Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

im Sommersemester 2000'); ?>

Norwegische und schwedische Außenpolitik BERND HENNINGSEN
EINHART LORENZ
VL 52 227 Di + Do 16-18 BE 1, 42  

Mit dieser Vorlesung, die zweimal wöchentlich in der ersten Semesterhälfte stattfindet, wenden wir uns an Hörer aller Stufen. Sie gibt eine Einführung in die Außenpolitik Norwegens und Schwedens im 20. Jahrhundert, wobei neben den skandinavisch-deutschen Beziehungen folgende Themen von besonderer Bedeutung sind: die Entwicklung der innerskandinavischen Beziehungen, die Neutralitäts- und Allianzpolitik, das Verhältnis zu Europa, zu den Großmächten, und zu den Vereinten Nationen sowie das Engagement der beiden Länder in der "Dritten Welt".

Teilnahmehinweise: Im Anschluss an die Vorlesung wird in der zweiten Semesterhälfte das Hauptseminar 52 240 zum gleichen Thema stattfinden. - Im Rahmen der Veranstaltung werden auch Historiker aus Skandinavien Gastvorlesungen halten.

Skandinavische Intellektuelle des 19. und 20. Jahrhunderts THORSTEN NYBOM
VL 52 228 Mo 12-14 MOS 101  

Die Vorlesung wird in erster Linie eine Auswahl zentraler schwedischer und norwegischer Gesellschaftskritiker und Kulturpersönlichkeiten präsentieren - von Georg Stiernhielm und Olof Rudbeck bis Herbert Tingsten und Stein Rokkan.

Es ist jedoch nicht nur beabsichtigt, eine begrenzte Anzahl Personen zu analysieren, die auf entscheidende Weise das öffentliche kulturelle und gesellschaftliche Leben Skandinaviens beeinflusst und geformt haben, sondern in einem bestimmten Maße auch das eventuelle Aufkommen, die Existenz und die Veränderungen einer spezifisch "skandinavischen" politischen und kulturellen Öffentlichkeit zu diskutieren.

Presse in Lettland AINARS DIMANTS
UE 52 229 Fr 16-18 MOS 101  

Die Lehrveranstaltung zeichnet die Grundzüge der Pressegeschichte Lettlands nach, behandelt werden die Erste Republik, die Zeit des autoritären Regimes, die erste Sowjetrepublik, die deutsche Besatzungszeit, die zweite Sowjetrepublik und die Zweite Republik. In der Übung wird über die Strukturen und Entwicklungstendenzen der lettischen Presse heutzutage informiert, wobei auch andere Massenmedien einbezogen werden. Schwerpunkte sind die Rolle der Presse im Prozess der demokratischen Transformation und auf dem Wege nach Europa, ihre Bedeutung als Öffentlichkeit sowie die in Lettland hochaktuelle Frage nach einer Presse-Ethik.

[Ainars Dimants ist der bekannteste Journalist Lettlands. Er war jahrelang Chefkommentator der größten lettischen Tageszeitung Diena, Chefredakteur der Zeitschrift Fokuss und leitet das Fernsehmagazin Globuss. Gegenwärtig stellt er seine Doktorarbeit in Berlin fertig und leitet kommissarisch den Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaften an der Stradins-Universität in Riga.]

Die Öresundregion (exkursionsbegleitend) BERND HENNINGSEN
UE 52 230 Di 10-12 MOS 101  

Neben Berlin und Warschau gilt die dänisch-schwedische Öresundregion heute als die Wachstumsregion im nördlichen Europa. Mit Inbetriebnahme der Brücke über den Sund im Sommer 2000 wird ein uralter Traum Wirklichkeit - die Ostsee kann zum ersten Mal in historischer Zeit trockenen Fußes umrundet werden -, danach wird sich relativ rasch erweisen, ob sich die Hoffnungen auf ein Zusammenwachsen der Region über eine Meerenge hinweg realisieren lassen: Wirtschaft, Politik und Wissenschaft sollen in naher Zukunft einen Integrations- und Kooperationsprozess durchlaufen, der schon heute mit dem Begriff des "Laboratoriums der Zukunft" beschrieben wird. Neben einer eher landeskundlichen Beschreibung der Region wird es um die analytische Aufarbeitung der Regionalisierungsprozesse von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gehen: Verkehr, Universitäten, Energieversorgung, kulturelle Angebote usw.

Teilnahmehinweise: Erwartet wird die regelmäßige Teilnahme, aktive Beteiligung sowie ein Referat. Eine Literaturliste liegt zu Beginn des Semesters aus; Themen können ab sofort vereinbart werden.

Willy Brandts politische Publizistik 1933-1947 EINHART LORENZ
UE 52 231 Mi 12-14 MOS 101  

Willy Brandt hat während seines Exils in Norwegen (1933-1940) und Schweden (1940-1945) als Publizist gearbeitet und Hunderte von Artikeln verfasst, die sich mit Fragen der deutschen, der norwegischen und der internationalen Politik beschäftigten. Nach dem Kriege wurde ihm bestätigt, dass es kaum einen Norweger gegeben hatte, der eine so effektive Propagandaarbeit für Norwegens Sache ausgeführt hatte, wie er. Ausgehend von Brandts Texten werden Fragen der norwegischen Politik vor und während des Zweiten Weltkriegs diskutiert und auf den aktuellen Forschungsstand bezogen.

Teilnahmevoraussetzungen: Lektürefähigkeit norwegischer und schwedischer Texte.

Literaturhinweise: Willy Brandt: Draußen. Schriften während der Emigration. München, 1966. - Willy Brandt: Skrifter fra eksilåra i Norge. Oslo, 1993. - Außerdem die während des Krieges in Stockholm erschienenen Schriften Brandts.

Methodologie des Stoffgebietes: Kulturvetenskap/Historia THORSTEN NYBOM
UE 52 232 Mo 18-20 MOS 101  

Der Geschichtswissenschaft wird oft der Charakter einer vollwertigen "Wissenschaft" streitig gemacht, immer wieder sehen sich deshalb Historiker gezwungen, den Wissenschaftscharakter ihrer Arbeitsbereiche in Theorie und Methode nachzuweisen. Theoretische Konjunkturhochs lösen sich dabei ab mit -tiefs. In diesem Kurs werden wir im wesentlichen Texte aus der deutschen, angloamerikanischen sowie französischen Theoriedebatte lesen und diskutieren. Im auf methodische Diskussionen zielenden Teil hingegen werden wir uns fast ausschließlich mit skandinavischen Texten und Beispielen beschäftigen. Beide Teile stellen hohe Anforderungen an die Lesebereitschaft, besonders aber der erste Teil: In ihm werden wir Textauszüge, die zum größten Teil in einem "Reader" in der Bibliothek gesammelt sein werden, lesen und besprechen. Sie werden nicht in einem Referat vorgestellt, gute Textkenntnisse aller Teilnehmenden sind deshalb unabdingbare Voraussetzung für eine sinnvolle Arbeit im Seminar! Die methodischen Beispiele im zweiten Teil können anhand von Referaten besprochen werden.

Teilnahmevoraussetzungen: Für Studierende nach der "neuen" HU-Studienordnung abgeschlossene Zwischenprüfung, für alle anderen Interessierten gute Lesefähigkeiten in einer skandinavischen Sprache, Lese- und Diskussionsbereitschaft

Einführende Literatur: Friedrich Nietzsche: Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben. U. a. Zürich 1984 (1874). - Marc Bloch: Apologie der Geschichte oder Der Beruf des Historikers. München 1985 (1949). - Edward Hallett Carr: Was ist Geschichte? Stuttgart 1963. - Georg G. Iggers: Neue Geschichtswissenschaft. München 1978. - Jürgen Kocka: Sozialgeschichte. Göttingen 1977. - Rolf Torstendahl, Thorsten Nybom: Historievetenskap som teori, praktik, ideologi. Uppsala 1988. - Stellan Dahlgren, Anders Florén: Fråga det förflutna. En introduktion till modern historieforskning. Lund 1996. - Ottar Dahl: Grunntrekk i historieforskningens metodelære. Oslo 21976.

Grenzgebiete - Schonen und Schleswig REINHOLD WULFF
UE 52 234 Mo 8-10 MOS 101  

Der Norden Europas war selten so friedlich wie man es sich heute häufig vorstellt - ganz im Gegenteil: Kriegerische Konflikte bestimmten über lange Perioden die Beziehungen zwischen insbesondere Dänemark, Schweden und auch (Nord-)Deutschland/Preußen. Dabei standen zwei Landschaften oft im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen, nämlich Schleswig/Norschleswig/Sønderjylland als Zankapfel zwischen Dänemark und seinem südlichen Nachbarn bzw. Skåne (sowie Halland und Blekinge) als Reibungspunkt zwischen Dänemark und Schweden. Mit diesen Gebieten werden wir uns im Kurs anhand von Quellenlektüre und der Diskussion der wissenschaftlichen Literatur beschäftigen. Wir werden dabei chronologisch vorgehen, beginnend im Mittelalter (Stichworte: Danewerk - Haithabu - Schleswig), über die frühe Neuzeit (u.a. Grafenfehde im 16. Jahrhundert bzw. die Kriege um Schonen im 17.) bis ins 19. Jahrhundert (Kriege um Schleswigholstein) und werden eventuell auch einen Abstecher in die Zeitgeschichte unternehmen und uns mit den separatistischen Bewegungen in "Skaaneland" beschäftigen.

Teilnahmevoraussetzung: Gute Lesekenntnisse der schwedischen und/oder dänischen Sprache. Bereitschaft zur Übernahme eines Referats.

Einführende Literatur: Alf Åberg: Kampen om Skåne under försvenskningstiden. Stockholm, 1995. - H. V. Gregersen: Slesvig og Holsten før 1830. København, 1981 (Danmarks Historie). - Lorenz Rerup: Slesvig og Holsten efter 1830. Kopenhagen 1982 (Danmarks Historie). - Anders Linde-Laursen: Det nationales natur. Studier i dansk-svenske relationer. Kopenhagen, 1995.

Im Sommersemester bietet das Nordeuropa-Institut einen Unterrichtsschwerpunkt Skandinavischer Stummfilm mit mehreren Lehrveranstaltungen an. Freundlicherweise werden dem Institut zu diesem Zweck Videokopien der wichtigsten dänischen und schwedischen Stummfilme von Det danske Filmmuseum (Kopenhagen) sowie von Cinemateket-Svenska Filminstitutet (Stockholm) zur Verfügung gestellt. Ergänzend zum Lehrangebot sind Vorträge von skandinavischen Filmwissenschaftlern sowie eine Filmreihe in Kooperation mit den Freunden der Stiftung Deutsche Kinemathek geplant, so dass die Studierenden auch die Möglichkeit hätten, die Filme auf großer Leinwand zu sehen.

Studierende anderer Fachrichtungen und Universitäten sind herzlich willkommen!

Skandinavischer Stummfilm I: Dänemark STEPHAN MICHAEL SCHRÖDER
UE 52 235 Mi 16-18 MOS 103  

In den 1910er Jahren war die dänische Filmfirma Nordisk eine der größten der Welt, und weltweit wurden dänische Filme ob ihrer Qualität hoch geschätzt. Das 'goldene Zeitalter des dänischen Films', wie man es in der Filmgeschichtsschreibung genannt hat, endete zwar bereits um 1917, aber auch die Filmproduktion der zwanziger Jahren blieb nicht ohne internationale Wirkung (man denke nur an Pat und Patachon alias Fy und Bi). Nicht zuletzt als Talentschmiede hat der dänische Stummfilm nachhaltig internationale Bedeutung erlangt - Asta Nielsen z. B. spielte hier in ihrem ersten Film; Carl Theodor Dreyer redigierte Drehbücher, bis er schließlich Ende der 1910er selbst zu drehen begann.

Die Übung soll einerseits in die dänische Stummfilmgeschichte einführen, andererseits aber auch die herkömmliche dänische Filmgeschichtsschreibung aus kulturwissenschaftlicher Perspektive problematisieren. Dabei gilt es, Fragen wie die folgenden zu beantworten: Warum entstand gerade in Dänemark so eine erfolgreiche Filmproduktion - was waren ihre spezifischen kulturellen Bedingungen? Wie hat die etablierte Kulturelite zum Erfolg oder Misserfolg des dänischen Stummfilms beigetragen? Wer war eigentlich das Publikum des Stummfilms? Gab es überhaupt nationalspezifische Charakteristika des in Dänemark produzierten Films? Was waren die Grundzüge der dänischen Kinodebatte um 1913? Welche Faktoren führten dazu, dass der dänische Stummfilm um 1917/18 seine internationale Bedeutung verlor?

Teilnahmebedingungen: Bereitschaft zur regelmäßigen und aktiven Teilnahme. Bei Skandinavistik-Studierenden werden gute Lesekenntnisse des Dänischen vorausgesetzt.

Einführende Literaturhinweise: John Fullerton u. Jan Olsson (Hg.): Nordic Explorations. Film before 1930. Stockholm, 1999. - Marguerite Engberg: Dansk stumfilm - de store år. 2 Bde. København, 1977. - Ron[ald James] Mottram: The Danish Cinema before Dreyer. Metuchen, N.J., 1988. - Gunnar Sandfeld: Den stumme scene. Dansk biografteater indtil lydfilmens gennembrud. København 1966. - Casper Tybjerg: 1896-1909: Teltholdernes verdensteater; 1910-19: Spekulanter og himmelstormere; 1920-29: Et lille lands vagabonder. In: Kosmorama 220 (1997), 8-59.

Skandinavischer Stummfilm II: Schweden PATRICK VONDERAU
UE 52 236 Do 18-20 MOS 101  

Es gibt auf der Welt doch immerhin auch noch was anderes als schwedische Bauernhöfe, Bauerneinfalt, Bauerntreue, Bauernmoral, Bauernleben und Bauernliebe. Es wäre ganz nett, wenn die Schweden auch mal was andres verfilmen wollten als immer nur die gesammelten Werke der Selma Lagerlöf", klagte ein Berliner Filmkritiker 1922. Nicht immer verfiel der zeitgenössische Kinobesucher in jenes ehrfürchtige Staunen, das in konventionellen Filmgeschichten bis heute noch gegenüber den 'Klassikern' des schwedischen Films vorherrscht. Im Einklang mit revisionistischen Ansätzen der Filmhistoriographie möchte sich die Übung diesen unbekümmerten Blick zu Eigen und Filme wie Produktionskontexte einer Untersuchung neu zugänglich machen. In Konzentration auf eine begrenzte Periode der schwedischen Filmherstellung (1917-1924) werden anhand eines größeren Filmkorpus' stilgeschichtliche Erklärungsmodelle zu erarbeiten sein, die über bloße Einzelanalysen hinausgehen. Was macht die Zuschauer nach 1918 weltweit neugierig auf das schwedische Kino? Wie verhält sich das bei Svenska Bio entwickelte Produktionskonzept zu dem des sog. 'klassischen Hollywood-Films' und der zeitgenössischen europäischen Produktion? In welchem Verhältnis stehen literarische Sujets und filmstilistische Innovationen?

Als Teil des kursübergreifenden Themenschwerpunktes zum skandinavischen Stummfilm bietet die Übung die einmalige Gelegenheit, Stummfilme im Kontext (wieder) zu sehen und Einblick in die laufende Forschung am Fach wie auch in Schweden zu erhalten.

Teilnahmebedingungen: Bereitschaft zur regelmäßigen und aktiven Teilnahme sowie gutes Leseverständnis des Schwedischen und Englischen.

Einführende Literaturhinweise (s. auch die Hinweise zur UE 52 235): Mats Björkin: Amerikanism, Bolsjevism och korta kjoler. Filmen och dess publik i Sverige under 1920-talet. Stockholm: Aura, 1998. - David Bordwell, Janet Staiger u. Kristin Thompson: The Classical Hollywood Cinema. Film Style & Mode of Production to 1960. London: Routledge, 1988. - Jan Olsson: Allt är inte guld som glimmar. In: Peder Grøngaard (Red.): Nordisk Filmforskning 1975-1995. En bibliografi & 10 essays i anledning af filmens 100 år 1895-1995. Aarhus: NORDICOM-Danmark, 1995, 23-28. - Paolo Cherchi Usai: An Introduction to the Study of Silent Cinema. Revised and Expanded Edition. London: Bfi, 1999.

Saga Reykjavíkur - Reykjavik in Geschichte
und Gegenwart
ANDREAS VOLLMER
UE 52 237 Mo 16-18 MOS 104  

Reykjavík ist der Schlüssel zum Verständnis des modernen Island. Mit der Geschichte der Stadt verbinden sich zentrale Entwicklungen der Neuzeit: kulturelle und administrative Zentralisierung, Urbanisierung, Industrialisierung. Gegenwärtig leben in der Region Reykjavík rund 160.000 Menschen oder 60% der isländischen Bevölkerung, um 1900 waren es etwa 7.000 oder 9% - diese Zahlen lassen den gewaltigen Paradigmenwechsel in der jüngsten isländischen Geschichte nur ahnen. Der gesellschaftliche Umbruch von einer ländlich strukturierten Gesellschaft zu einer modernen Industrienation wurde lange von der isländischen Literatur thematisiert, wobei das gespannte Verhältnis von ländlicher und städtischer Kultur nicht selten dogmatisch als Opposition von Tradition und Moderne reflektiert wurde, bevor sich "die Großstadt" als Bestandteil des kulturellen Selbstverständnisses durchsetzen konnte. Aktueller Höhepunkt dieser Entwicklung ist die "Kulturhauptstadt Reykjavík", auf deren Programm wir ebenfalls einen Blick werfen werden.

Weitere Einzelheiten.

Einführende Literatur: Zur Geschichte: Árni Daníel Júlíusson, Jón Ólafur Ísberg und Helgi Skúli Kjartansson (Hg.): Íslenskur söguatlas. 3 Bände. Reykjavík, 1989-1993. - Zur Kulturhauptstadt: www.reykjavik2000.is.

Teilnahmevoraussetzungen und -hinweise: Grundsätzlich sind Sprachkenntnisse wünschenswert (die einschlägige Literatur ist nun mal zu einem großen Teil Isländisch), aber nicht Voraussetzung.

Texte zur skandinavischen Kultur- und Identitätsgeschichte: "Szenen einer Ehe" (Ibsen, Strindberg, Bergman) BERND HENNINGSEN
UE 52 238 Mi 14-16 MOS 104  

Drei klassische Texte sollen im Rahmen dieses Grundkurses behandelt werden: Henrik Ibsens Et dukkehjem (1879), August Strindbergs Fadren (1887) und Ingmar Bergmans Scener ur ett äktenskap (1973). Neben der Analyse der Stücke selbst wird es um das gesellschaftliche und identitäre Umfeld gehen, sollen die Gesellschaften selbst ins Zentrum gerückt und verstanden, soll die skandinavische Geschlechterdebatte nachvollzogen werden: Werden hier typisch regionale Besonderheiten thematisiert? Was macht das Besondere, was das Allgemeine aus? Wie verändern sich die Geschlechterbeziehungen (oder bleiben sie gleich)? Die Ehe/Familie als Spiegel der Gesellschaft.

Teilnahmevoraussetzungen: Mindestens Sprachkenntnisse entsprechend SP 2. - Erwartet wird die regelmäßige Teilnahme, intensive Lektüre, aktive Beteiligung sowie ein Referat. Eine Literaturliste liegt zu Beginn des Semesters aus; Themen können ab sofort vereinbart werden.

Einführung in die Kulturwissenschaft: Geschichte REINHOLD WULFF
GK 52 239 Mi 14-16 MOS 101  

Nach einer ersten Diskussion, was unter (skandinavistischer) Kulturwissenschaft verstanden werden kann, wird in diesem Grundkurs in zentrale Problembereiche des Fachteils am Beispiel der Geschichtswissenschaft eingeführt. Fragen der nationalen historischen Identitätsbildung, der Mentalitätsgeschichte, der Nationswerdung und der aktuellen geschichtswissenschaftlichen Diskussionen in Nordeuropa werden diskutiert. Hinzu kommt eine Einführung in die methodischen und technischen Arbeitsweisen der Geschichtswissenschaft: in Geschichtstheorien und in die Nutzung bibliographischer Hilfsmittel, in Quellenkritik und in die Anfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit.

Netzadressen und Literaturliste.

Teilnahmehinweise: Kenntnisse einer skandinavischen Sprache entsprechend Sprachkurs 2.

Leistungsnachweis: Referat und Hausarbeit.

Einführende Literatur: Bernd Henningsen u. Stephan Michael Schröder (Hrsg.): Vom Ende der Humboldt-Kosmen. Baden-Baden, 1997. - Metodövningar i historia. Bd. 1 & 2. Lund 1993/1996. - Stellan Dahlgren u. Anders Florén: Fråga det förflutna. Lund, 1996.

Norwegische und schwedische Außenpolitik BERND HENNINGSEN
EINHART LORENZ
HS 52 240 Di + Do 16-18 BE 1, 42  

Mit diesem Hauptseminar, das zweimal wöchentlich in der zweiten Semesterhälfte stattfindet, sollen die in der Vorlesung 52 227 erworbenen Kenntnisse erweitert und vertieft werden. Dabei werden neben den skandinavisch-deutschen Beziehungen wiederum folgende Themen von besonderer Bedeutung sein: die Entwicklung der innerskandinavischen Beziehungen, die Neutralitäts- und Allianzpolitik, das Verhältnis zu Europa, zu den Großmächten, und zu den Vereinten Nationen sowie das Engagement der beiden Länder in der "Dritten Welt".

Teilnahmebedingungen: Aktive Teilnahme, Übernahme eines Referats sowie für den Erwerb eines Leistungsnachweises eine Hausarbeit. Die Vereinbarung der Themen erfolgt in der ersten Vorlesung! - Im Rahmen der Veranstaltung werden auch Historiker aus Skandinavien auftreten.

Universitet och den organiserade vetenskapen
i Sverige 1593-2000
THORSTEN NYBOM
HS 52 241 Do 18-20 MOS 104  

Seminarieserien avser inte bara att ingående analysera det svenska högskole- och forskningssystemets utveckling från Uppsala universitets "nygrundning" till i dag. Ambitionen är även att i ett jämförande perspektiv diskutera huruvida det är relevant att tala om en specifik svensk forsknings- och universitetspolitik, åtminstone under den period som innefattade en 50-årig period av socialdemokratisk "hegemoni".

Leistungsnachweis: Referat und Hausarbeit.

Regionale Kooperation in Nordeuropa MANFRED KERNER
KRISTER HANNE
HS 52 242 Fr 14-16 (28.4., 5.5., 12.5., 19.5.)
und Block (Ende Juni/Anfang Juli)
MOS 104

Schon zu Zeiten des Ost-West-Konflikts zeichnete sich Nordeuropa durch verschiedene Formen und eine große Breite an internationaler und transnationaler Kooperation aus: Ob es die finnisch-sowjetischen Beziehungen oder die vielen Facetten nordischer Zusammenarbeit waren, nationalstaatliche Grenzen verloren hier schon früh ihren trennenden, zumindest aber ihren konfrontativen Charakter. Das Ende der alten Ordnung und die europäische Entwicklung seit dem Anfang der neunziger Jahre haben nicht nur wesentliche Hindernisse weiter gehender Kooperation entfallen lassen, sondern stimulieren ihrerseits Zusammenarbeitsbestrebungen, die sich seither u. a. in umfassender Kooperation um die Ostsee und die Barentssee, aber auch in grenzüberschreitender Zusammenarbeit subnationaler Einheiten (Öresund, Kvarken, Euroregion POMERANIA etc.) niederschlagen.

In unserem Seminar wollen wir die wesentlichen ökonomischen und (sicherheits-)politischen Motivationen regionaler Kooperation herausarbeiten und dabei ihre Voraussetzungen wie ihre Implikationen, auch im Hinblick auf bestehende (territorial-)staatliche Ordnungsmodelle, offen legen. Darüber hinaus sollen die Teilnehmer in Fallstudien einzelne Kooperationsprojekte exemplarisch vorstellen.

Teilnahmehinweise: Das Seminar ist als Blockveranstaltung konzipiert. Nach vier einführenden Sitzungen zu Semesterbeginn, die der Erarbeitung des thematischen Rahmens dienen, haben alle Teilnehmer Zeit zu intensiver Recherche und Vorbereitung ihrer Referate. Diese werden dann auf einem zweitägigen Wochenendblock Ende Juni/Anfang Juli vorgestellt und diskutiert. Die Teilnehmer sollten sich insofern die in Frage stehenden drei Wochenenden bis zur gemeinsamen Terminfindung zu Semesterbeginn frei halten.

Zur Einführung: Thomas Christiansen, Pertti Joenniemi, Bjarne Lindström: Nationality and Regionality: Constituents of Political Space around the Baltic Rim. In: Pertti Joenniemi (Hrsg.): Neo-Nationalism or Regionality? The Restructuring of Political Space Around the Baltic Rim. Stockholm, 1997, S. 9-25. - Eine Literaturliste wird zu Beginn des Seminars verteilt.

Kolloquium zu Nord-/Osteuropastudien
(Baltic Sea Region Studies)
BERND HENNINGSEN
MANFRED KERNER
CO 52 243 Mi 18-20 MOS 104  

Der Kurs steht Studierenden in der Abschlussphase ihres Fachstudiums (Skandinavistik, Sozialwissenschaften, Osteuropastudien o. ä.) offen. Es sollen in erster Linie im Entstehen begriffene Examensarbeiten diskutiert werden. Erwartet wird also die Vorstellung eines eigenen Projektes bzw. die selbstständige Auseinandersetzung mit neuester Fachliteratur. Es besteht auch Gelegenheit, aktuelle Entwicklungen zu diskutieren, dazu werden Gäste eingeladen.

Neuere Forschungen in Norwegen und Schweden EINHART LORENZ
CO 52 244 Di 18-20 MOS 116  

Das Institutskolloquium (Heinrich-Steffens-Vorlesungen) ist als Forum für norwegische und schwedische Forschungsprojekte gedacht, in dem Wissenschaftler der beiden Länder aktuelle Forschungen vorstellen. Die Veranstaltung dient der Kommunikation zwischen Gästen aus Skandinavien, Lehrkräften und vor allem interessierten Studentinnen und Studenten des Nordeuropa-Instituts

Teilnahmevoraussetzungen: Wissenschaftliche Neugier an kulturwissenschaftlichen, historischen und gesellschaftswissenschaftlichen Themen und, da die Referate auf Norwegisch oder Schwedisch gehalten werden, zumindest gute passive Sprachkenntnisse.

Schwedische Kulturwissenschaft heute THORSTEN NYBOM
CO 52 233 Do 12-14 MOS 101  

Das Kolloquium ist gedacht als Diskussionsforum für aktuelle schwedische Forschungsprojekte sowie gegenwärtige theoretische und methodische Tendenzen in den schwedischen Kulturwissenschaft, vor allem in den Geschichts- und Literaturwissenschaften. Das Kolloquium dient der Kommunikation und Diskussion zwischen Gäste aus Schweden, Lehrkräften und interessierten Studierenden des Nordeuropa-Institut.

Magisterkolloquium REINHOLD WULFF
CO 52 245 n. V.    

Der Kurs steht Studierenden im Hauptstudium offen, die sich bereits in der Endphase ihres Studiums befinden. Im Kolloquium werden wir technische und praktische Fragen der Prüfungsmeldung und -vorbereitung, der Themenwahl und -bearbeitung erörtern, aber auch inhaltliche Probleme der gewählten Themengebiete und konkreten Prüfungsthemen diskutieren. Schließlich dient die Lehrveranstaltung auch dazu, erste Entwürfe von Examensarbeiten (Gliederungen, Quellen-, Literatur- und Forschungsproblematik, bereits erarbeitete Kapitel) zu diskutieren. Der Kurs wird eventuell als Block angeboten werden.

OBS! Erste Vorbesprechung/Anmeldung: Mittwoch, 19. April, 16.00 Uhr, MOS 229.