Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

Der Norden. Zur Konstruktion einer europäischen Region BERND HENNINGSEN
VL 52 320 Mo 12-14
UL 6, 3092  

Im Laufe des Semesters werden - nach einem Überblick zu Begriff und Politik - einzelne Elemente der Konstruktion des europäischen Nordens, sowie der an diesem Prozess maßgeblich beteiligten Denker und der nordischen Besonderheiten vorgestellt: Rudbeck, Herder, Grundtvig, Gesetz von Jante, nordeuropäische Kooperation …

Finnland – Gesellschaft und Kultur von heute EVA BUCHHOLZ
UE 52 288 Fr 12–14 MOS 101  

Die Übung vermittelt anhand ausgewählter Aspekte einen Überblick über die finnische Gesellschaft und Kultur von heute. Wir suchen Antworten auf Fragen wie: Ist das finnische Bildungssystem so erfolgreich wie sein Ansehen in Deutschland? Welchen Stellenwert hat die Kultur im öffentlichen Leben und im nationalen Selbstbild? Wie ist die Situation der alten und neuen Minderheiten in Finnland?

Teilnahmehinweis: Die Übung richtet sich vorrangig an Studierende im Hauptstudium. Finnischkenntnisse sind in dieser Übung keine Voraussetzung (aber willkommen).

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme und Referat.

Die nordischen Länder und der Zweite Weltkrieg: Ereignis – Mythos – Aufarbeitung JAN HECKER-STAMPEHL/
REINHOLD WULFF
UE 52 249 Fr 8–10 MOS E 01  

Wir wollen uns in dieser Übung damit beschäftigen, wie unterschiedlich die nordischen Länder von den Ereignissen des Zweiten Weltkrieges betroffen waren: deutsche Besatzung (Dänemark und Norwegen), die ambivalente Neutralität Schwedens, die Verwicklung Finnlands in die Kampfhandlungen an der Ostfront (die längste Zeit des Kriegs in einem Quasi-Bündnis mit dem "Dritten Reich") sowie die Abkoppelung Islands vom Norden durch die britische/amerikanische Besatzung.
Dabei soll es weniger um militärhistorische Aspekte gehen als vielmehr darum, wie sich die nordischen Länder politisch, wirtschaftlich und ideologisch mit den Kriegsverhältnissen arrangierten bzw. auseinandersetzten. Folgende Phänomene sollen vorrangig behandelt werden:
• unterschiedliche Arten von Besatzungsregimen
• Widerstand und Kollaboration
• die Rolle nationalsozialistischer Bewegungen bzw. ihrer Sympathisanten in den nordischen Ländern; nordeuropäische Freiwillige in der Waffen-SS
• die Bedeutung des Nordens für die NS-Pläne einer Neuordnung Europas
• Zukunftspläne für die Zeit nach dem Krieg und die Rolle der Föreningarna Norden
• Aufarbeitung der Kriegsereignisse nach dem Krieg (z.B. Hamsun-Prozess in Norwegen, Kriegsverbrecher-Prozesse in Finnland)
• nordische Geschichtsbilder und -mythen über den Zweiten Weltkrieg und deren Dekonstruktion in der Forschung der letzten zwei Jahrzehnte

Teilnahmevoraussetzungen: Sprachkenntnisse gemäß abgeschlossenem SP 2. Bereitschaft zu regelmäßiger Teilnahme – was die Lektüre der Thesenpapiere und von Grundlagentexten beinhaltet.

Leistungsnachweis: Regelmäßige, aktive Teilnahme und Übernahme eines Referats mit Thesenpapier. Das Thesenpapier wird vor dem Referat mit den Lehrenden besprochen und den Teilnehmenden im Handapparat bereitgestellt. Soll der Übungsschein zur nordeuropäischen Geschichte (im Magisterstudiengang/Hauptstudium) erworben werden, ist bis Ende September 2005 eine Hausarbeit einzureichen.

Literaturhinweise: Als einführende Lektüre empfehlen sich Molin, Karl et al.: Norden under andra världskriget. København 1979 sowie Nissen, Henrik S.: Scandinavia during the Second World War. Oslo 1983.
Weiterhin seien empfohlen: Ekberg, Henrik (red.): Finland i krig 1939–1945. 2 Bde., Esbo 2000/2001. – Ekman, Stig: War experience, self image and national identity: the Second World War as myth and history. Hedemora 1997 (hierin die Beiträge zu Dänemark, Finnland und Schweden). – Gram, Gerda: Norske tilstande: Norge under 2. verdenskrig. Odense 1986. – Johansson, Alf W.: Den nazistiska utmaningen: aspekter på andra världskriget. Stockholm 2000. – Linder, Jan: Andra världskriget och Sverige: historia och mytbildning. Stockholm 1998. – Poulsen, Henning: Besaettelsesårene 1940–1945. Aarhus 2002.
Eine ausführlichere Bibliographie wird im Handapparatsordner ab März zur Verfügung gestellt.

Geschichte in Bildern: Schweden und Dänemark-Norwegen vom Reichstag in Västerås (1544) bis zum Ende des Großen Nordischen Krieges (1718/20) ASTRID HEYDE
UE 52 250 Fr 14–16 MOS 110  

Frei nach dem Motto des Propagandisten Heinrichs VIII. Richard Morrison, "that they are rememberying much better what they seeh than what they hear", soll in dieser Übung ein Überblick über die frühneuzeitliche nordeuropäische Geschichte auch anhand von zeitgenössischen Bildnissen, wie Portraits, Einblattdrucken aus theologischen und juristischen Werken, Flugblättern über Krieg und Frieden, Darstellungen von Staat und Ständen, kartographischen Abbildungen, Münz- und Medaillenbildern, Episoden und Historienmalerei usw. gegeben werden. Ausgangspunkt soll dabei der Reichstag zu Västerås sein, der durch seine juristischen Manifestationen gewissermaßen eine Zäsur in der nordischen Geschichte bildete und sehr weitreichende Wirkungen haben sollte. Als Endpunkt ist der Tod Karls XII. resp. das Ende des Großen Nordischen Krieges gewählt worden. Damit fokussiert diese Veranstaltung ereignisgeschichtlich ihr Interesse auf das (Groß )Machtstreben und den internationalen Aufstieg und Fall von Dänemark-Norwegen und Schweden. In diesem Zeitraum lassen sich epochale Entwicklungen quasi wie in einem "Brennglas" komprimiert betrachten sowohl im internationalen Vergleich wie auch in den Wechselbeziehungen der nordeuropäischen Staaten. Besonders aufschlussreich sind in diesem Kontext auch die Auswirkungen des "Konkurrenzverhältnisses" von Dänemark-Norwegen und Schweden, die sich in dieser Zeit lange – gemäß der zeitgenössischen Propaganda – als "Erb- und Erzfeinde" begriffen. Neben einem chronologischen Ablauf der Ereignisse sollen auch die personen-, geistes- und sozialgeschichtlichen sowie politischen und kulturhistorischen Entwicklungen zumindest im Überblick skizziert werden, – auch um Anregungen zu einer weiteren wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den entsprechenden Topoi zu geben.

Teilnahmehinweis: Zu jeder Sitzung soll von mir ein Konzeptpapier angefertigt werden, mit chronologischen Angaben, kurzen Erläuterungen zu besonders wichtigen Topoi, Quellen- und Literaturhinweisen sowie Abbildungen in Kopie, damit die Teilnehmer am Ende der Veranstaltung ein kleines Kompendium zum Thema der Übung haben.

Die politischen Systeme Nordeuropas DAVID HOPMANN/
REINHOLD WULFF
UE 52 251 Fr 10–12 MOS 101  

Die Lehrveranstaltung wird einen Überblick über die politischen Systeme Nordeuropas geben, im Mittelpunkt werden dabei Dänemark und Schweden stehen, aber auch Norwegen und Finnland werden ihren Platz finden.
Themen wie Parteisysteme, Parlamente, Regierungen und kommunale Verwaltung werden diskutiert und deren Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausgearbeitet. Ziel ist nicht nur, sich in der generellen politischen Diskussion der nordischen Länder zurechtfinden zu können, sondern auch zu verstehen, was die jeweiligen historischen und kulturellen Hintergründe sind.

Teilnahmehinweis: Die Übung wendet sich an Studentinnen und Studenten, die sich vorher noch nicht eingehend mit Politik und politischen Institutionen in Nordeuropa beschäftigt haben.

Teilnahmevoraussetzungen: Lesebereitschaft, auch in englischer und teilweise in dänischer/schwedischer Sprache. Referate wenn gewünscht.

Einführende Literatur (eine ausführliche Liste wird zur ersten Sitzung ausgehändigt, außerdem wird ein Reader zur Verfügung gestellt werden): Petersson, Olof 2000: Nordisk politik. Norstedts Juridik. (Bes. Kapitel 1 & 2). – Ismayr, Wolfgang (Hg.) 2003: Die politischen Systeme Westeuropas. Leske + Budrich. (Kapitel zu Schweden und Dänemark, ggf. Norwegen und Finnland). – Rokkan, Stein 1981: "The Groth and Structuring of Mass Politics" in Erik Allardt et al.: Nordic Democracy. Det Danske Selskab. – Heidar, Knut et al. 2000: "Five Most Similar Caes?" in Esaiasson, Peter et al. (Hg.): Beyond Westminster and Congress: The Nordic Experience. Ohio State University Press.

Postsozialistische Städte im Ostseeraum
JOLITA LENKEVICIUTE
UE 52 319 Di 16-18 MOS 110  

Die Übung will sich mit den veränderten Rahmenbedingungen und Prinzipien der Stadtentwicklung nach der politischen Wende 1990 beschäftigen. Am Beispiel ostdeutscher, polnischer und baltischer Städte soll einerseits die allgemeine Problematik der gegenwärtigen Stadtentwicklung erläutert werden und andererseits die für die Transformationsstädte spezifischen Themen veranschaulicht werden. Es geht um Tertiärisierung der städtischen Ökonomien, Liberalisierung der Wohnungsmärkte, um Grenzen politischer Kontrolle und veränderte Stadtkultur. Die folgenden Fragen werden uns dabei beschäftigen: Wachsen oder schrumpfen die Städte an der Ost- und Westküste der Ostsee? Kann man dort Hinweise für Re-, De- und Suburbanisierung beobachten? Welche Konsequenzen werden diese Phänomene für die Entwicklung der Ostseeregion haben?

Theorie und Methodologie der Literatur- und Kulturwissenschaft
KIRSTEN WECHSEL
UE 52 253 Mi 16–18 MOS 103  

Der Kurs soll eine Einführung geben in die wichtigsten theoretischen und methodologischen Konzepte, mit denen die Vielfalt kultureller/literarischer Texte erschlossen werden kann. Im Sinne eines reflektierten Methoden- und Theoriepluralismus soll dabei besonderes Augenmerk der Frage gelten, welche (häufig impliziten) Prämissen diese Konzepte haben und welche Art von Problemen mit ihnen eigentlich gelöst werden können.

Teilnahmehinweise: Der Kurs richtet sich primär an Studierende der skandinavistischen Kultur oder Literaturwissenschaft, die sich am Beginn des Hauptstudiums befinden. Die zu lesenden Texte sind in Deutsch, Englisch und in den drei skandinavischen Hauptsprachen.

Literaturhinweise: Die zu diskutierenden Texte werden in einem Reader zu Beginn des Kurses zur Verfügung gestellt.

Einführung in die skandinavistische Kulturwissenschaft STEPHAN MICHAEL SCHRÖDER
GK 52 254 Mo 18–20 MOS 103  

Nach Hinweisen zum wissenschaftlichen Arbeiten und einer einleitenden Diskussion, was unter (skandinavistischer) Kulturwissenschaft zu verstehen ist, wird in diesem Grundkurs in zentrale Problembereiche des Fachteils eingeführt (z. B. Formen kultureller Vergemeinschaftung in historischer Perspektive wie nationale Identitätsbildungen in Skandinavien, der Begriff der Mentalität und der Mentalitätsgeschichte, der sog. 'linguistic turn').

Teilnahmehinweise: Dieser Grundkurs wird mit verschiedenen Schwerpunktsetzungen angeboten, die sich in Einzelsitzungen voneinander unterscheiden, nämlich als Einführung in die "reine" Kulturwissenschaft (dieser Kurs) sowie als "Einführung in die skandinavistische Kulturwissenschaft: Geschichte" (GK 52 255). Den Zugang zu einer ausführlichen Präsentation des GK finden Sie unter: Einführung in die skandinavistische Kulturwissenschaft.

Teilnahmevoraussetzungen: Skandinavische Sprachkenntnisse mindestens entsprechend SP 2.

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme, wöchentliche Einträge in die Datenbank des Kurses sowie abschließende Klausur bzw. Hausarbeit (bei Zwischenprüfung im Juli).

Einführung in die skandinavistische Kulturwissenschaft: Geschichte
REINHOLD WULFF
GK 52 255 Di 8–10 MOS 403  

Nach einer ersten Diskussion, was unter (skandinavistischer) Kulturwissenschaft verstanden werden kann, wird in diesem Grundkurs in zentrale Problembereiche des Fachteils am Beispiel der Geschichtswissenschaft eingeführt. Fragen der nationalen historischen Identitätsbildung, der Mentalitätsgeschichte, der Nationswerdung und der aktuellen geschichtswissenschaftlichen Diskussionen in Nordeuropa werden diskutiert. Hinzu kommt eine Einführung in die methodischen und technischen Ar-beitsweisen der Geschichtswissenschaft: in Geschichtstheorien und in die Nutzung bibliographischer Hilfsmittel, in Quellenkritik und in die Anfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit.

Teinahmehinweis: Dieser Grundkurs wird im Rahmen des Magisterstudiengangs mit verschiedenen Schwerpunktsetzungen angeboten, die sich in Einzelsitzungen voneinander unterscheiden, nämlich als Einführung in die "reine" Kulturwissenschaft (GK 52 254) und als "Einführung in die skandinavistische Kulturwissenschaft: Geschichte" (dieser Kurs).

Teilnahmevoraussetzung: Kenntnisse einer skandinavischen Sprache mindestens entsprechend SP 2.

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme, Referat und Hausarbeit.

Einführende Literatur: Klaus P. Hansen: Kultur und Kulturwissenschaft. 2., überarb. u. erw. Aufl. Tübingen u. Basel 2000. – Ute Daniel: Kompendium Kulturgeschichte. Frankfurt/M. 2001. – Hartmut Böhme, Peter Matussek und Lothar Müller: Orientierung Kulturwissenschaft. Reinbek 2000. – Bernd Henningsen u. Stephan Michael Schröder (Hrsg.): Vom Ende der Humboldt-Kosmen. Baden-Baden 1997. – Metodövningar i historia. Bd. 1 & 2. Lund 1993/1996. – Stellan Dahlgren u. Anders Florén: Fråga det förflutna. Lund 1996. – Hans-Jürgen Goertz: Umgang mit Geschichte. Reinbek 1995.

Von A(BBA) bis O(lsen-Bande): Skandinavische Populärkultur STEPHAN MICHAEL SCHRÖDER
HS 52 256 Mi 18–20 MOS E 01  

Skandinavische Populärkultur ist nicht nur international erfolgreich, sondern es gibt auch Anzeichen dafür, dass sich der Diskurs über Populärkultur in Skandinavien wesentlich z. B. vom deutschen unterscheidet. Im Hauptseminar sollen zum ersten die kuranten und nicht ganz so kuranten kulturwissenschaftlichen Forschungspositionen zur 'Massenkultur', 'Populärkultur' etc. aufgearbeitet werden; zum zweiten soll die geschichtliche Entwicklung der Populärkultur in Skandinavien verfolgt werden; zum dritten soll der spezifisch skandinavische Diskurs über Populärkultur in seiner geschichtlichen Entwicklung analysiert werden.

Teilnahmehinweis: Die Kenntnis der drei festlandskandinavischen Sprache wird vorausgesetzt.

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme, Referat und Hausarbeit.

Literaturhinweise: Theodor W. Adorno/Max Horkheimer: Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente. 1947. Kap. 4: "Kulturindustrie. Aufklärung als Massenbetrug". – Umberto Eco: Apokalyptiker und Integrierte. Zur kritischen Kritik der Massenkultur. Ffm: Fischer, 1986 (= Fischer Taschenbücher; 7637) – Christina Lutter u. Markus Reisenleitner: Cultural Studies. Eine Einführung. Wien: Turia u. Kant, 1998, Kap. "Popularkultur und Massenmedien" (51–92). – Kaspar Maase: Grenzenloses Vergnügen. Der Aufstieg der Massenkultur 1850-1970. Ffm: Fischer, 1997. (= Europäische Geschichte) – Stuart Hall: "Encoding, Decoding". In: Simon During (Hg.): The Cultural Studies Reader. 2. Ausg. London u. New York: Routledge 1999 [1993], 507–517. (In dt. Übersetzung: Stuart Hall: "Kodieren/Dekodieren". In: Roger Bromley, Udo Göttlich, Carsten Winter (Hg.): Cultural Studies. Grundlagentexte zur Einführung. Lüneburg: Zu Klampen, 1999.)

Magistrand/inn/en- und Doktorand/inn/enkolloquium BERND HENNINGSEN
CO 52 252 Mo 18-20
HVP 5-7, 517  

Das Kolloquium steht allen Magistrand/inn/en und Doktorand/inn/en des Fachteils Kulturwissenschaft (und angrenzender Fächer) offen. Es sollen laufende Abschluss- und Forschungsprojekte diskutiert werden.

Examenskolloquium
STEPHAN MICHAEL SCHRÖDER
CO 52 257 Di 18–20 MOS 110  

Das Kolloqium steht allen Interessierten im Hauptstudium offen, ist aber primär gedacht für Magistrierende und Promovierende des Fachteils Kulturwissenschaft. Die Lehrveranstaltung soll diesen die Möglichkeit bieten, ihre Qualifikationsarbeiten zu präsentieren und zu diskutieren. Darüber hinaus sollen für den Fachteil relevante Neuerscheinungen kritisch gesichtet und präsentiert werden.

 

left.gif Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2005