Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

Benjamin Gilde
Die finnische Vietnam-Politik während des Kalten Krieges

Finnland verhielt sich bis 1971 in der Vietnam-Frage eher passiv und erkannte auf Grund seiner so genannten Politik gegenüber geteilten Staaten zunächst weder Nord- noch Süd-Vietnam an. Die Politik gegenüber geteilten Staaten war eine Ableitung der Deutschland-Politik und erwies sich in der Praxis als nicht auf Vietnam anwendbar. Wegen des starken innen- und außenpolitischen Drucks sowie aus Protest gegen die brutale Kriegsführung der USA erkannte Finnland im Dezember 1972 Nord-Vietnam an. In Falle Süd-Vietnams war eine Anerkennung vorerst nicht möglich, da es dort zwei konkurrierende Regierungen gab – eine von den USA und eine von der Sowjetunion unterstützt. Erst nach dem Sieg der kommunistischen Truppen über die proamerikanische Regierung konnte Finnland 1975 auch Süd-Vietnam anerkennen.

 

[Magisterarbeiten im Fachteil Kulturwissenschaft 2005]