Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

Dörthe Gaettens
Einwanderer und Literatur in Dänemark. Die Suche nach den „neuen“ Stimmen

Die Behauptung vom Fehlen markanter „Einwandererschriftsteller“ und einer „Einwandererliteratur“ ist bis heute das markanteste Merkmal des Diskursfeldes Einwandererliteratur in Dänemark. Die Magisterarbeit beschäftigt sich auf Grundlage von publizistischem Material und Paratexten zu literarischen Sammelbänden mit der Frage, wie in Dänemark das Phänomen Einwandererliteratur diskursiv hergestellt und reproduziert wird. Ausgehend von Bourdieus Begriff des literarischen Felds und dem rezeptionstheoretischen Konzept des Erwartungshorizonts wird untersucht, welche Erwartungshaltungen sich gegenüber einer Einwandererliteratur als dominant erweisen und wer bestimmt, was eine solche überhaupt ist. Dabei erweist sich die Debatte um die im Jahr 2007 erschienene Anthologie Nye stemmer nicht zuletzt aufgrund der starken Feldposition des herausgebenden Verlags und eines literarischen Preises gleichen Namens als besonders einflussreich und steht daher im Mittelpunkt der Untersuchung. Schließlich wird an Fallbeispielen dargelegt, wie sich die Markierungen dieses Diskurses in der Literatur selbst wieder finden lassen.

 

[Magisterarbeiten im Fachteil Neuere skandinavische Literaturen 2009]