Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

Frauen - Männer - Literatur (1890-1930)

STEFANIE VON SCHNURBEIN

VG 52 257 Di 12-14 MOS E 02  

Die Veranstaltung ist Teil einer mehrsemestrigen einführenden Vorlesungsreihe. Anhand zentraler literarischer Texte des jeweiligen Zeitraums werden einerseits literaturhistorische Entwicklungen andererseits zentrale Fragestellungen und Methoden einer kultur- und literaturwissenschaftlichen orientierten Genderforschung präsentiert. Die Texte stehen in der Regel entweder in deutscher Sprache zur Verfügung oder werden in der Vorlesung vorgestellt. Sie ist daher ausdrücklich auch für StudienanfängerInnen geeignet. Erwartet wird regelmäßige Textlektüre und Teilnahme an den Diskussionen.

Die Welt im Norden. Postkoloniale Zugänge zu Literatur und Film im Skandinavien der Gegenwart CONSTANZE GESTRICH/
THOMAS MOHNIKE
UE 52 258 Blockkurs MOS 101  

Seit einigen Jahren gehört der Postkolonialismus zu den wichtigsten neueren Theorienströmungen der Literatur- und Kulturwissenschaft. Dies hat auch in Skandinavien zu einer Auseinandersetzung mit der eigenen kolonialen und imperialen Rolle und zu einer neuen Lesart von Texten und Filmen geführt. Im Seminar wollen wir Texte und Filme der letzten Jahre lesen und analysieren, so z. B. Peter Høegs Frøken Smillas fornemmelse for sne (1992), Åsne Seierstads Bokhandleren i Kabul (2002), Alejandro Leiva Wengers Till vår ära (2001) und Filme wie Sinans bryllup (1997), I Kina spiser de hunde (1999), Jalla! Jalla! (2000).

"" Seminarplan

Teilnahmehinweise: Das Seminar soll in Zusammenarbeit mit der Skandinavistik der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg durchgeführt werden. Dazu werden verschiedene Formen der elektronischen Kommunikation verwendet. In Berlin und Freiburg sollen sich Arbeitsgruppen bilden, die selbständig bestimmte Themenkomplexe erforschen. Eine Plattform im Internet steht zur Erarbeitung und zum Austausch von Ergebnissen zur Verfügung. Gemeinsame Seminare werden per Videokonferenz abgehalten.

Persönliche Anmeldung per E-Mail: ConstanzeGestrich@gmx.net, Mohnike@skandinavistik. uni-freiburg.de (Thomas Mohnike), wolfgang.behschnitt@skandinavistik.uni-freiburg.de, Vor der ersten Sitzung soll sich jede/r Studierende für die Plattform Campusonline anmelden: http://campusonline.uni-freiburg.de (unter Registrieren/Registrierung für Campusonline, bei Problemen: Mohnike@skandinavistik.uni-freiburg.de).

Termin: Die erste Sitzung findet Do, den 21. Oktober 2004, von 14-16 Uhr statt. Ein genauer Seminarplan wird im Laufe des Sommers unter "Lehre im Netz" abrufbar sein.

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme und Erarbeitung von Ergebnispapieren in Gruppen.

H. C. Andersens eventyr HANS CHRISTIAN HJORT
UE 52 259 Mo 14-16 MOS 110  

H. C. Andersen er en af verdens mest oversatte og læste forfattere. Hans berømthed skyldes næsten udelukkende hans "eventyr og historier". Vi læser et udvalg af de 156 eventyr, som blev trykt i hans levetid, og prøver at se på forskellige fortolkninger af nogle af dem.

Teilnahmevoraussetzungen: Gode danskkundskaber er nødvendige for at deltage i øvelsen, da undervisningssproget er dansk. En "Teilnahmeschein" forudsætter aktiv og regelmæssig deltagelse; hvis man vil have en "Leistungsnachweis", skal man desuden overtage et "Referat".

Primærlitteratur: Erik Dals og Erling Nielsens udgave (København 1963-1990, 7 bind) eller: Andersen. H. C. Andersens samlede værker (udg. Klaus P. Mortensen, København 2003, første kassette).

Sekundærlitteratur: Anderseniana (1933ff.). - Jørgensen, Aage: Dansk litteraturhistorisk bibliografi 1967-1986 (København 1989; senere litteratur: se de enkelte årgange). - Andersen, Jens: Andersen. En biografi (København 2003). - Wullschlager, Jackie: H.C. Andersen. En biografi (København 2002; originaltitel: Hans Christian Andersen. The Life of a Storyteller. London 2000, oversat af Pia Juul). - Lüthi, Max: Märchen (6. Aufl., Stuttgart 1976).

Historischer Roman/Historienfilm HEIKE PEETZ
UE 52 260 Do 12-14 MOS 101  

Zur Zeit lässt sich international ein regelrechter Boom an Historienfilmen beobachten, während historische Romane die Bestsellerlisten schon seit geraumer Zeit anführen. Diese Übung soll an ausgewählten Beispielen einen kritischen Blick auf die Entwicklung der literarischen Gattung bzw. des Filmgenres ermöglichen. Im Vordergrund werden dabei Fragen nach Fiktionalität und Historizität stehen sowie die Auseinandersetzung mit Vorstellungen von Authentizität.

Teilnahmehinweise: Der Kurs wird zum Teil als Blockveranstaltung durchgeführt, Absprachen dazu in der ersten Sitzung.

Theorie und Methodologie der Kultur- und Literaturwissenschaften STEPHAN MICHAEL SCHRÖDER
UE 52 242 Di 14-16 MOS 101  

Der Kurs soll eine Einführung geben in die wichtigsten theoretischen und methodologischen Konzepte, mit denen die Vielfalt kultureller/literarischer Texte erschlossen werden kann. Im Sinne eines reflektierten Methoden- und Theoriepluralismus soll dabei besonderes Augenmerk der Frage gelten, welche (häufig impliziten) Prämissen diese Konzepte haben und welche Art von Problemen mit ihnen eigentlich gelöst werden können.

Teilnahmehinweise: Der Kurs richtet sich primär an Studierende der skandinavistischen Kulturwissenschaft oder Literaturwissenschaft, die sich am Beginn des Hauptstudiums befinden. Die zu lesenden Texte sind in Deutsch, Englisch und in den drei skandinavischen Hauptsprachen.

Literaturhinweise: Zu Beginn des Kurses werden die zu diskutierenden Texte in einem kostenlosen Reader zur Verfügung gestellt.

Angst und Begehren im Werk Søren Kierkegaards SOPHIE WENNERSCHEID
UE 52 261 Do 14-16 MOS 110  

In Zeiten, in denen Begriffe wie Selbstmanagement und Ich-AG vielleicht das Einzige sind, was Konjunktur hat, ist zu fragen, inwiefern das einzelne Individuum auctor seiner selbst ist und inwiefern es von einer ihm vorausliegenden Größe ,gedichtet' wird. Ziel des Seminars ist es, diese Spannung anhand verschiedener Texte Kierkegaards zu diskutieren, historisch zu kontextualisieren und subjekttheoretisch produktiv zu machen. Zentral ist dabei die Beobachtung, dass Kierkegaards ,Sorge um das Selbst' in Form einer Selbsterzählung zum Ausdruck kommt, die einerseits als christlich motivierte Wendung gegen sich selbst zu lesen ist, andererseits aber versucht, diesen Einschnitt in das eigene Begehren mittels ,narrativer Potenz' zu überwinden. Diese ,Remaskulinisierungsstrategie' ist jedoch mit Angst verbunden, da sie der Sprache als ,erotischer Macht' zu unterliegen droht. Im Spannungsfeld der Begriffe Angst und Begehren geht es mithin darum, Textbewegungen nachzuspüren, die auf ein kohärentes - männliches - Subjekt zielen, zugleich aber dessen Destabilisierung vorantreiben.

Literatur: S. Kierkegaard: Die Schriften über sich selbst. Gütersloh 1998. - J. Garff: Kierkegaard. Biographie. München 2004. - M. Foucault: Die Sorge um sich. Frankfurt a.M. 1986.

Einführung in die skandinavistische Literaturwissenschaft STEFANIE VON SCHNURBEIN
GK 52 262 Di 16-18 MOS 101  
Einführung in die skandinavistische Literaturwissenschaft KIRSTEN WECHSEL
GK 52 263 Do 16-18 MOS 101  

In diesen Grundkursen sollen allgemeine literaturwissenschaftliche Grundbegriffe und Methoden erarbeitet werden. Neben der Einführung in grundlegende Arbeitstechniken wird der Schwerpunkt auf der ausführlichen Textanalyse liegen, die an ausgewählten Beispielen geübt werden soll. Die Texte aus verschiedenen Gattungen, Sprachen und Epochen ermöglichen dabei, erste Kenntnisse der skandinavischen Literaturgeschichte zu gewinnen.

Teilnahmevoraussetzungen: Sprachkenntnisse entsprechend SP 2. Aktive Teilnahme, Übernahme eines Referats und für den Erwerb eines Leistungsnachweises eine Hausarbeit.

Literaturhinweise: Matias Martinez/Michael Scheffel: Einführung in die Erzähltheorie. München, Beck 1999. - Heinz Ludwig Arnold, Heinrich Detering (Hg.): Grundzüge der Literaturwissenschaft. München 1996. - Stephan Michael Schröder (Hg.): Studienbibliographie zur Neuskandinavistik. Berlin 1997. - Fritz Paul (Hg.): Grundzüge der neueren skandinavischen Literaturen. Darmstadt 1991.

Exzess und Kontrolle: Literatur und Psychologie um 1800 KIRSTEN WECHSEL
HS 52 264 Mi 16-18 MOS 110  

Der Fokus des Seminars richtet sich auf die Faszination zu Beginn des 19. Jahrhunderts für ungezügelte Leidenschaften und Obsessionen, für Gewaltausbrüche, Fetischismus, Askese und Hysterie. In der Literatur, auf der Bühne sowie in psychologischen Diskursen und Praktiken der Zeit fungiert das Exzessive als Beschreibungs- und Darstellungsmodus, der eine Grenze markiert und Alterität herstellt. Welche Bedeutung kommt dabei den Differenzkategorien Geschlecht, Klasse, Ethnizität und Religion zu? Lässt sich ein Zusammenhang herstellen zwischen der Faszination am Exzessiven und den Formierungsprozessen der bürgerlichen Gesellschaft? Welche Rolle spielt das Exzessive bei der Formulierung ästhetischer und psychologischer Kategorien?

Leistungsnachweis: Regelmäßige aktive Teilnahme, Referat und Hausarbeit.

Zukunftsromane und Utopien ANTJE WISCHMANN
HS 52 265 Blockkurs/Beginn:
Fr, 19. November, 16-19
Uhr MOS 103  

In außergewöhnlicher Weise stellen Zukunftsromane und Utopien das Vermögen fiktionaler Texte unter Beweis, mögliche Welten oder sogar Nicht-Orte zu entwerfen. Literarische Utopien können Zeitenwenden markieren, an historische Erfahrungen anknüpfen und diese weitertreiben oder - mit erstaunlicher Treffsicherheit - zukünftige Entwicklungen und Ereignisse antizipieren. Ein Deutungsmodell, das der bekannten eine fremde Welt gegenüberstellt, greift meist zu kurz, da die dargestellten Welten notwendigerweise Übergangsräume oder wichtige Strukturähnlichkeiten aufweisen. Zu allen Zeiten haben Utopien nicht nur politische und gesellschaftliche Konflikte, sondern auch das Phänomen der Modernität reflektiert. Themenkreise des Blockseminars sind Staatsutopien, feministische Utopien, Visionen der Metropole, Science Fiction, Robinsonaden und Dystopien.

Teilnahmevoraussetzung: Gutes Leseverständnis von sowohl schwedischen, dänischen und norwegischen Texten; Bereitschaft zur Lektüre, zu selbständigen Literaturrecherchen und Fernleihbestellungen.
Teilnahmehinweise: Das Blockseminar findet an zwei Wochenenden statt: Freitag, 19.11.2004 (16-19 Uhr), Samstag, 20.11. (10-13 und 14-16 Uhr), Sonntag, 21.11. (10-13 u. 14-16 Uhr); Freitag, 28.1.2005 (16-19 Uhr), Samstag, 29.1. (10-12 und 13-15 Uhr), Sonntag, 30.1. (10-13 und 13.30-15 Uhr). Ganztägige Abwesenheit nicht möglich. Bitte bis zum 31.10. bei antje.wischmann@sh.se anmelden.

Leistungsnachweis: Regelmäßige aktive Teilnahme, kurzes Referat (mit Thesenpapier als Diskussionsgrundlage), ca. 20 Seiten umfassende Hausarbeit.

Obligatorische Primärliteratur: Karin Boye: Kallocain. Roman från 2000-talet. Stockholm 1940 [pocket-Ausgabe]. - Claës Lundin: Oxygen och Aromasia. Bilder från år 2378 efter en främmande idé. Stockholm 1878 [www.lysator.liu.se/runeberg/oxygen]. - Ein Reader befindet sich ab September im Handapparat der Institutsbibliothek (u. a. Texte von S. Holm, G. Brantenberg, L. Gustafsson, S. Balle, J. Kjærstad, T. Renberg).

Literaturhinweise: Sara Ljungquist: Den litterära utopin och dystopin i Sverige 1734-1940. Hedemora 2001. - Rudolf Maresch u. Florian Rötzer (Hg.): Renaissance der Utopie. Zukunftsfiguren des 21. Jahrhunderts. Frankfurt 2004 [edition suhrkamp]. - Lars Jakobson et al.: Stjärnfall. Om sf. Stockholm 2003.

Kolloquium für MagistrandInnen und DoktorandInnen STEFANIE VON SCHNURBEIN
CO 52 266 Mo 14-16 MOS 240  

Das Kolloquium gibt Studierenden (nicht nur) des Fachteils Neuere skandinavische Literaturen und der Gender Studies ab dem Stadium der Themensuche für die Magisterarbeit bis zur Promotion die Gelegenheit, Abschlussarbeiten, Forschungsprojekte, eigene Ansätze und Fragen zu präsentieren und diskutieren. Es besteht auch die Möglichkeit, sich mit Problemen der Prüfungsvorbereitung und Themenwahl auseinander zu setzen.

Neuere Theorien: Kulturelle Differenzierungen zwischen Gesundheit und Krankheit STEFANIE VON SCHNURBEIN/
STEPHAN MICHAEL SCHRÖDER
OS 52 247 Mo 16-18 MOS 101  


Das Oberseminar beschäftigt sich, wie in den vorhergehenden Semestern, mit der Frage danach, in welchem Verhältnis neuere Theorien aus dem Umfeld der "cultural studies"/Kulturwissenschaft zu literarischen Texten stehen, wie Literatur und Theorie ins Gespräch miteinander gebracht werden können. Wie immer wird die Lektüre von den Teilnehmenden selbst bestimmt. In diesem Semester liegt der Schwerpunkt, angelehnt an ein geplantes Forschungsprojekt des Instituts, dabei auf Fragen der diskursiven Herstellung, Verhandlung und Abgrenzung von "Gesundheit" und "Krankheit". Dabei kommt der Kategorie Geschlecht eine zentrale Bedeutung zu.

Teilnahmevoraussetzungen und -hinweise: Mindestens ein Hauptseminar, aktive und kreative Mitarbeit in Form von Präsentationen, Diskussionsleitungen o. Ä. Fähigkeit und Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte. Da sich das Seminar ausdrücklich auch an Teilnehmende anderer Fachrichtungen wendet, werden für diese keine skandinavischen Sprachkenntnisse vorausgesetzt. Zu diskutierende skandinavische literarische Texte werden in deutscher Übersetzung zur Verfügung stehen.

WS 04/05 Übersicht Lehrveranstaltungen WS 04/05