Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

 

 

Justyna Wietrzykowska:
Die S-Verben im Schwedischen und im Norwegischen. Eine vergleichende Analyse

Das Ziel der Untersuchung war die Ermittlung der Häufigkeit, der Verteilung hinsichtlich der Bedeutung, der Form und Erscheinungsweise von den schwedischen und den norwegischen S-Verben. Darüber hinaus wurde überprüft, in welchem Kontext die S-Formen in den beiden skandinavischen Sprachen auftreten. Dazu wurden schwedische und norwegische Zeitungsartikel sowie zwei sprachwissenschaftliche Aufsätze analysiert. Die Untersuchung ergab, dass man die S-Formen in beiden Sprachen produktiv gebraucht. Sie können in verschiedenen Funktionen verwendet werden, zum Beispiel in der reflexiven, der reziproken, der aktiven oder der passiven Funktion. Die Bildungs- und Erscheinungsweise dieser Formen ist in beiden Sprachen ähnlich, allerdings findet man im Norwegischen selten Vergangenheitsformen der S-Verben. Bezüglich des Kontexts, in dem die S- Verben erscheinen, wurde festgestellt, dass die reflexiven und die reziproken S-Verben in dem selben Kontext wie die analytisch gebildeten reflexiven und reziproken Konstruktionen verwendet werden. Die aktiven S-Formen werden unter anderem bei der Beschreibung von Geistesstimmungen und Veränderungen benutzt. Die passiven S-Formen kommen vor allem dann vor, wenn unabgeschlossene, zeitlich nicht begrenzte Handlungen beziehungsweise Vorgänge, die sich wiederholen, dargestellt werden sollen. Darüber hinaus können sie auf eine Wiederholung oder auf eine Regel hindeuten.

 

Magisterarbeiten im Fachteil Linguistik 2004