Linguistik
Lehrveranstaltungen Wintersemester 2000/2001
Einführung in die vergleichende Lexikologie der skandinavischen Sprachen | JURIJ KUSMENKO | ||
VL 52 228 | Di 10-12 | MOS 101 |
Wie und warum werden Wörter geboren, und warum sterben sie? Wie verhalten sie sich zueinander? Gibt es ein System im Wortschatz? Warum und wie verändert sich der Wortschatz im allgemeinen und in den skandinavischen Sprachen im besonderen? Warum gibt es im Isländischen fast keine Lehnwörter? Antworten auf diese und viele andere Fragen zur skandinavische Lexikologie ("Lehre von den Wörtern") versucht die Vorlesung zu geben. Behandelt werden Grundbegriffe der allgemeinen Lexikologie wie auch Hauptprobleme der Lexikologie der skandinavischen Sprachen. Der Wortbestand der skandinavischen Sprachen, seine Schichtung und Struktur, seine Entstehung, Bedeutung und Funktion werden untersucht. Quellen der Ähnlichkeiten und Verschiedenheiten im Wortschatz verschiedener skandinavischen Sprachen werden analysiert, wie auch die Wege und Ursachen von Wortschatzveränderungen. Wort und Wortschatz werden unter funktionalem Aspekt betrachtet.
Literatur zur Einführung: E. Haugen: Die skandinavischen Sprachen. Hamburg 1984. - S.-G. Malmgren: Svensk lexikologi. Lund, 1994. - V. Berkov: Norsk ordlære. Oslo 1997. - Th. Schippan: Lexikologie der deutschen Gegenwartsprache. Tübingen 1992.
Norske dialekter | GUNNAR OLSEN | ||
UE 52 229 | Mo 12-14 | MOS 104 |
Seit mehr als 2000 Jahren ist die Sprache Objekt wissenschaftlicher Untersuchungen. Die Vorstellungen von Sprache und die Methoden, mit denen sie untersucht wird, haben sich mit der Zeit jedoch immer wieder gewandelt. Einflüsse aus anderen Geisteswissenschaften - aber auch aus den Naturwissenschaften - haben dabei eine wichtige Rolle gespielt. Im Kurs werden wir uns den letzten ca. 100 Jahren der Entwicklung der Sprachwissenschaft widmen und uns einen Überblick über Theorien und Methoden zur Sprachbeschreibung verschaffen. Teilnahmevoraussetzungen: Kenntnisse in einer skandinavischen Sprache
Einführung in die skandinavistische Sprachwissenschaft: Synchronie | KRISTINA KOTCHEVA | ||
GK 52 230 | Di 14-16 | MOS 101 |
Der Kurs bietet einen Einblick in die Teildisziplinen und Arbeitsweisen der Linguistik am Beispiel der skandinavischen Sprachen. Wir konzentrieren uns auf die synchrone Beschreibung in der Phonologie, Grammatik, Wortbildung, Lexikologie und Semantik. Dabei sollen nicht die einzelnen Sprachen im Vordergrund stehen, sondern die sprachtypologischen Zusammenhänge zwischen ihnen. Nicht zuletzt werden wir Berührungspunkte der Linguistik mit anderen Wissenschaftsdisziplinen betrachten sowie uns einen Überblick über Forschungsmethoden der modernen Sprachwissenschaft verschaffen.
Literatur: Haugen, Einar: Die skandinavischen Sprachen. Eine Einführung in ihre Geschichte. Hamburg 1984. - Braunmüller, Kurt: Die skandinavischen Sprachen im Überblick. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Tübingen/Basel 1999 (1. Aufl. 1991). - Nordentoft, Annelise Munck: Nordiske Nabosprog. København 1981. - Jóhanna Barðal et al.: Nordiska. Våra språk förr och nu. Lund 1997 - Groenke, Ulrich: Die Sprachenlandschaft Skandinaviens. Berlin 1998.
Teilnahmevoraussetzungen und -hinweise: Sprachkenntnisse entsprechend SP 2. Obs! Der Kurs fängt erst im Januar 2001 an und wird z. T. als Blockseminar stattfinden. Vorbesprechung am 19. Oktober 2000 um 10.15 Uhr in MOS 104. Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme, Klausur.
Einführung in die skandinavistische Sprachwissenschaft: Altskandinavische Sprachen im Vergleich | JURIJ KUSMENKO | ||
GK 52 231 | Do 10-12 | MOS 104 |
Die meisten kennen nur die altwestnordische - hauptsächlich die altisländische - Tradition, da diese der Welt eine hervorragende Literatur gegeben hat. Obwohl die altostnordische schriftliche Tradition bedeutend ärmer ist, hat auch sie mehrere interessante schriftliche Denkmäler geliefert. Im Seminar werden diese zwei schriftlichen Traditionen verglichen - vor allem unter Berücksichtigung der Unterschiede zwischen den altskandinavischen Sprachen. Behandelt werden vor allem phonologische, grammatische und lexikalische Charakteristika. Der Schwerpunkt wird dabei auf den wichtigsten Unterscheidungsmerkmalen sowohl zwischen ostskandinavischen (Altschwedisch, Altdänisch, Altgutnisch) und westskandinavischen (Altisländisch und Altnorwegisch) als auch innerhalb jeder Gruppe (Altnorwegisch vs. Altisländisch, Altschwedisch vs. Altdänisch) liegen. Die Analyse wird nicht nur auf die Einzelsprachen und den Vergleich berücksichtigen, sondern auch ihre weitere Geschichte. Faktoren der skandinavischen Sprachspaltung werden ebenfalls analysiert. Im ersten Teil des Kurses werden Texte gelesen und analysiert. Den zweiten Teil nehmen die Referate in Anspruch.
Teilnamevoraussetzungen und -hinweise: Kenntnisse in einer skandinavischen Sprache, mindestens Abschluss SP 2. Empfehlenswert sind auch die Grundkenntnisse im Altisländischen. Der GK kann auch als Übung angerechnet werden.
Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme, Referat und Hausarbeit.
Literatur zur Einführung: E. Haugen: Die skandinavischen Sprachen. Hamburg, 1984. - J. Barðal et. al.: Nordiska språk förr och nu. Lund, 1997. - A. Noreen: Altschwedische Grammatik mit Einschluß des Altgutnischen. Halle, 1904. - A. Heusler, Altisländisches Elementarbuch. Heidelberg, 1932. J. Brøndum-Nielsen: Gammeldansk Grammatik i sproghistorisk fremstilling. Bd. 1-8. København 1932-1973.
Die altisländische poetologische und grammatische Literatur | JURIJ KUSMENKO | ||
HS 52 215 | Do 14-16 | MOS 104 |
Eine besondere Einstellung der Isländer zur eigenen Sprache und Poesie im Mittelalter, die bis heute erhalten geblieben ist, hat sich darin geäußert, dass die Isländer eins der ersten Völker Europas waren, das schon im Mittelalter eine eigene sprachwissenschaftliche und poetologische Tradition hatten. In den sogenannten altisländischen grammatischen Abhandlungen werden die Probleme der Schaffung eines eigenen isländischen Alphabets, die phonetische Analyse des Isländischen sowie die Sprache und die Versmaße der altisländischen Dichtung behandelt. Die Probleme der poetischen Form stehen auch im Mittelpunkt der jüngeren Edda von Snorri Sturluson. Warum ist die Reflektion über die eigene Sprache und Dichtung in Island viel älter als im übrigen Europa (mit Ausnahme Irlands)? Welche Besonderheiten weist diese altisländische Tradition auf? Welche Quellen hat sie? Im welchem Verhältnis steht sie zur damaligen europäischen sprachwissenschaftlichen Tradition? Auf solche Fragen versuchen wir, im Seminar zu antworten. Im ersten Teil des Kurses werden die entsprechenden altisländischen Texte gelesen und analysiert. Im zweiten Teil stehen Referate im Mittelpunkt.
Teilnahmevoraussetzungen: Grundkenntnisse im Altisländischen.
Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme, Referat und Hausarbeit.
Literatur zur Einführung: Holtsmark, A.: En islandsk scholasticus fra det. 12. århundre. Oslo 1936. - Hreinn Benediktson: The first grammatical treatise. Reykjavík 1972. - F. Rascellà: The so-called Second Grammatical Treatiase. Firenze 1982. - Ólsen Björn Magnusson: Den tredje og fjerde grammatiske afhandling i Snorres Edda. København 1884. - Finnur Jónsson: Edda Snorra Sturlusonar. København 1931 (oder eine andere Snorra-Edda-Ausgabe mit Háttatal). - Möbius, Th.: Háttatal Snorra Sturlusonar. Hrsg. von Th. Möbius. 1881. - Tranter, S.: Clavis Metrica: Háttatal, Háttalykill and the Irish Metrics Tracts. Basel 1997.
Examenskolloquium: Neuerscheinungen, Abschlussarbeiten, Forschungsbeiträge zur Skandinavistik | JURIJ KUSMENKO | ||
CO 52 232 | Di 14-16 | MOS 105 |
Im Rahmen des Kolloquiums besteht die Möglichkeit, Magisterarbeiten vorzustellen und zu diskutieren. Das Kolloquium kann darüber hinaus Hilfe bei der Themenfindung für die Abschlussarbeiten bieten. Daneben sollen ausgewählte Neuerscheinungen zur skandinavistischen Linguistik debattiert worden. Außerdem werden im Rahmen des Kolloquiums die Beiträge der deutschen Teilnehmer an der studentischen Tagung zur skandinavistischen Linguistik diskutiert, die unser Institut zusammen mit dem Institut für nordische Sprachen der Stockholmer Universität regelmäßig jedes Jahr organisiert.