Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

Einführung in die skandinavische Lexikologie JURIJ KUSMENKO
VL 52 241 Di 10-12 MOS 101  

Wie und warum werden Wörter geboren, und warum sterben sie? Wie verhalten sie sich zueinander? Gibt es ein System im Wortschatz? Warum und wie verändert sich der Wortschatz im Allgemeinen und in den skandinavischen Sprachen im Besonderen? Warum gibt es im Isländischen fast keine Lehnwörter? Antworten auf diese und viele andere Fragen zur skandinavischen Lexikologie ('Lehre von den Wörter') versucht die Vorlesung zu geben. - Behandelt werden Grundbegriffe der allgemeinen Lexikologie wie auch Hauptprobleme der Lexikologie der skandinavischen Sprachen. Der Wortbestand der skandinavischen Sprachen, seine Schichtung und Struktur, seine Bildung, Bedeutung und Funktion werden untersucht. Quellen der Ähnlichkeiten und Verschiedenheiten im Wortschatz verschiedener skandinavischen Sprachen werden analysiert, wie auch die Wege und Ursachen der Wortschatzveränderungen.

Literatur zur Einführung: E. Haugen: Die skandinavischen Sprachen. Hamburg 1984; - S.-G. Malmgren: Svensk lexikologi. Lund 1994. - V. Berkov. Norsk ordlære. Oslo 1997. - Th. Schippan: Lexikologie der deutschen Gegenwartsprache. Tübingen, 1992.

Nord-Saamisch JOHANNA DOMOKOS
UE 52 242 Blockkurs,s. u. MOS 101  

Von den saamischen Sprachen wird das Nord-Saamische von den meisten Saami benutzt. Es hat zugleich auch eine blühende Literatur. Die Veranstaltung soll eine Einführung in das gesprochene und das geschriebene Nord-Saamisch geben. Das Ziel ist, dass die Teilnehmer am Ende einen einfachen Dialog auf Saamisch führen können. Die Veranstaltung soll auch einen Einblick in die Geschichte der Sprache (insbesondere in die Orthographie und den finnougrischen Hintergrund) sowie in die Kultur (z. B. Literatur, Joik, Handarbeit) geben.

Literatur zu Einführung (Handapparat): Guttorm, Inga, Johan Jernsletten und Klaus Peter Nickel: Davvin 1. Jyväskylä 1986. - Sammallahti, Pekka: The Saami Languages. An Introduction. Kárásjohka 1998. - Nickel, Klaus Peter: Samisk Grammatikk. Berlings 1990.
Teilnahmehinweise: Der Kurs setzt keine Vorkenntnisse voraus. Er wird voraussichtlich im Sommersemester 2003 fortgeführt. - Es ist erforderlich, sich bis zum 1. Oktober für diesen Kurs anzumelden, und zwar per Mail an: johanna.domokos@t-online.de.

Termine:
(1) Montag, 14. Oktober, 12-18 Uhr, MOS 101
(2) Dienstag, 15. Oktober, 12-18 Uhr, MOS 101
(3) Freitag, 18. Oktober, 16-20 Uhr
(4) Sonnabend, 19. Oktober, 10-16 Uhr
(5) Freitag, 25. Oktober, 16-20 Uhr
(6) Sonnabend, 26. Oktober, 10-16 Uhr

Nordsaamisch: Lektürekurs MICHAEL RIESSLER
TU Mo 9-10 R 225
(Fachschaftsraum)
 

Informationen gibt es bei Michael Rießler.

Teilnahmevoraussetzung: Vorkenntnisse sind nicht notwendig!

Linguistische Genderforschung ANTJE HORNSCHEIDT/
BRIDGE MARKLAND
UE 52 243 s. Teilnahmehinweise    

Ausgehend von einem performativen Genderkonzept wollen wir in diesem Seminar in einer experimentellen Form Aspekte nonverbaler Kommunikation untersuchen und erproben. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der sowohl theoretischen wie praktischen Thematisierung eines (politischen) Handlungsverständnisses von Genderperformativität und auf der Initiierung eines Dialogs zwischen wissenschaftlichem und künstlerischem Diskurs.

Die Analyse, Kritik und Auseinandersetzung mit einschlägiger Sekundärliteratur zu verschiedenen Aspekten nonverbaler Kommunikation (u. a. Gestik und Mimik, aber auch sog. Körpersprache; Zusammenspiel in der nonverbalen Kommunikation zwischen Interagierenden, Adaptologie, Objektkommunikation) unter Gesichtspunkten der Genderperformativität soll in dem Seminar kontinuierlich zu ebensolchen Handlungsansätzen und konkreten Handlungen in Bezug gesetzt werden.

Das Wechselverhältnis von Theorie und Praxis soll so ebenso theoretisch reflektiert als auch praktisch erfahrbar gemacht werden. Verschiedene Medien (Theater, Film, Fotos, Texte) sowie eigene aktive Beteiligung in/mit den verschiedenen Medien sind mögliche Bestandteile des Seminars. Die Seminarform, in der "Wissenschaft" und "Kunst" interagieren, wird von uns als ein Experiment verstanden, welches auch auf der aktiven Beteiligung der Teilnehmenden basiert.

Teilnahmevoraussetzungen bzw. -hinweise: Die TeilnehmerInnenzahl ist auf 20 Personen beschränkt. Teilnahmebedingung ist der Abschluss des Grundstudiums Gender Studies und die Teilnahme an der Vorbesprechung.

Termine:
(1) Vorbesprechung: Dienstag, 22. Oktober 2002, 18 Uhr, MOS 116 (!)
(2) Mittwoch, 23. Oktober, 16-18 Uhr, MOS 110
(3) Mittwoch, 30. Oktober, 16-18 Uhr, MOS 110
Das Seminar wird danach als Blockveranstaltung stattfinden, der erste Block voraussichtlich am Wochenende 4./5. Januar 2003.
Bridge Markland: Tanz-Theater-Performance-Künstlerin, Virtuosin des Rollenspiels und der Verwandlung, u. a. One-Woman-Transgender-Performances, Initiatorin und künstlerische Leiterin des go drag!-Festivals in Berlin Juni/Juli 2002.

Theorie und Methodologie der skandinavistischen Sprachwissenschaft KRISTINA KOTCHEVA
UE 52 244 Do 14-16 MOS 110  

Die Sprache ist seit mehr als 2000 Jahren Objekt wissenschaftlicher Untersuchungen. Die Vorstellungen von Sprache und die Methoden, mit denen sie untersucht wird, haben sich mit der Zeit jedoch immer wieder gewandelt. Einflüsse aus anderen Geisteswissenschaften - aber auch aus den Naturwissenschaften - haben dabei eine wichtige Rolle gespielt. Im Kurs werden wir uns einen Überblick über wichtige theoretische und methodologische Ansätze in der Linguistik verschaffen. Die einzelnen theoretischen Ausrichtungen repräsentieren nicht nur unterschiedliche Forschungsansätze, sondern haben zum Teil divergierende Auffassungen von ihrem Untersuchungsgegenstand - der Sprache. Neben diesen Unterschieden werden wir auch thematisieren, welche Art von Problemen sich mit einzelnen Ansätzen lösen lassen.

Teilnahmevoraussetzungen: Kenntnisse in einer skandinavischen Sprache entsprechend SP 2.

Einführung in die skandinavistische Sprachwissenschaft: Diachronie JURIJ KUSMENKO
GK 52 245 Do 14-16 MOS 101  

Warum und wozu verändern sich die Sprachen? Wie entstehen Innovationen, und wie verbreiten sie sich? Inwieweit können Sprachkontakte und soziale Veränderungen die Sprachveränderungen bestimmen? Auf solche Fragen versuchen wir in diesem Grundkurs zu antworten. Der Grundkurs schließt sich an die Vorlesung Skandinavischer Sprachwandel (SS 2002) an. Im Grundkurs werden phonologische, grammatische und lexikalische Veränderungen in den skandinavischen Sprachen von den ersten Runeninschriften bis zur Gegenwart behandelt. Der Sprachwandel wird von dem Hintergrund der historischen Entwicklung und unter Berücksichtigung der universellen Prozesse der Sprachentwicklung betrachtet.

Teilnahmevoraussetzungen: Kenntnisse in einer skandinavischen Sprache entsprechend SP 2.
Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme, Referat und schriftliche Hausarbeit.
Literatur zur Einführung: E. Haugen: Die skandinavischen Sprachen. Hamburg 1984. ? D. A. Seip: Norwegische Sprachgeschichte. Berlin 1971. - E. Wessén: Schwedische Sprachgeschichte. Berlin, 1970. - P. Skautrup: Det danske sproghistorie. Bd. 1-4. København 1944-1970.

Der skandinavische Sportdiskurs ANTJE HORNSCHEIDT/
KIRSTEN WECHSEL
HS 52 246 Mi 14-16 MOS 101  

Dieses Seminar soll die Wissensfelder und Erkenntnisinteressen verschiedener Disziplinen zum Thema Sport vor allem auch in Form von Projektarbeit zusammen bringen. Am Beispiel von Medientexten, Fernsehsendungen, literarischen und theoretischen wissenschaftlichen Texten, Filmen sowie eigenen Datenerhebungen (z. B. Interviews) werden wir untersuchen, wie Sport in Skandinavien in verschiedenen Diskursen öffentlich verhandelt wird und welche Rolle und Funktion er in verschiedenen Diskursfeldern einnimmt. Neben zeitgenössischen Diskursen werden wir exemplarisch auch Aspekte der Geschichte der Sportbewegung erarbeiten.

Als diskursive wie nicht-diskursive Praktik steht Sport im Zusammenhang mit modernen Identitätskonzepten, die eng mit Kategorien wie Geschlecht, Nation und Klasse verknüpft sind. Aus dieser Verbindung ergibt sich eine Vielzahl von Fragen z. B. nach dem Verhältnis zwischen Sportdiskursen und Körper- und Gesundheitskonzepten (z. B. im Hygienediskurs), nach dem Verhältnis von Sport und Jugendkultur und von Sport und Öffentlichkeit sowie nach der medialen Vermittlung von Sportveranstaltungen. Zu untersuchen sind auch die Ausschließungen des Sportdiskurses (z. B. dadurch, dass der Fußball als Nationalsport männliche nationale Subjekte herstellt). Bei allen Fragen spielt ein kultureller Vergleich zwischen den nordischen Ländern, aber auch zwischen den nordischen und anderen europäischen Ländern eine Rolle.

Auf der Basis eines gemeinsam erarbeiteten theoretischen Bezugsrahmens werden die TeilnehmerInnen sich in Gruppen- und Projektarbeiten mit der Sportthematik auseinandersetzen. Das Hauptseminar ist als gemeinsame Vorbereitung für ein internationales Symposium zu diesem Thema geplant, an deren Konzeption sich die TeilnehmerInnen beteiligen können (z. B. mit der Vorstellung eigener angefangener kleinerer Projekte, der Vorbereitung von Podiumsdiskussionen ausgehend von dem im Seminar erarbeiteten, spezifischen Fragestellungen u. a.).

Altskandinavische Sprachen im Vergleich JURIJ KUSMENKO
HS 52 247 Do 10-12 MOS 110  

Die meisten kennen nur die altwestnordische, hauptsächlich die altisländische Tradition, weil sie der Welt eine hervorragende Literatur gegeben hat. Obwohl die altostnordische schriftliche Tradition bedeutend ärmer ist, hat auch sie mehrere interessante schriftliche Denkmäler geliefert. Im Seminar werden diese zwei schriftlichen Traditionen verglichen, unter besonderer Berücksichtigung der Unterschiede zwischen den altskandinavischen Sprachen. Behandelt werden vor allem phonologische, grammatische und lexikalische Charakteristika. Der Schwerpunkt wird dabei auf den wichtigsten Unterscheidungsmerkmalen sowohl zwischen ostskandinavischen (Altschwedisch, Altdänisch, Altgutnisch) und westskandinavischen (Altisländisch und Altnorwegisch) Sprachen als auch innerhalb der beiden Gruppen (Altnorwegisch versus Altisländisch, Altschwedisch versus Altdänisch) liegen. Die Analyse wird nicht nur die Einzelsprachen und deren Vergleich umfassen, sondern auch die weitere Geschichte. Faktoren der skandinavischen Sprachspaltung werden ebenfalls analysiert. Im ersten Teil des Kurses werden Texte gelesen und analysiert, den zweiten Teil nehmen die Referate in Anspruch.

Teilnamevoraussetzungen und -hinweise: Kenntnisse in einer der skandinavischen Sprachen entsprechend SP 2; empfehlenswert sind Grundkenntnisse im Altisländischen. Dieses HS kann auch als Übung angerechnet werden. - Das HS schließt inhaltlich an die Vorlesung Skandinavischer Sprachwandel (SS 2002) an.

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme, Referat (für Übungsteilnehmer) und Hausarbeit.
Literatur zur Einführung: E. Haugen: Die skandinavischen Sprachen. Hamburg 1984. - A. Noreen: Altschwedische Grammatik mit Einschluß des Altgutnischen. Halle 1904. - A. Heusler: Altisländisches Elementarbuch. Heidelberg 1932. - J. Brøndum-Nielsen: Gammeldansk grammatik i sproghistorisk fremstilling. Bd. 1-8. København 1932-1973.

Examenskolloquium: Neuerscheinungen, Abschlussarbeiten, Forschungsbeiträge zur Skandinavistik
JURIJ KUSMENKO
CO 52 248 Di 14-16 MOS 105  

Im Rahmen des Kolloquiums besteht die Möglichkeit, Magisterarbeiten vorzustellen und zu diskutieren. Das Kolloquium kann darüber hinaus Hilfe bei der Themenfindung für die Abschlussarbeiten bieten. Daneben sollen ausgewählte Neuerscheinungen zur skandinavistischen Linguistik debattiert worden.

SS 2002 Übersicht Lehrveranstaltungen WS 02/03