Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

Nordeuropa und die anglo-amerikanische Welt im 19. und 20. Jahrhundert Jan Hecker-Stampehl
UE 52 217 Mo 14–16 DOR 24, 3.134

Häufig richten wir unseren Blick, wenn es um die auswärtigen Beziehungen der nordischen Länder geht, in Richtung Deutschland, Russland/Sowjetunion, Ostsee-region. Eine ebenfalls sehr wichtige, aber bisweilen etwas weniger beachtete Ori-entierung wollen wir in diesem Kurs in den Blick nehmen. Die anglo-amerikanische Welt war nicht nur wegen der skandinavischen Emigration bereits im 19. Jahrhundert von Bedeutung – wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Aus-tausch spielten eine große Rolle. Als mit dem 20. Jahrhundert die USA zu einem gewichtigen Faktor in der europäischen und der Weltpolitik wurden, hatte dies auch auf die Beziehungen zu Nordeuropa Auswirkungen. Mit dem Zweiten Welt-krieg wurde besonders von Dänemark und Norwegen eine stärkere Hinwendung zur anglo-amerikanischen Welt gesucht und stark betont. Die kulturellen und poli-tischen Einflüsse im Kalten Krieg werden uns ebenfalls beschäftigen.

Teilnahmevoraussetzungen: Neben absolvierter Zwischenprüfung und ausreichender skandinavischer Lesepraxis ist eine sehr hohe Bereitschaft zur Lektüre englischer Fachtexte bei diesem Thema eine conditio sine qua non.

Leistungsnachweis: Regelmäßige, aktive Teilnahme und Übernahme eines Referats mit Thesenpapier. Soll der Übungsschein zur nordeuropäischen Geschichte (im Magisterstudiengang/Hauptstudium) erworben werden, ist bis Ende September 2008 eine Hausarbeit einzureichen.

Literatur: Aunesluoma, Juhana: From War To Cold War. Anglo-Finnish Relations in the 20th Century. Helsinki 2005. – Hanhimäki, Jussi: Scandinavia and the United States: An Insecure Friendship. New York 1997. – Salmon, Patrick: Scandinavia and the Great Powers 1890–1940. Cambridge 1997. – Salmon, Patrick/Barrow, Tony (eds.): Britain and the Baltic. Studies in Commercial, Political and Cultural Relations 1500–2000. Part III: 1850–2000. Sunderland 2003.

Adel verpflichtet? Die historische Entwicklung der nordischen Länder vom beginnenden Mittelalter bis zum Ende der Frühneuzeit am Beispiel des Adels Astrid Heyde
UE 52 218 Mi 10–12 DOR 24, 3.101  

Welche Rolle spielte die skandinavische Aristokratie bei der Ausprägung der nordischen Reiche im Mittelalter und in der Frühneuzeit sowie bei der Gestaltung der politischen Kultur? In diesem Kontext ist auch zu berücksichtigen, dass Dänemark bis 1660 ein Wahlkönigtum war und es in Schweden im 17. Jahrhundert langjährige Vormundschaftsregierungen gab, in denen der Adel die politische Entwicklung dominierte. Wie homogen war die Nobilität, wie rekrutierte sie sich, welches Verhältnis hatten die Adligen zu den regierenden Monarchen und zu anderen Ständen? Am Beispiel des Adels und der dynamischen Entwicklung dieses Standes lässt sich die Geschichte, Politik, Kultur- und Kunstgeschichte der nordischen Länder im Mittelalter und in der Frühneuzeit wie in einem Brennglas zusammenfassen, auch in Abgrenzung zu anderen sozialen Schichten. Dabei kann zugleich in die wichtigsten Quellensammlungen, die Heraldik, die Geschichte der Architektur und Kunst, in Repräsentation und Zeremoniell etc. grundlegend eingeführt werden – anhand von signifikanten Text- und Bildbeispielen.

Gedenken – Gedächtnis – Erinnerung. Geschichtskultur und Erinnerungsorte im Norden Hendriette Kliemann-Geisinger
UE 52 219 Mi 14–16 DOR 24, 3.135  

Das Thema „Erinnerung“ ist in aller Munde. Seit Pierre Noras lieux de mémoire hat das Konzept der Erinnerungsorte einen wahren Siegeszug durch Europa und auch darüber hinaus angetreten. Verändert hat sich dabei inzwischen nicht nur das Konzept selbst, sondern auch sein Fokus. So gibt es neben verschiedenen nationalen auch lokale, regionale und transnationale Ansätze. In der Übung sollen zunächst anhand zentraler Texte unterschiedliche theoretische Ansätze analysiert und verglichen und in einem nächsten Schritt deren Verbreitung in und Übertragbarkeit auf Nordeuropa thematisiert werden. Außerdem sollen Formen der Erinnerungs- und Geschichtskultur im Norden diskutiert und ausgewählte konkrete Erinnerungsorte vorgestellt werden.

Teilnahmehinweise und -voraussetzungen:Bereitschaft zu regelmäßiger und aktiver Teilnahme, zur Lektüre der gemeinsamen Texte sowie ggf. Übernahme kurzer Referate. Skandinavische Sprachkenntnisse gemäß SP 3. Der Übungsschein zur nordeuropäischen Geschichte (im Magister-Hauptstudium) kann in dieser Übung nicht erworben werden.

Einführende Literatur:: Pierre Nora: Zwischen Geschichte und Gedächtnis. Berlin 1990 (= Kleine Kulturwissenschaftliche Bibliothek; 16). – Peter Aronsson: „Historiekultur i för-ändring“. In: Ders. (Hg.): Makten över minnet. Historiekultur i förändring. Lund 2000, 7–33.

Die politischen Systeme Skandinaviens Bernd Henningsen
UE 52 220 Mo 16–18 DOR 24, 3.231  

Die Regierungssysteme Skandinaviens sollen während des Semesters einer gründlichen Darstellung und Analyse unterzogen werden; Finnland und die baltischen Länder können berücksichtig werden: Regierungs- und Verwaltungsapparat, Parlament, Wahlen und Wahlsystem, politische Parteien und Organisationen ... Eine Vergleichung mit anderen europäischen Ländern wäre wünschenswert.

Literatur: Ein Reader liegt zu Beginn des Semesters vor.

Teilnahmevoraussetzungen: Sprachkenntnisse gemäß abgeschlossenem SP 3. Bereitschaft zu regelmäßiger Teilnahme und Lektüre.

Leistungsnachweis:Regelmäßige, aktive Teilnahme und Referat mit Thesenpapier.

Verfassung(en) und Verfassungswirklichkeit(en) in Skandinavien Bernd Henningsen
HS 52 259 Di 14–16 DOR 24, 3.134  

Vor dem Hintergrund einer gründlichen Lesung und Analyse der skandinavischen Verfassungstexte – und ihrer Geschichte – soll das Regierungssystem dieser Länder dargestellt und untersucht werden. Die Kluft zwischen Verfassungstext und Verfassungswirklichkeit wird dabei im Zentrum der Diskussionen stehen – bzw. deren Überbrückung durch Verfassungsrevisionen und politische (innovative) Arrangements. (Finnland und die baltischen Länder können einbezogen werden.)

Literatur: Eine Literaturliste wird bis zum Beginn des Semesters vorgelegt.

Teilnahmevoraussetzungen: Abgeschlossenes Grundstudium. Die Verfassungstexte liegen alle in brauchbaren Übersetzungen vor, gleichwohl wären zur Bearbeitung der Sekundärliteratur skandinavische (finnische) Sprachkenntnisse wichtig.

Leistungsnachweis: Regelmäßige Teilnahme, Referat mit Thesenpapier und Hausarbeit. Referatthemen können ab sofort vereinbart werden.

Magisterkolloquium Bernd Henningsen
KO 52 221 Mo 18–20 DOR 24, 3.135  

Vorgestellt und diskutiert werden neuere Forschungsarbeiten, insbesondere aber in Arbeit befindliche Magister- und Doktorarbeiten. Nach vorheriger Anmeldung.

SS 08 Magister Lehrangebot für Magisterstudierende im SS 2008
SS 08 Übersicht Lehrveranstaltungen SS 2008