im Sommersemester 2005'); ?>
Historische Grammatik der germanischen Sprachen | JURIJ KUSMENKO | ||
VL 52 258 | Di 10–12 | MOS 101 |
Wie und warum verändern sich die germanischen Sprachen? Wie kann man Sprachwandel studieren? Welche Quellen, Mittel und Methoden werden dafür angewandt? Auf diese und ähnliche Fragen versucht die Vorlesung zu antworten. Be-handelt werden phonologische, morphologische und syntaktische Veränderungen in den germanischen Sprachen von der Zeit ihrer Entstehung bis heute. Dabei werden zwei Hauptmomente thematisiert, und zwar die Entwicklung des Germanischen aus dem indoeuropäischen Zustand (die Entstehung der gemeingermanischen Merkmale) und die Entwicklung der Besonderheiten, die für die Zeit der getrennten Existenz der germanischen Sprachen kennzeichnend waren. Behandelt werden sowohl die phonologischen und grammatischen Entwicklungen, die alle germanischen Sprachen kennzeichnen (wie z. B. die phonematische und prosodische Entwicklung des Wur-zelmorphems, die Entwicklung des Perfekts und der Bestimmtheit) als auch die Entwicklungen, die nur für eine bestimmte germanische Sprachgruppe oder eine Sprache kennzeichnend sind (wie z. B. die Entwicklung der Agglutinierung in den skandinavischen Sprachen oder die zweite oberdeutsche Lautverschiebung). Der Sprachwandel in den germanischen Sprachen wird vor dem Hintergrund der typologisch ähnlichen Erscheinungen in anderen indoeuropäischen und nicht-indoeuropäischen Sprachen, d. h. unter Berücksichtigung der Daten der historischen Typolo-gie, behandelt. Im Mittelpunkt steht nicht nur die Entwicklung in den für die Her-ausbildung der germanischen Standardsprachen relevanten Sprachgebieten, sondern die im gesamten germanischen Sprachareal. Den Kontakt mit den anderen Sprachen und den Kontakten zwischen verschiedenen germanischen Sprachen und Dialekten wird dabei besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Germanischer Sprachwandel wird unter Berücksichtigung moderner Sprachwandeltheorien behandelt.
Teilnahmevoraussetzung: Interesse an der Sprachwandelthematik.
Teilnahmhinweise: An die Vorlesung schließt sich thematisch der GK Germanische Sprachen in historischer Perspektive an. – Die Vorlesung ist sowohl für Skandinavistikstudierende als auch für Studierende des Fachteils Historische Linguistik vorgesehen.
Literatur zur Einführung: Haugen, E.: Die skandinavischen Sprachen. Hamburg 1984. – Hut-terer, C. J.: Die germanischen Sprachen. Ihre Geschichte und Grundzüge. Wiesbaden 1999 (oder andere Auflage).
Strukturkurs Finnisch | EVA BUCHHOLZ | ||
UE 52 259 | Mo 14–16 | MOS 101 |
Diese Übung richtet sich an alle, die das System der finnischen Sprache kennen lernen wollen, ohne die Sprache aktiv zu erlernen. Der Kurs eignet sich auch als Basis für ein späteres Sprachstudium. Es wird ein Überblick vermittelt zu Strukturen, Grammatik und Besonderheiten des Finnischen.
Isländisch aus linguistischer Perspektive | JÓN GÍSLASON | ||
UE 52 260 | Do 14–16 | MOS 110 |
Der Kurs bietet einen Überblick über die Grundzüge der isländischen Sprache. Dabei werden die grammatischen Strukturen des Isländischen sowie Besonderheiten des Wortschatzes und der Aussprache im Isländischen vorgestellt. Die Unterschiede zu und die Ähnlichkeiten mit den anderen skandinavischen Sprachen werden ebenfalls diskutiert.
Historische Pragmatik | KRISTINA KOTCHEVA | ||
UE 52 261 | Mi 10–12 | MOS 110 |
Die Historische Pragmatik untersucht den Wandel in der kommunikativen Verwendung von Sprache. Erforscht werden Veränderungen im Gebrauch einer sprachlichen Form in verschiedenen Epochen bzw. die Ausführung ein und derselben Funktion durch verschiedene Formen im Laufe der Zeit. Im Kurs werden wir zunächst anhand exemplarischer Analysen beide Herangehensweisen kennen lernen. Mit diesem Hintergrund werden wir anschließend in Gruppenarbeit eigene Fragestellungen entwickeln, die Untersuchung planen und Ergebnisse diskutieren. Mögliche Themenkomplexe für selbständige Untersuchungen der KursteilnehmerInnen sind 'Höflichkeit' (z. B. Herausbildung und Wandel der höflicher Anrede in einzelnen skandinavischen Sprachen) oder verschiedene Realisationen von solchen sprachlichen Handlungen wie Fluchen oder Schimpfen.
Literatur zur Einführung: Jucker, Andreas (Hg.) Historical
Pragmatics. Pragmatic Developments in the Historiy of English. Amsterdam
1995.
Text-
und diskursanalytische Methoden und Analyseebenen |
KATARINA LÖBEL | ||
UE 52 262 | Do 12–14 | MOS 110 |
Immer mehr Arbeiten in der Skandinavistik sind als im weitesten Sinne diskursanalytisch zu bezeichnen. Aus diesem Grund sollen in der Übung verschiedene textlinguistische und diskursanalytische Methoden vorgestellt werden. Anschließend sollen konkrete Texte anhand ausgewählter Methoden (z. B der Kritischen Diskursanalyse) und Analyseebenen eingeübt werden.
Svenskan i Finland – en lång historia | MARIKA TANDEFELT | ||
UE 52 263 Blockkurs |
Beginn: Sa, 11. Juni, 10–14 | MOS 101 |
Det har talats svenska i Finland i ca 1000 år. Under denna tid har språkets
roll och betydelse varierat, men kontakten med finskan har bestått. I
dag är svenskan ett av Finlands två nationalspråk, landet har
en nyligen reformerad språklag och de flesta som har svenska som modersmål
använder också finska.
Under denna sommarkurs är det min avsikt att låta kursdeltagarna
stifta bekantskap med några aktuella teman och med ett historiskt. Vi
skall bland annat behandla svenskan i Finland som en varietet inom det svenska
språkområdet, tvåspråkigheten som en fördel och
en nackdel, ett minoritetsspråks sårbarhet som kommer till uttryck
genom språkbyte och språkförlust samt språkförhållandena
i det historiska Viborg, där svenskan bara var ett av fyra språk
(svenska, finska, tyska, ryska).
Jag kommer att inleda med en föreläsning som tecknar svenskan i Finland
under flera sekel, och avsluta med att presentera det senaste som har skett
och sker inom den svenska språkvården i Finland.
Litteratur: Kristina Beijar, Henrik Ekberg, Susanne Eriksson och Marika Tandefelt: Zwei Sprachen, ein Land – das finnische Modell. Schildts förlag, Esbo 2000 (ISBN 951-50-1115-9). – Marika Tandefelt: Finländsk tvåspråkighet. (= Forskningsrapporter från Svenska handelshögskolan; 53), Helsingfors 2001 (ISBN 951-555-701-1; ISSN 0357-5764). – Nationalencyklopedin. Bd. 6, uppslagsorden „finlandssvenska“ (s. 292 f.) och „finlandssvenska dialekter“ (s. 293). Förlaget Bra Böcker, Höganäs 1991 (finns också som CD).
Teilnahmehinweise: Marika Tandefelt, Professorin im Institut für
Sprache und Kommunikation an der Svenska handelshögskolan (Helsinki) und
Dozentin in der Åbo Akademi (Turku), führt im Sommersemester zum
obigen Thema eine schwedischsprachige Übung als Blockkurs durch.
Diese Übung wird von der finnischen Einrichtung CIMO finanziert und ist
in dieser Form speziell für das Nordeuropa-Institut gestaltet. Die Übung
wird nur einmalig angeboten.
Marika Tandefelt ist soziolinguistisch orientiert und hat sich vielseitig mit
dem Finnlandschwedischen (als Sprachvariante und als Minderheitssprache), mit
Mehrsprachigkeit und mit Sprachkontakten beschäftigt. Nähere Angaben
zu den Inhalten der angebotenen Übung im kommentierten Vorlesungsverzeichnis.
Termine:
Sa, 11. Juni: 10-14 Uhr;
Fr, 17. Juni: 14-18 Uhr;
Sa, 18. Juni: 10-14 Uhr (insgesamt 12 Unterrichtsstunden)
Leistungsnachweis:
Ein Leistungsnachweis kann erworben werden, wenn man zusätzlich zur aktiven
Teilnahme eine Hausarbeit in deutscher oder schwedischer Sprache schreibt.
Teilnahmeschein:
Voraussetzung für einen Teilnahmeschein sind aktive Teilnahme sowie ein
Thesenpapier.
Voranmeldung ist erforderlich bis zum 3.6.: Liste vor dem Raum 242 oder E-mail an eva.buchholz@rz.hu-berlin.de
Weitere Informationen bei Eva Buchholz (Raum 242).
Einführung in die skandinavistische Sprachwissenschaft | ANTJE HORNSCHEIDT | ||
GK 52 264 | Do 10–12 | MOS 101 |
In dem Grundkurs werden verschiedene sprachwissenschaftliche Ebenen, auf denen
Sprache untersucht werden kann, vorgestellt, um so die Bandbreite möglicher
Themen als auch Zugangsweisen zum „Objekt“ Sprache kennenzulernen.
Neben einer Einführung in verschiedene Ebenen linguistischer Analyse, also
beispielsweise Gespräch, Text oder Laut, werden auch unterschiedliche wissenschaftliche
Sichtweisen auf Sprache diskutiert. Thematischer Ausgangspunkt sind unterschiedliche
linguistische Sichtweisen auf Sprache und Identität im Rahmen der skandinavistischen
Linguistik.
Ziel des Grundkurses ist es, den Studierenden einen Überblick über
skandinavistische Sprachwissenschaften zu bieten, kritisches wissenschaftliches
Lesen einzuüben und eigene Positionen einzunehmen.
Teilnahmevoraussetzung: Skandinavische Sprachkenntnisse mindestens entsprechend SP 2.
Leistungsnachweis: Aktive, wöchentliche Teilnahme mit
schriftlichen Aufgaben von einer zur nächsten Woche, abschließende
Hausarbeit.
Einführung in die skandinavistische Sprachwissenschaft: Germanische Sprachen in historischer Perspektive | JURIJ KUSMENKO | ||
GK 52 265 | Di 14–16 | MOS 101 |
Der Grundkurs schließt thematisch an die VL Historische Grammatik der germanischen Sprachen (VL 52 258) an, streckt sich aber über die Vorlesungsthematik hinaus. Hier wird nicht nur die Grammatik (Phonologie, Morphologie und Syntax), sondern auch der Wortschatz der germanischen Sprachen behandelt. Der Kurs besteht aus drei Teilen. Im ersten Teil wird das Lesen altgermanischer Texte geübt, mit besonderer Berücksichtigung der gemeingermanischen und sprachspezifischen Merkmale. Im zweiten Teil werden Kurzreferate zu verschiedenen allgemeinen Themen der historischen Sprachwissenschaft gehalten (z. B. Phonologisierung, Grammatikalisierung, Lexikalisierung; Sprachkontakt und Interferenz). Der dritte Teil wird den Langreferaten gewidmet sein, in denen unterschiedliche Entwicklun-gen im Wortschatz und in der Grammatik der germanischen Sprachen dargestellt werden sollen.
Literatur: Bandle, O. et al. (Hg.): The Scandinavian languages. Berlin, New York 2002. – Haugen, E.: Die skandinavischen Sprachen. Hamburg 1984. – Hutterer, C. J.: Die germanischen Sprachen. Ihre Geschichte und Grundzüge. Wiesbaden 1999. – Jespersen, O.: Growth and structure of the English language. Chicago 1982 (oder andere Ausgabe). – Wells, C. J.: Deutsch: Eine Sprachgeschichte bis 1945. Tübingen 1990 (oder die englische Ausgabe 1985).
Teilnahmehinweis: Der Grundkurs ist sowohl für Skandinavistikstudierende als auch für Studierende des Fachteils Historische Linguistik vorgesehen.
Teilnahmevoraussetzungen: Interesse an der Sprachwandelthematik. Kenntnisse einer skandinavischen Sprache entsprechend SP 3 oder zwei Semester Historische Linguistik.
Leistungsnachweis: Langreferat (30 Minuten), aktive Teilnahme und Hausarbeit (13–15 Seiten).
Teilnahmeschein: Kurzreferat (10–15 Minuten) und aktive
Teilnahme.
Die
altisländische poetologische und grammatische Literatur |
JURIJ KUSMENKO | ||
HS 52 266 | Do 16–18 | MOS 110 |
Eine besondere Einstellung der Isländer zur eigenen Sprache und Poesie im Mittelalter, die bis heute erhalten geblieben ist, hat sich darin geäußert, dass die Isländer eines der ersten Völker Europas waren, das schon im Mittelalter eine eigene sprachwissenschaftliche und poetologische Tradition besaß. In den so genannten altisländischen grammatischen Abhandlungen werden die Probleme der Schaffung ei-nes eigenen isländischen Alphabets, die phonetische Analyse des Isländischen sowie die Sprache und die Versmaße der altisländischen Dichtung behandelt. Die Probleme der poetischen Form stehen auch im Mittelpunkt der jüngeren Edda von Snorri Sturluson. Warum ist die Reflexion über die eigene Sprache und Dichtung in Island viel älter als im übrigen Europa (mit Ausnahme Irlands)? Welche Besonderheiten weist diese altisländische Tradition auf? Welche Quellen hat sie? Im welchem Verhältnis steht sie zur damaligen europäischen sprachwissenschaftlichen Tradition? Auf solche Fragen versuchen wir, im Seminar zu antworten. Im ersten Teil des Kurses werden die entsprechenden altisländischen Texte gelesen und analysiert. Im zweiten Teil stehen Referate im Mittelpunkt.
Teilnahmevoraussetzungen: Grundkenntnisse im Altisländischen.
Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme, Referat und Hausarbeit.
Literatur zur Einführung: Hreinn Benediktson: The
first grammatical treatise. Reykjavík 1972. – F. Rascellà:
The so-called Second Grammatical Treatise. Firenze 1982. – Ólsen
Björn Magnusson: Den tredje og fjerde grammatiske afhandling i Snorres
Edda. København 1884. – Finnur Jónsson: Edda Snorra
Sturlusonar. København 1931 (oder eine andere Snorra-Edda-Ausgabe
mit Háttatal).
Sprache
und Kolonialismus: Skandinavische Themen und Perspektiven |
ANTJE HORNSCHEIDT | ||
HS 52 267 | Mo 12–14 | MOS 110 |
Dänemark und Schweden besaßen im 18. und 19. Jahrhundert überseeische
Kolonien, die norwegischen, färöische, grönländische und
isländische Situation wird häufig auch als eine koloniale beschrieben.
Aus dieser Situation könnte angenommen werden, dass es sich um ein zentrales
wissenschaftliches Thema handelt. Gerade in Bezug auf überseeische Kolonien
ist die öffentliche Wahrnehmung in Skandinavien heute jedoch eher schwach.
Dabei stellen sich hier eine Reihe äußerst interessanter linguistischer
Fragen: Welche verschiedenen linguistischen Sichtweisen sind auf verschiedene
Aspekte kolonialer Situationen möglich, welchen Einfluss haben unterschiedliche
Kolonialkonstellationen auf sprachliche Manifestationen wie Texte in Tagebüchern
und Reiseschilderungen, Lehrbücher oder Wörterbücher zum Beispiel?
Welche Sprachkontaktsituationen hat es gegeben und gibt es und wie werden diese
öffentlich verhandelt?
In dem Hauptseminar werden sowohl historische und aktuelle Forschungen zum dem
Themenspektrum diskutiert als auch linguistische Instrumentarien als Werkzeuge
für eine Analyse zu Kolonialismus und Sprache kennengelernt und ausprobiert
werden sollen. Es wird u. a. um Aspekte der Sprachpflege und -politik, um diskursanalytische
und lexikografische Ansätze gehen.
Teilnahmevoraussetzungen: Abgeschlossenes Grundstudium, linguistische Grundkenntnisse, aktive Mitarbeit.
Leistungsnachweis: Erstellung einer Hausarbeit oder adäquate
Leistung.
Examenskolloquium:
Neuerscheinungen, Abschluss¬arbeiten, Forschungsbeiträge |
JURIJ KUSMENKO | ||
CO 52 268 | Do 10–12 | MOS 105 |
Im Rahmen des Kolloquiums besteht die Möglichkeit, Magisterarbeiten vorzustellen und zu diskutieren. Das Kolloquium kann darüber hinaus Hilfe bei der Themenfindung für die Abschlussarbeiten bieten. Daneben sollen ausgewählte Neuerscheinun-gen zur skandinavistischen Linguistik debattiert werden.