Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

Humboldt-Universität zu Berlin | Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät | Nordeuropa-Institut | STUDIUM | KVV | ws9798 | Nordeuropa-Institut: Lehrveranstaltungen Neuere Literaturen WS 1997/98

Neuere Literaturen
Lehrveranstaltungen Wintersemester 1997/98

Stadt und Land in der skandinavischen Literatur des 19. Jahrhunderts

András Masát, Mo 12–14, MOS 101 (VL 07 240)

Mit der Romantik in Skandinavien rücken "das Volk" und das Land in den Vordergrund des literarischen Interesses. Das Land wird teils als Natur und das Natürliche, teils als Rahmen und Ort für die Ausübung schöpferischer Tätigkeit (Bauern, Fischer), teils als Schauplatz bei der Schilderung der Lebensweise von Staatsangestellten ("embetsmenn") und ihren Familien (Ehefrauen und Töchter) auf dem Lande dargestellt. Die oft erlebte Sehnsucht nach der "großen Welt" der Städte – parallel zur allmählichen Umwandlung der Bauerngesellschaft und der Entstehung der Großstädte – verwandelt sich im Zuge des Realismus (des modernen Durchbruchs) dann zu einer Hinwendung zum Bürger und zu einer Neubewertung der Städte. Diese werden immer stärker zum Austragungsort der gesellschaftlichen Konflikte und zum Schauplatz für gegensätzliche Erlebnisse des modernen Menschen (so z. B. Entfremdung, aber auch Solidarität). In der Vorlesung wird die literarische Verarbeitung solcher Themen behandelt, wobei auch der "Künstlerproblematik" große Aufmerksamkeit eingeräumt wird.


Hamsuns Prosa im skandinavischen Kontext

András Masát, Mi 10–12, MOS 101 (GK 07 241)

Im Seminar werden die folgenden Romane von Hamsun behandelt: Sult (Hunger), Pan, Markens grøde (Segen der Erde), der Zyklus Landstrykere (Landstreicher), August (August Weltumsegler), Men Livet lever (Nach Jahr und Tag). (Auf Wunsch, in Verbindung mit der geplanten Hamsun-Konferenz in Berlin, können auch andere Werke besprochen werden). Anhand ausgewählter Textabschnitte sollte ein "close reading" den Einstieg in die Eigenart der Hamsunschen Prosa ermöglichen. Zentrale Motive und die immer vorhandene Ambivalenz der semantischen Struktur werden untersucht, um dann im jeweiligen zeitgenössischen skandinavischen Kontext die ethisch-soziale und literarische Relevanz sowie den veränderlichen Stellenwert von Hamsuns Prosaschaffen aufzeigen zu können.


Entstehung und Entwicklung der "nationalen" Novelle in Norwegen

András Masát, Mo 16–18, MOS 101 (HS 07 242)

Nach 1814, der (relativen) Unabhängigkeit Norwegens, erhält die Nationalliteratur im Prozeß des "Nationenbaus" eine besondere Funktion. In der einsetzenden "national" gesinnten Kunst artikuliert sich die Kurzprosa am schnellsten – parallel zur Malerei. Vom Vater der norwegischen Novelle, Mauritz Hansen, angefangen wird anhand ausgewählter Texte ein überblick über die Novellenkunst im 19. Jahrhundert angestrebt, der die Volkssagen Asbjørnsenscher Prägung ebenso berücksichtigen soll, wie Novellen/Erzählungen von Bjørnstjerne Bjørnson, Camilla Collett, Alexander Kielland, Jonas Lie und Knut Hamsun.

Teilnahmevoraussetzungen: Abgeschlossenes Grundstudium.


Abschlußarbeiten und Neuerscheinungen zur Skandinavistik

András Masát, Di 12–14, MOS 104 (CO 07 243)

Im Rahmen des Kolloquiums besteht die Möglichkeit, Magisterarbeiten oder größere Hausarbeiten vorzustellen und zu diskutieren. Das Kolloquium bietet darüber hinaus Hilfe für Abschlußarbeiten. Schließlich werden ausgewählte Neuerscheinungen zur skandinavischen Literaturwissenschaft debattiert.

Teilnahmehinweis: Rechtzeitige Voranmeldung zur Themenabsprache wünschenswert.


Änderungen vorbehalten (Stand: 27. Mai 1997)

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