Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

Marit Bergner: 2.2.2016

  • Was Henrik-Steffens-Vorlesung
  • Wann 02.02.2016 von 19:00 bis 21:00
  • Wo Nordische Botschaften, Felleshus, Rauchstr. 1
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„Auch bin ich doch ein Gelehrter, - ich darf nicht blos als ein Dichter erscheinen.“ –
Die Modernität im Leben und Denken des Naturphilosophen Henrich Steffens

 

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Marit Bergner

„Auch bin ich doch ein Gelehrter, - ich darf nicht blos als ein Dichter erscheinen.“ –
Die Modernität im Leben und Denken des Naturphilosophen Henrich Steffens

Henrich Steffens war vieles – Naturphilosoph, ausgebildeter Mineraloge, Gelehrter, Schriftsteller, Mitglied eines großen deutsch-skandinavischen Netzwerkes, Ehemann und Vater, vor allem aber auch einer der frühen politischen Professoren seiner Zeit, der sich gesellschaftlich stark engagierte. Als leidenschaftlicher Redner begeisterte er die Massen, als Soldat im Heer Blüchers gegen Napoleon eignete er sich bestenfalls als „Futter für Pulver“, als Hochschullehrer hatte er ein offenes Ohr für die Jugend und in der Breslauer Turnfehde 1818 legte er ein Manifest für die richtige Erziehung zum Staatsbürger vor. 1819 trat er wie bereits 1806 für die autonome und souveräne Wissenschaft ein, bevor er zum Dichter wurde, mit seinen Novellen seinem Heimatland Norwegen ein literarisches Denkmal in Deutschland setzte und der Nachwelt mit seiner zehnbändigen Autobiographie ein einzigartig ausführliches Dokument der revolutionären, reformerischen, nationsbildenden und restaurativen Jahre in Europa hinterließ.
Im Fokus des Vortrags steht die Modernität in Steffens’ Denken und Wirken, Schwerpunkte werden auf seiner Rolle als Wissenschaftler, als Familienmensch und als gesellschaftlich-engagiertem Hochschullehrer liegen.

Der Vortrag wird auf Deutsch gehalten.