Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

Jan Hecker-Stampehl
Vereinigte Staaten des Nordens. Die Debatte der Norden-Vereine in Dänemark, Schweden und Finnland über ein geeintes Nordeuropa im Zweiten Welt­krieg
(Clemens Wurm/Institut für Geschichtswissenschaften, Bernd Henningsen)

Untersucht wird eine vergessene Debatte über die Zukunft des Nordens nach dem Zweiten Weltkrieg. In Nordeuropa diskutierte man während des Kriegs sehr lebendig über die Zeit nach Kriegsende und die Vollendung des alten Traums des Nordismus: die staatsrechtliche Einigung des Nordens. Vor allem zwischen 1942 und 1944 wurde intensiv über die Zukunft des Nordens diskutiert. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die Norden-Vereine (Föreningarna/Foreningene Norden). Innerhalb dieser privaten Vereine, die sich für die nordische Zusammenarbeit einsetzten, war die Zukunftsdebatte besonders stark. Der Schwerpunkt der Debatte lag in Dänemark und Schweden, wo die Diskussionen und Publikationsaktivitäten besonders lebhaft waren.

Untersucht werden in der Arbeit die kulturellen Konstruktionen des Nordens, welche in der Debatte zum Ausdruck kamen, die wichtigsten politischen Ordnungsmodelle – Wirtschaftskooperation, Militärunion und ein nordischer Bundesstaat (die ›Vereinigten Staaten des Nordens‹) – sowie die publizistischen, kultur- und bildungspolitischen Strategien zur Verbreitung des nordischen Einheitsgedankens. Die Quellengrundlage bilden die Archivalien der Norden-Vereine, Nachlässe ihrer Vorsitzenden und anderer zentraler Personen und die zahlreichen Veröffentlichungen der Norden-Vereine im Untersuchungszeitraum.

 

[Dissertationen am Nordeuropa-Institut]