Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

Humboldt-Universität zu Berlin | Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät | Nordeuropa-Institut | STUDIUM | KVV | ws9697 | Nordeuropa-Institut: Kulturwissenschaftliche Lehrveranstaltungen im WS 1996/97

Kulturwissenschaftliche Lehrveranstaltungen im WS 1996/97

In der Beschreibung der angebotenen Lehrveranstaltungen werden folgende Abkürzungen verwendet:
  • CO - Kolloquium
  • HS - Hauptseminar
  • UE - Übung
  • EX - Exkursion
  • PS - Proseminar
  • VG - Vorlesung mit Gesprächsanteil
  • GK - Grundkurs
  • SP - Sprachkurs
  • VL - Vorlesung

Die Einordnung und Anerkennung der einzelnen Lehrveranstaltungen im Rahmen der jeweiligen Studienordnung von Freier Universität bzw. Humboldt-Universität ist mit den Lehrenden rechtzeitig abzusprechen.


Landeskunde Norwegens. Eine Einführung in Politik, Wirtschaft und Kultur / Bernd Henningsen
VL 07 247 / Di 10-12 / MOS 101

Nach den einführenden Vorlesungen zur Landeskunde Schwedens und Dänemarks wird der Zyklus abgeschlossen durch eine Veranstaltung zu den norwegischen Realien: Für Hörer aller Stufen sollen Land, Politik, Wirtschaft und Kultur vorgestellt werden - Geschichte, Regierung, Parlament, Parteien, Wirtschafts- und Sozialstruktur, Identität und Kultur. Vorkenntnisse werd en nicht erwartet.


Nordische Kulturgeschichte: Von den Anfängen bis ins 18. Jahrhundert / Hans-Jürgen Hube
VG 07 248 / Do 12-14 / MOS 101

Mit dieser einführenden Übersichtsvorlesung sollen besonders Studierende des Grundstudiums, die Grundkenntnisse über ältere Kultur, Mythen und Geschichte Skandinaviens erwerben wollen, angesprochen werden. Die Veranstaltung vermittelt an Hand von historischen Fakten und Zusammenhängen ein Bild über die Wesensart der Skandinavier. In einzelnen Abschnitten wie der Ur- und Frühgeschichte, der Mythologie, dem frühen Mittelalter, der Wikingerzeit, der Missionszeit, dem Ende des Heidentums, dem Hochmittelalter, der Kalmarer Union, dem Reformationszeitalter, Schwedens Großmachtszeit und der nordischen Aufklärung (18. Jh.) usw. wird anschaulich ein Bild vom “alten Norden” entworfen, wobei neben historischen Zusammenhängen vorwiegend die geistig-kulturellen Aspekte und die Beziehungen zum übrigen Europa im Vordergrund stehen. Ventiliert werden auch die einschlägige Sekundärliteratur und der aktuelle Forschungsstand.

Teilnahmehinweise: Vorwiegend für Studierende des Grundstudiums. Skandinavische Sprachkenntnisse erwünscht, aber nicht Voraussetzung.

Literatur: I. Andersson: Geschichte Schwedens. Stockholm 1950 (div. Aufl.). - H. de Boor: Skandinavien. Handbuch der Kulturgeschichte. Konstanz 1964. - A. V. Gadolin: Schweden. Geschichte und Landschaften. München 1973. - Å. Ohlmarks u. a.: Svenska Krönikan. Vår kulturhistoria. Borås 1990. - M. Gerhardt: Norwegische Geschichte. 2. Aufl., Bonn 1963. - A. E. Imhof: Grundzüge der nordischen Geschichte. Darmstadt 1970. - H.-J. Hube: Kulturgeschichte des Nordens. Von den Anfängen bis ins 18. Jh. Berlin: HUB, 1994 (Ms.).


Realia Scandinavica / Stephan Michael Schröder
PS 07 249 / Mo 16-18 / MOS 101

Ziel des Proseminars ist es, ein solides landeskundliches Wissen über die skandinavischen Länder zu vermitteln. Grundlage des Proseminars wird der landeskundliche Reader Realia Scandinavica sein, der in Kooperation mit den skandinavistischen Instituten in Gent und Groningen im Rahmen unseres ERASMUS-Netzwerkes erstellt worden ist.

Literatur: U. Geisler, S. Schmidt u. H. Werner (Hg.): Realia Scandinavica. Berlin, 1995 [kann zu Beginn des Proseminars erworben werden].

Teilnahmevoraussetzungen: Lesekenntnisse in mindestens einer skandinavischen Sprache.

Leistungsnachweis: Referat und schriftliche Hausarb eit.


150 Jahre schwedische Amerikaemigration / Reinhold Wulff
PS 07 250 / Mo 14-16 / MOS 101

Das Jahr 1996 steht in Schweden ganz im Zeichen der Jubiläumsfeierlichkeiten zum Beginn der Massenauswanderung in die USA 1846. Die schwedische Post hat eine Gedenkbriefmarke herausgegeben, in Malmö und Göteborg spielt ein "ABBA"-Musical mit großem Erfolg zu diesem Thema; Fernsehen, Hörfunk und Zeitungen berichten ausführlich über die Auswanderung und die schwedischen Spuren in den USA. Und nicht zuletzt beschäftigt sich eine große Ausstellung in Stockholm mit dieser Thematik. Also Anlaß genug, sich noch einmal mit diesem Gegenstand im Rahmen einer Lehrveranstaltung auseinanderzusetzen. Als Proseminar eignet sich die Auswanderung besonders gut, da sie zur Beschäftigung mit den vielfältigsten kultur- und geschichtswissenschaftlichen Problemen zwingt: Demographische, geo-klimatische, wirtschaftliche, kulturelle und politische Gegebenheiten wirkten zusammen, um die schwedische Massenauswanderung, in der von ca. 1846 bis 1930 über 1 Million Menschen aus Schweden emigrierten, zu initiieren.

Im Proseminar werden wir uns nicht nur mit der schwedischen Auswanderung beschäftigen, sondern auch die Entwicklungen in den anderen nordeuropäischen Ländern und in Deutschland zum Vergleich heranziehen. Zu Beginn der Lehrveranstaltung werden wir uns mit kultur- und geschichtswissenschaftlichen Methoden und Hilfsmitteln sowie mit ausgewählten Migrationstheorien beschäftigen.

Teilnahmevoraussetzungen: Gute Lesekenntnisse einer skandinavischen Sprache sind sehr erwünscht.

Leistungsnachweis: Regelmäßige aktive Teilnahme, Referat mit Thesen- und/oder Quellenpapier, schriftlicher Abschlußtest.

Literaturhinweise: R. Wulff: Die Anfangsphase der Emigration aus Schweden in die USA, 1820-1850. Frankfurt/M. 1987. - From Sweden to America. Uppsala 1976.


Politische Kultur Nordeuropas. (Text-)Analysen zum politischen Selbstv erständnis einer Region / Bernd Henningsen
HS 07 251 / Fr 14-18 / OSI (FU)

Sieht man von der Debatte über das (sozialdemokratische) Wohlfahrtsstaats-"Modell" ab, wird die politische Kultur Dänemarks, Norwegens und Schwedens auf dem europäischen Kontinent kaum wahrgenommen. Dabei haben diese Gesellschaften durchaus eigenständige, bisweilen abweichende Interpretationsentwürfe von Mensch, Gesellschaft und Geschichte aufzuweisen.

Diese sollen über zwei Semester hinweg gelesen und analysiert werden, um zu einem Verständnis der politischen Selbstinterpretation der nordischen Länder zu gelangen. Zum Kanon gehören Klassiker der Philosophie wie Swedenborg und Kierkegaard, Politiker wie Branting, Hansson, Palme, aber auch Schriftsteller wie Holberg, Ibsen, Strindberg und Hamsun. Daneben werden politische Prozesse und Institutionen zur Debatte gestellt.

Teilnahmevoraussetzungen bzw. -hinweise: Abgeschlossenes Grundstudium Skandinavistik oder der Sozial- bzw. Kulturwissenschaften. Der Projektkurs (über zwei Semester mit insgesamt 8 SWS!) wird nach der Studienordnung Skandinavistik der HU als Hauptseminar anerkannt. Bei Teilnahme in beiden Semestern können 2 Hauptseminare anerkannt und damit 2 Leistungsnachweise erworben werden.

Der Projektkurs findet im Wintersemester im Otto-Suhr-Institut der FU statt und wird im kommenden Semester in den Räumen des Nordeuropa-Institutes der HU fortgesetzt.

Leistungsnachweis: Regelmäßige und aktive Teilnahme, Referat und Hausarbeit.

Literatur: B. J. Hovde: The Scandinavian Countries, 1720-1865. The Rise of the Middle Classes. 2 Bde. Ithaca-New York 1948. - Timothy Tilton: The Political Theory of Swedish Social Democracy. Oxford 1990.


Dänemark und Schweden als konkurrierende Großmächte / Reinhold Wulff
HS 07 252 / Do 16-18 / MOS 104

Die kleinen, am Rande Europas liegenden Königreiche Dänemark und Schweden haben eine ruhmreiche Geschichte als Großmächte, deren Bedeutung über den Ostseeraum hinauswirkte, hinter sich. Während der Dreißigjährige Krieg für Schweden den Beginn seiner einflußreichsten Epoche bedeutete, beendete dieser die dänischen Ambitionen auf eine bestimmende Rolle im Konzert der europäischen Staatenwelt. Damit ist schon auf die Epoche hingewiesen, die im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen soll: Der Dreißigjährige Krieg ist nicht nur für das von Kriegswirren und -schäden am stärksten betroffene deutschsprachige Gebiet eine Wegscheide gewesen, sondern auch für das Kräftespiel in Nordeuropa.

Anhand von Referaten werden wir uns beschäftigen mit Dänemark als einflußreichster Autorität im Norden spätestens seit der Kalmarer Union 1397, den schwedischen Absetzungsversuchen von dieser Union, der wirtschaftlichen und sozialen Grundlage der schwedischen Unabhängigkeit seit Gustav I. Vasa und dem dänischen bzw. schwedischen Engagement im "Religionskrieg" des 17. Jahrhunderts. Ausblickend soll das weitere Schicksal der schwedischen Großmacht bis zu ihrem definitiven Ende in der sogenannten "Freiheitszeit" beleuchtet werden.

Teilnahmevoraussetzung: Abschluß des Grundstudiums.

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme, Referat mit Thesen- und/oder Quellenpapier, Hausarbeit.

Literaturhinweis: Die entsprechenden Kapitel in den nordeuropäischen (und deutschen/europäischen!) geschichtlichen Handbüchern sind auf jeden Fall vor Beginn des Semesters durchzuarbeiten!


Neuerscheinungen, Abschlußarbeiten und Forschungsbeiträge zur Skandinavistik / Bernd Henningsen
CO 07 253 / Mi 18-20 / MOS 101

Im Rahmen des (wahlweise-obligatorischen) Kolloquiums werden von den Examenskandidaten die Abschlußarbeiten vorgestellt und diskutiert; insbesondere aber dient die Veranstaltung auch dazu, die Studierenden mit Forschungsvorhaben der skandinavistischen Kulturwissenschaft vertraut zu machen und dadurch Anregungen für die eigene Arbeit zu geben.

Teilnahmevoraussetzungen bzw. -hinweise: Persönliche Voranmeldung.

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