Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

Dörte Linke
Körper und Raum in Birgitta Trotzigs Dykungens dotter

Diese Arbeit untersucht das Verhältnis von Körper und Raum in Birgitta Trotzigs Erzählung Dykungens dotter. Grundlegend für die Überlegungen ist, dass der Körper individuell und gesellschaftlich zugleich ist. Für das individuelle Ich wird er Mittler zu dessen Umwelt, gleichzeitig schließt jede gesellschaftliche Raumordnung die Organisation von Körpern und deren Bewegungen mit ein. Die Lebens- und Bewegungsmöglichkeiten des Einzelnen sind daher wesentlich dadurch bestimmt, welche Körperkonzepte eine Gemeinschaft akzeptiert bzw. ausschließt. Dykungens dotter beleuchtet anhand der Geschichte seiner Figuren die Zerrissenheit des modernen Menschen zwischen einer von Ideen organisierten Körperlichkeit, die nach Unverletzlichkeit strebt, und den ungeordneten Dimensionen des Körpers, den Instinkten und der Sexualität, die den Einzelnen in die Kreisläufe von Werden und Vergehen einbinden und auf seine Umwelt hin öffnen, so dass eine abgeschlossene und auf Ideen basierende Identitätskonstruktion brüchig wird.

 

[Magisterarbeiten im Fachteil Neuere skandinavische Literaturen 2010]