Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

Humboldt-Universität zu Berlin | Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät | Nordeuropa-Institut | INSTITUT | Institutsarchiv | Jahresberichte | Jahresbericht 2004 | Forschungsgruppen und Veranstaltungen unter Beteiligung des Institutes – Jahresbericht 2004

Forschungsgruppen und Veranstaltungen unter Beteiligung des Institutes – Jahresbericht 2004

Vesa Vares, Stipendiat der Alexander-von-Humboldt-Stiftung am Nordeuropa-Institut, organisierte im Rahmen der 5. European Social Science History Conference, die vom 24.–27. März an der Humboldt-Universität stattfand, die Sitzung Middle Class in Scandinavia.

 

Vom 21.–22. Mai wurde das alljährliche Treffen der Isländisch-Lektoren diesmal in Berlin am Nordeuropa-Institut durchgeführt. Die Konferenz der 14 Lektoren aus ganz Europa wurde von Jón Gíslason organisiert und vom Stofnun Sigurður Nordals (Sigurður Nordals-Institut) finanziert. Stefanie von Schnurbein eröffnete die Konferenz; Kristina Kotcheva sowie Anna Klodt gehörten zu den Vortragenden seitens des Instituts. Thematisch ging es v. a. um didaktische Methoden des Isländisch-Unterrichts sowie die Internetlehrwerke Icelandic-Online und BRAGI.

 

Im Anschluss daran fand vom 23.–24. Mai eine gesonderte Sitzung zu  Icelandic-Online statt. Dieses Projekt wird von drei Lektoren aus Island geleitet, die Lehrmaterial für Isländisch als Fremdsprache erstellen. Das Material wird zum Selbststudium im Internet bereitgestellt und momentan von Jón Gíslason und vier weiteren Lektoren im Unterricht erprobt. Die Finanzierung läuft über das europäische Programm LINGUA zur Förderung des Sprachunterrichts und des Sprachenerwerbs.

 

Die Verordnung zur Schaffung barrierefreier Informationstechnik nach dem Behindertengleichstellungsgesetz (BITV) verpflichtet Universitäten zur behindertengerechten Gestaltung ihrer Webseiten. Nach dem 31. Dezember 2005 ist Barrierefreiheit einklagbar. Zum Thema Behindertengerechte Gestaltung der Webseiten fand am 7. Dezember im Erwin-Schrödinger-Zentrum in Adlershof ein Workshop für Web-Administrator(inn)en statt, den die Webmasterin der Humboldt-Universität, Frau Lanyi, zusammen mit Izabela Dahl anbot.

 

Das Nordeuropa-Institut ist seit Sommer 2003 assoziiertes Mitglied der Georg-Brandes-Forskerskolen Kopenhagen. Die Forscherschule ist ein auf fünf Jahre bewilligtes Programm für DoktorandInnen unter der Leitung von Pil Dahlerup. Sein inhaltlicher Schwerpunkt liegt auf den skandinavischen Literaturen unter besonderer Berücksichtigung neuerer theoretischer, aber auch editionsphilologischer Fragestellungen. Im Jahr 2004 hat das Nordeuropa-Institut zwei Veranstaltungen mit konzi-piert und war aktiv an der Durchführung beteiligt: Vom 19. 22. April wurde der Kurs Litteratur, film og historisk avantgarde durchgeführt, gefolgt von dem Kurs Maskuliniteter og andre seksuelle selv'er vom 8. 10. Dezember.

 

Im Rahmen des Forschungsprojekts Kulturelle Differenzierungen von Gesundheit und Krankheit in Wohlfahrtsstaaten fand vom 5.–11. November ein Symposium am Nordeuropa-Institut statt. Zu dem Symposium konnten Teilnehmende verschie-dener schwedischer Wissenschaftseinrichtungen am Institut begrüßt werden: Magdalena Bengtsson, Kristina Engwall, Anna-Karin Frih, Christina Jansson, Henrik Karlsson, Ann-Sofie Ohlander und Marie Öhman.

 

Exkursion nach Jönköping

Vom 12.–21. November reisten sieben Studierende mit Ella Johansson nach Lund und Jönköping. Dort arbeiteten sie mit Studierenden der Universität Lund in einem ethnologischen Forschungsprojekt zusammen. Zentral war die Frage, ob und auf welche Weise Religion eine Rolle für Immigrantinnen und ihre Integration spielt. Unterstützt vom Jönköpings Läns Museum knüpften die Studierenden aus Lund und Berlin in Jönköping Kontakte. Sie interviewten Immigrantinnen und führten teilneh-mende Beobachtungen durch. Eine der beiden Berliner Gruppen konzentrierte sich auf junge Frauen und ihre Zukunftspläne, die andere beschäftigte sich mit aus Indien eingewanderten Familien und ihren Traditionen.

 

Wintersymposium der Nordisk Sommeruniversitet

Vom 4.–7. März hielt der Studienkreis The Re-Enchantement of the World der Nordisk Sommeruniversitet sein Wintersymposium in Berlin ab. Die Nordische Som-meruniversität ist eine Organisation und ein Netzwerk für Forschung und Studien, das die nordischen Länder und die verschiedenen akademischen Disziplinen miteinander verbinden möchte. Trotz des Namens "Sommeruniversität" beschränkt sich die Tätigkeit nicht auf eine Jahreszeit, auch im Winter werden Treffen organisiert.
Im Rahmen des Wintersymposium des 6. Studienkreises wurden in den Räumen des Nordeuropa-Institutes drei Tage lang Vorträge gehalten und diskutiert. Die 24 Teilnehmenden kamen aus Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland. Die Professorinnen, Professoren, Dozentinnen, Dozenten und Studierende größtenteils aus den Bereichen Soziologie und Politikwissenschaft beleuchteten die Rolle der Religion und des Religiösen in der heutigen Gesellschaft. Wie lässt sich das Wiederaufblühen der Religion in Ethik und Wirtschaft erklären? Gibt es Zusammenhänge mit einem stärker werdenden Augenmerk auf fanatische und fundamentalistische Bewegungen? Diskutiert wurden sowohl historische Zusammenhänge als auch aktuelle Probleme einer demokratischen Gesellschaft, die nicht mehr durch eine gemeinsame Religion geprägt ist.

 

Überregionale Doktorandentagung in Berlin

Am 29. und 30. Juni 2004 fand am Nordeuropa-Institut die 1. überregionale Doktorandentagung statt – mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Dänemark und Schweden. Die Tagung wurde in Teamarbeit von Kristina Kotcheva (Berlin) und Thomas Mohnike (Freiburg) organisiert. In zwei Arbeitskreisen wurden Dissertationsvorhaben mit Themen aus der ganzen Bandbreite der Skandinavistik – Mediävistik, Linguistik, Literatur- und Kulturwissenschaft – vorgestellt und diskutiert. Die Doktorandentagung soll als ein fester Rahmen etabliert werden, in dem Doktorandinnen und Doktoranden der Skandinavistik – aber auch aus anderen Fächern, sofern ihr Thema einen skandinavischen Bezug hat – ihre Forschungsvorhaben präsentieren, Kontakte knüpfen und Netzwerke aufbauen können. Die 2. überregionale Doktorandentagung wird im Frühjahr 2005 stattfinden, organisiert von Katja Schönwandt (Göttingen) und Lena Weilbächer (Erlangen).

 

Kulturhus Berlin

Lesung Holm Mazetti

Mit Unterstützung des Nordeuropa-Instituts wurde 2004 auf Initiative von Absolvent/inn/en des Instituts das Kulturhus Berlin. Zentrum für nordeuropäische Kultur und Wissenschaft e. V. gegründet. Das Kulturhus Berlin fördert als unabhängiger Akteur den Austausch zwischen Nordeuropa und Deutschland. Dabei wird es in drei Bereichen aktiv: Es soll Bildungs- und Informationsangebote bereitstellen, Wissenschaft betreiben sowie durch Kulturveranstaltungen die Präsenz Nordeuropas in Berlin akzentuieren.

Am 22. September fand im Felleshus der Nordischen Botschaften unter dem Titel Die dunkle Seite des Idylls die Auftaktveranstaltung mit weit über 100 Gästen statt. Katarina Mazetti (S) und Greteliese Holm (DK) lasen und diskutierten, moderiert von Jan Hecker-Stampehl. Die Bandbreite des Angebots umfasst auch Stadtrundgänge auf Spuren berühmter Skandinavier in Berlin.

Im vergangenen Jahr konnte auch die Gründung des Fördervereins des Kulturhus Berlin e.V. gefeiert werden.

 

Nordeuropa-Express

Am 16. Juni 2004 lief der Nordeuropa-Express bei der 5 x 5-Kilometer-Team-Staffel im Tiergarten erstmalig mit zwei Teams. Dabei überholte Team 2 in der Besetzung Evelyn Hayn, Juliane Kläring, Ursula Offenberger, Christine Arnold und Elisabeth Reber in 02:14:17 das Traditionsteam Nordeuropa-Express 1, bestehend aus Anja Unterberger, Stefanie von Schnurbein, Gisa Marehn, Heike Peetz und Ute Mousa, um exakt fünf Minuten. Die Teams belegten die Plätze 51 und 86 (von 202) in der Frauenwertung.