Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

Wissenschaftliche Projekte – Jahresbericht 2004

Kulturella gränsdragningsprocesser mellan hälsa och sjukdom i välfärdsstater / Kulturelle Differenzierungen von Gesundheit und Krankheit in Wohlfahrtsstaaten

In einem interdisziplinären und transnationalen Kooperationsprojekt, initiiert vom Nordeuropa-Institut an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Humanistischen Fakultät der Universität Örebro, sollen Vorstellungen von Gesundheit und Krankheit in modernen europäischen Wohlfahrtsstaaten im Allgemeinen und in Schweden und Deutschland im Besonderen untersucht werden. Der Fokus liegt dabei auf der Darstellung und Konstruktion von Gesundheit und dem gesunden 'normalen Menschen'. Gesundheit und Krankheit werden nicht in einem Verhältnis von Norm und Abweichung verstanden, sondern als Differenzierungsbegriffe in einem fortlaufenden Prozess, in dem die Begriffe und ihr Verhältnis zueinander ständig neu verhandelt werden.

Durch die disziplinäre Zusammensetzung des Projekts werden ein institutionelles Verständnis von Wohlfahrtsstaaten und kultur- und diskursanalytische und semiotische Kompetenzen kombiniert. Der komparatistische Ansatz erlaubt eine 'Vogelperspektive', die sowohl Unterschiede in der Wahrnehmung von Körper, Geschlecht, Lebenszyklus und Gesundheit hervorheben als auch die Verhandlung dieser Begriffe in Relation zu Krankheit, Abweichung und den Institutionen des Wohlfahrtsstaats aufzeigen kann.

Das Forschungsprojekt ist 2004 von Riksbankens Jubileumsfond bereits mit einem 'Startgeld' von 100.000 Kronen gefördert worden, für das zwei Symposien in Örebro und in Berlin veranstaltet wurden. Der eigentliche Projektbeginn ist – die Einwerbung entsprechender Drittmittel vorausgesetzt – für Januar 2006 anvisiert.

Mehr Informationen unter: Gesundheit und Krankheit in Wohlfahrtsstaaten