-28T18:00:00+01:00
  • 2017-11-28T20:00:00+01:00
  • Die DDR sah sich selbst gerne als ‚Leseland‘.Jedoch war die Auswahl der fremdsprachlichen Literatur ähnlichen Lenkungsmechanismen unterworfen wie die DDR-Literatur. Anhand der Dokumente der Druckgenehmigungsverfahren (dem DDR Euphemismus für Zensur) wird ein Überblick gegeben über die Kontroversen, Argumentationen und Strategien, die die Publikation von norwegischer Literatur in der DDR begleiteten.
  • Was Öffentliche Veranstaltung Henrik-Steffens-Vorlesung
  • Wann 28.11.2017 von 18:00 bis 20:00
  • Wo DOR24, Raum 3.134 (Brandes)
  • iCal

Die Löcher in der Mauer – Norwegische Literatur in der DDR

Andreas Benedikt Jager
er tilsett ved Universitetet i Stavanger og forsker bl.a. på kulturell utveksling mellom Norge med fokus på DDR og Henrik Steffens.  
Der Vortrag wird auf Deutsch gehalten.
20171128 hsv

Berliner Mauer – Zeichnung: Birgit K.     Foto-Quelle: Public Domain

Die DDR sah sich selbst gerne als ‚Leseland‘! Der berühmte Slogan „Das richtige Buch, zur richtigen Zeit, in den richtigen Händen“ beleuchtet schlaglichtartig die besondere Wertschätzung des geschrieben Wortes und deren Schattenseiten. Die Mächtigen nahmen die Literatur ernst und versuchten gleichzeitig, sie für ihre Zwecke zu vereinnahmen. Der übersetzten fremdsprachlichen Literatur (besonders aus den kapitalistischen Ländern) kam ein besonderer Stellenwert zu, weil diese erlaubte, in fremde Welten einzutauchen, die Mauer zu überspringen. Jedoch war die Auswahl der fremdsprachlichen Literatur ähnlichen Lenkungsmechanismen unterworfen wie die DDR-Literatur. Anhand der Dokumente der Druckgenehmigungsverfahren (dem DDR Euphemismus für Zensur) wird ein Überblick gegeben über die Kontroversen, Argumentationen und Strategien, die die Publikation von norwegischer Literatur in der DDR begleiteten. Komplettiert wird dieser Aufriss durch die Rekonstruktion der verlagsinternen Diskussionen, welche Texte das Nadelöhr der Zensur passieren könnten. Der Vortrag in deutscher Sprache baut auf Benedikt Jagers Buch Norsk litteratur bak muren. Publikasjons- og sensurhistorie fra DDR (1951-1990) von 2014 auf.