Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

MODUL 6 (MF)/MODUL 4 (KF/ZF): DISZIPLINIERUNG DES WISSENS'); ?>

Obs! Die Einschreibung erfolgt erstmals online über Moodle, und zwar im Zeitraum von Montag, den 31. März, 9.00 Uhr, bis Freitag, den 11. April, 14.00 Uhr. Der erforderliche Zugangscode wird durch die Lehrenden der Grundkurse dieses Moduls am Ende des Wintersemesters mitgeteilt.

Teilnahmevoraussetzungen: Erfolgreicher Abschluss des Moduls Basisprachausbildung Dänisch, Norwegisch oder Schwedisch sowie des Moduls Basiskompetenz Skandinavistik/Nordeuropa-Studien.

MAP: Schriftliche Hausarbeit im Umfang von 12–15 Seiten/24–30.000 Zeichen in einem Fachteil.

Kulturwissenschaft

Sozial- und Wohlfahrtspolitik Skandinaviens (4) Bernd Henningsen
VK 52 243 Di 10–12 DOR 24, 3.134  

Im Anschluss an die Wohlfahrtsvorlesung im Wintersemester sollen während dieses Sommers die Geschichte, die Grundzüge und die aktuellen Veränderungen der skandinavischen Wohlfahrtssysteme bearbeitet werden: Alterssicherung, Krankenversicherung, Behindertenpolitik, Einwanderungspolitik etc.

 

Nationenbildung in Skandinavien im 19. Jahrhundert (4) Hendriette Kliemann-Geisinger
VK 52 244 Di 8–10 DOR 24, 3.134  

Vor den großen Umwälzungen in Europa durch die Napoleonischen Kriege gab es in Nordeuropa zwei multinationale Staaten: „Dänemark“ und „Schweden“. Im Laufe des langen 19. Jahrhunderts gingen daraus die jetzigen nordeuropäischen Staaten hervor: Aus Dänemark-Norwegen-Island-Färöer-Schleswig-Holstein wurden die Nationalstaaten Norwegen, Island und Dänemark mit Grönland und den Färöern, sowie dem deutschen Teilstaat Schleswig-Holstein. Schweden wurde 1809 aufgeteilt in das „eigentliche“ Schweden und Finnland, das jedoch zunächst als Teil des russischen Imperiums unter russischer Oberhoheit blieb. In diesem Vertiefungskurs soll der Prozess der modernen Nationenbildung in Skandinavien sowohl anhand der politischen als auch der kulturellen Entwicklungen nachge-zeichnet werden. Es wird vor allem der Vortrag von Referaten geübt, die im Kurs nicht nur gehalten, sondern auch besprochen werden sollen.

Teilnahmehinweise und -voraussetzungen: Bereitschaft zu regelmäßiger und aktiver Teilnahme, skandinavische Sprachkenntnisse gemäß SK 3 und Übernahme eines Referats, dessen konkretes Thema mindestens zwei Wochen im Voraus mit der Lehrenden besprochen wird. Die Absprache von Themen kann ab sofort und gerne schon im Vorfeld des Kurses erfolgen. Der Vertiefungskurs knüpft inhaltlich und methodisch an den GK Einführung in die skandinavistische Kulturwissenschaft: Geschichte des Wintersemesters an. Eine Teilnahme dort ist von Vorteil, aber nicht Voraussetzung.

Einführende Literatur: Steen Bo Frandsen: „Politische Kreuzungen“. In: Bernd Henningsen u.a. (Hg.): Wahlverwandtschaft. Skandinavien und Deutschland 1800–1914. Berlin 1997, 157–160. – Uffe Østergaard: „Die Geburt der modernen Nationalstaaten in Nordeuropa“. In: Ebd., 161–162. – Benedict Anderson: Die Erfindung der Nation. Zur Karriere eines folgenreichen Konzepts. Berlin 1998.

Literaturwissenschaft (Neuere Literaturen)

Geld und Begehren. Kunst und Ökonomie in Skandinavien seit 1800 (4) Kirsten Wechsel
VK 52 245 Do 8–10 DOR 24, 3.134  

Seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kommt es in Skandinavien zu einer umfassenden Neuordnung im Bereich der Ökonomie: Entstehung des Bankenwesens, Etablierung einer Marktwirtschaft und Zunahme der Warenzirkulation sowie im 20. Jahrhundert Entstehung der Wohlfahrtsstaaten und Globalisierung. Diese Entwicklungen stehen im Zusammenhang mit Veränderungen im Verhältnis der Geschlechter sowie mit Fragen des (sexuellen) Begehrens.
Im Kurs untersuchen wir, wie in literarischen Texten und Filmen des 19. und 20. Jahrhunderts ökonomische Konzepte wie Geldzirkulation, Kredit, Warentausch, -wert und Konsum verhandelt und welche literarischen Schreibweisen durch sie generiert werden. Weitere zentrale Fragen drehen sich um das Verhältnis von Kunst, KünstlerIn, Publikum und Ökonomie sowie um die Verflechtung von Ökonomie und (sexuellem) Begehren.

Vor Beginn des Kurses wird ein Reader mit den zu lesenden Texten zur Verfügung gestellt.

 

Skandinavische Großstadtliteratur (4) Antje Wischmann
VK 52 246 Mo 16–18 DOR 24, 3.134  

Woran machen Literaten, Kunstschaffende und Stadtforscher Urbanität fest? Und in welcher Weise stellen sie urbane Spezifika der skandinavischen Metropolen Kopenhagen, Stockholm und Oslo heraus? Wie haben sich Darstellungsformen des Städtischen im Laufe der Urbanisierung verändert? Welche Impulse der Urbanistik und der öffentlichen Stadtdebatte wurden dabei aufgegriffen? Diesen Fragen soll in diesem Vertiefungskurs anhand verschiedener literarischer und urbanistischer Texte, Medien und Materialien nachgegangen werden.

Der Kurs findet in Zusammenarbeit mit dem Institut für Nordische Philologie der Universität München statt und bietet daher auch die Möglichkeit eines intermetropolitanen, studentischen Austausches zwischen Berlin und München.
Am Samstag, dem 24. Mai 2008, besteht die Möglichkeit, an einem Blockseminar in München teilzunehmen (nähere Angaben erfolgen zu Beginn des Seminars). Am Wochenende 13./14. Juni 2008 lädt das Berliner Nordeuropa-Institut wiederum die Skandinavistik-Studierenden von der Uni München und den Dozenten Joachim Schiedermair ein. (Für die Vorbereitung der gemeinsamen Veranstaltungen in München und Berlin möchten wir jetzt schon um studentische Unterstützung bitten, nicht zuletzt was die preisgünstige Unterbringung betrifft.)

Linguistik

Sprachliche Diskriminierungen, diskriminierende Sprache (4) Evelyn Hayn
VK 52 247 Do 10–12 DOR 24, 3.134  

Im Kurs wollen wir uns mit der Frage auseinandersetzen, was Diskriminierungen sind und auf welchen Wegen diese sprachlich geäußert, verstanden und scheinbar umgangen werden können. Wir wollen dabei über die Zusammenhänge, Interdependenzen und Unterschiede der Begriffe Diskriminierung, Vorurteil und Stereotyp diskutieren, aber auch hinterfragen, in welcher Verbindung Diskriminierung zu Privilegierung, Normalisierung und Dominanz steht. Es soll u. a. kritisch diskutiert werden, ob bzw. wie nicht-sexistisches und nicht-rassistisches Schreiben und Reden möglich ist. An konkreten Beispielen werden wir uns mit Zensierungsstrategien (z. B. Tabuisierung/Verbot von bad language/hate speech sowie Förderung von political correctness) auseinandersetzen und dabei institutionalisierte Strategien wie Leitfäden zu ‚politisch korrektem‘ Sprachgebrauch (insbesondere in Skandinavien und Deutschland sowie auf EU-Ebene) analysieren und einen kritischen Zugang zu eigenen Benennungspraktiken und Privilegierungen finden.

Voraussetzungen: Aktive Mitarbeit, Teilnahme an Gruppenarbeiten, Präsentation der Gruppenarbeit. Der Kurs ist auch für Studierende der Gender Studies geöffnet, die keine Vorkenntnisse in einer skandinavischen Sprache mitbringen müssen.

Literatur: Allan, Keith und Kate Burridge: Forbidden Words. Taboo and the Censoring of Lan-guage. Cambridge u. a. 2006. – Boréus, Kristina: Diskriminering med ord. Umeå 2005. – Förster, Jens: Kleine Einführung in das Schubladendenken. Vom Nutzen und Nachteil des Vorurteils. München 2007.

 

Metaphern aus diskurstheoretischer Sicht Katarina Löbel
VK 52 248 Fr 12–14 DOR 24, 3.134  

Metaphern wurden lange Zeit nur als schmückendes Beiwerk in Texten angesehen. Neue theoretische Zugänge aus der diskurstheoretischen und konstruktivistischen Perspektive konzipieren Metaphern hingegen als sprachliche Strategie zur Herstellung und Konzeptualisierung von Welt. Im Kurs soll daher zum einen eine Einführung in diskursanalytische Herangehensweisen zur Analyse von Metaphern vermittelt werden. Zum anderen ist der Kurs projektbezogen konzipiert und soll neben der Theoriediskussion auch praktische Analyseerfahrungen vermitteln. Der Fokus der Untersuchungen liegt dabei auf dem schwedischen Bildungswesen.

Teilnahmevoraussetzungen: Aktive Mitarbeit in den Seminarsitzungen, Übernahme eines Referats.

Literatur: Lakoff, George, Mark Johnson: Metaphors we live by. Chicago: University of Chi-cago Press 1980. – Musolff, Andreas: Metaphor and political discourse: analogical reasoning in debates about Europe. New York: Palgrave Macmillan 2004. – Knowles, Murray, Rosamund Moon: Introducing metaphor. London et al.: Routledge 2006 [Skan: ET 425 M818].

Mediävistik

Skandinavische Literatur des Mittelalters (4) Sønke Myrda
VK 52 249 Di 16–18 DOR 24, 3.134  

Der Kurs führt ein in die skandinavische Literatur des Mittelalters. Behandelt werden überlieferungs- und literaturgeschichtliche Grundlagen des Textkorpus, repräsentative Zeugnisse der wichtigsten literarischen Gattungen sowie zentrale forschungsgeschichtliche Fragen. Neben dem Erwerb von Überblickskenntnissen bietet die Veranstaltung die Gelegenheit, die wesentlichen Hilfsmittel der Älteren Skandinavistik kennen zu lernen und methodische Kenntnisse durch Anwendung auf Textbeispiele zu vertiefen.

SS 08 Bachelor Lehrangebot für Bachelorstudierende im SS 2008
SS 08 Übersicht Lehrveranstaltungen SS 2008