Wissenschaftliche Projekte – Jahresbericht 2004
Norwegen-Deutschland 1905–2005: Eine binationale Ausstellung zu den Beziehungen beider Staaten und ihrer Menschen
Im Jahr 2005 begeht Norwegen das 100-jährige Jubiläum der Unabhängigkeit nach der Auflösung der Union mit Schweden am 7. Juni 1905. Wohlgemerkt: "begeht", nicht "feiert"; Hundreårsmarkeringen ist denn auch der offiziell gebrauchte Terminus. Schon hieran sieht man, dass es größten Fingerspitzengefühls bedarf, wenn man an den Jubiläumsveranstaltungen teilnehmen will. Bereits im Jahr 2003 hatten Prof. Dr. Bernd Henningsen, Ulrich Brömmling und Frauke Stuhl die Vorbereitungen zu einer Ausstellung aufgenommen, die das Unabhängigkeitsjubiläum zum Anlass nimmt, die kulturellen, politischen, wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Norwegen und Deutschland, zwischen Norwegern und Deutschen zu dokumentieren.
In elf Kapiteln wird die Ausstellung, die am 15. Oktober 2005 im Norsk Teknisk Museum die Pforten öffnet, vom Verhältnis der beiden Staaten und ihrer Menschen zueinander berichten: über Wirtschaft und Energie, Technik und Kommunikation, Umwelt und Natur, Bildung und Wissenschaft, Politik und Soziales, Reisen und Mobilität, die Besatzungszeit mit Folgen, Kunst und Kultur, Sport und Unterhaltung, Alltag und schließlich über die Versäumnisse, über das also, was nicht oder nicht sehr intensiv an Begegnungsgeschichte stattgefunden hat.
Im Jahr 2004 konnte die Projektgruppe in Deutschland (je nach Aufgabe in enger oder loser Zusammenarbeit mit den Partnern in Norwegen) die Ausstellungsthemen für den Katalog benennen, sämtliche Autoren anschreiben, die Designer auswählen, Budgets erstellen (und verwerfen), Gespräche und Verhandlungen führen mit Museumsleuten, Künstlerinnen und Künstlern, mit Speditionen, Verlagen, Stiftungen, mit Wissenschaft und Politik. Auch zum Jahreswechsel 2004/05 steht vieles noch nicht fest; doch so viel dann doch: Es wird ein langes, spannendes Projekt werden, eine Ausstellung, die nach drei norwegischen Stationen ab Herbst 2006 auch in Berlin, Leipzig und Hamburg zu sehen sein wird.