Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

MODUL 5: HISTORISIERUNG DES WISSENS II'); ?>

Literaturgeschichte und Geschichte der Literaturwissenschaft (2) Antje Wischmann
UE 52 262 Mi 12–14 DOR 24, 3.134  

Diese Übung nimmt die vorhandenen skandinavischen und deutschsprachigen Literaturgeschichten zum Ausgangspunkt für eine Problematisierung: Nach welchen Kriterien werden Texte und Medien, Autorinnen und Autoren, Epochenbegriffe, sozialhistorische Kontexte, kulturelle und soziale Praktiken in literaturgeschichtli-che Darstellungen aufgenommen? In welcher Weise ist das Entwerfen und Verfassen von Literaturgeschichten selbst ein produktiver und womöglich sogar literarisch zu nennender Prozess? Welche Folgen hat die Perspektive des ‚Xenofaches’ Skandinavistik (mit seinen spezifischen Rezeptionstraditionen) auf Prozesse der Einordnung und Wertung? Der thematische Schwerpunkt der Übung liegt auf der schwedischen und dänischen Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts. Im letzten Teil der Veranstaltung soll auf die aktuellen literarischen Aktivitäten in Schweden und Dänemark im Zeitraum 2006–2008 eingegangen werden (z. B. poetry slam, Hörbücher, blogs, Reportagen, Dokumentarliteratur).

Wichtige Grundlagen: Glauser, Jürg (Hg.): Skandinavische Literaturgeschichte. Stutgart/Weimar 2006. – Greenblatt, Stephen: Was ist Literaturgeschichte? Frankfurt a.M. 2000. – Burke, Peter: Was ist Kulturgeschichte? Frankfurt a.M. 2005. – Böldl, Klaus u. Miriam Kauko (Hg.): Kontinuität in der Kritik. Historische und aktuelle Perspektiven der Skandinavistik. Freiburg 2005.

 

Der ‚Norden’ als Gegenstand der europäischen Wissenschaftsgeschichte (2) Jan Hecker-Stampehl
UE 52 262 Di 10-12 DOR 24, 3.135  

Wir wollen uns in dieser Veranstaltung mit den unterschiedlichen Konjunkturen und den sich verändernden Wahrnehmungen des Nordens in der europäischen Wissenschafts- und Kulturgeschichte beschäftigen. Nach einer Klärung von wissenschafts- und begriffsgeschichtlichen Grundfragen werden wir uns, aufbauend auf einem konstruktivistischen Verständnis, der Analyse dieser wissenschaftlichen Nordenbilder widmen. Beginnend bei den ersten historiographischen Quellen aus der Antike werden wir uns dabei in einem historischen Querschnitt durch die Epochen arbeiten. Von Ptolemais und Tacitus über die frühneuzeitliche Geschichtsschreibung und die Entstehung des ‚neuen Nordens’ in der napoleonischen Zeit werden wir schließlich beim wissenschaftlichen Nordenbild des 19. und 20. Jahrhunderts ankommen. Die politischen Implikationen dieser Bilder werden uns in höherem Maße beschäftigen. Schließlich werden wir auch die bislang nur ansatzweise aufgearbeitete Fachgeschichte der deutschsprachigen Nordeuropaforschung aufgreifen.

Literatur: Almgren, Birgitta: Drömmen om Norden. Nazistisk infiltration 1933–1945. Stock-holm 2005. – Engel-Braunschmidt, Annelore et al. (Hg.): Ultima Thule. Bilder des Nordens von der Antike bis zur Gegenwart. Frankfurt a.M. 2001. – Hagerman, Maja: Det rena landet. Om konsten att uppfinna sina förfäder. Stockholm 2006. – Kliemann, Hendriette: Koordinaten des Nordens. Wissenschaftliche Konstruktionen einer europäischen Region 1770–1850. Berlin 2005.

SS 08 Master Lehrangebot für Masterstudierende im SS 2008
SS 08 Übersicht Lehrveranstaltungen SS 2008