Menschen, Medien, Metropolen.
Die kulturelle Konstruktion von Fremd- und Selbstbildern in der Ostsee-Region
Projektzeitraum: 1997–1998
Von der neuen Hochschule in Södertörn, die die dritte Universität in Stockholm werden wird, erging an Bernd Henningsen die Einladung, mit einem eigenen Forschungsprojekt am Aufbau des dortigen Forschungs- und Lehrmilieus teilzunehmen: Seit Oktober 1997 bzw. Januar 1998 sind fünf Kolleginnen und Kollegen an der Hochschule beschäftigt: von der MPG für Geschichte in Göttingen Dr. Christoph Anz, vom Nordeuropa-Institut der HU: Dr. Heike Graf, Politik? und Medienwissenschaftlerin, und Claudia Beindorf, M.A., Skandinavistin und Medienwissenschaflerin, von der Frankfurter Universität die Skandinavistin Dr. des. Frauke Hillebrecht, M.A., von der Universität Kiel die Skandinavistin Dr. Antje Wischmann. Sie werden ein Viertel ihrer Arbeitszeit für Lehraufgaben an der Hochschule zur Verfügung stehen, ansonsten ein eigenes postgraduales Projekt bearbeiten. Das Gesamtprojekt ist auf vier Jahre angelegt. Es soll der Konstruktionsprozeß der Imagination vom jeweils anderen entschlüsselt werden; die Genese von nationalen und regionalen Fremd- und Selbstbildern soll aufgedeckt und ihre Funktion im jeweils nationalen politischen Selbstverständnis analysiert werden. Methodisch, theoretisch und inhaltlich ist das Projekt im Kontext der aktuellen Identitäts- und Mentalitätsforschung zu sehen, die insbesondere in den skandinavischen Ländern seit einigen Jahren betrieben wird. Im Focus des Projektes steht die (Groß-)Stadt und das (groß)städtische Leben: Welche Vorstellungen sind - medial vermittelt - in der Ostsee-Region von der Stadt im 20. Jahrhundert entschlüsselbar? Was hat sich durch 1989 verändert? Die Rückkehr der Stadt in Osteuropa als Aktions- und Attraktionsraum für Politik und für die Menschen soll analysiert werden, eine (selbstverständliche) Größe wird dabei Berlin spielen.