Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

Bibliothek – Jahresbericht 2000

Die Teilbibliothek Skandinavistik entstand aus der Zusammenführung von drei Bestandsgruppen: der Skandinavistik-Bibliothek der Freien Universität, der alten Nordistik-Bibliothek der Humboldt-Universität sowie Neuerwerbungen des Nordeuropa-Instituts (einschließlich der Sammlung Peters). Sie ist eine Präsenzbibliothek mit eingeschränkter Ausleihe. Sammelschwerpunkte der Bibliothek sind: Altskandinavistik, Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft, Kulturwissenschaft der skandinavischen Länder und skandinavische (originalsprachige) Belletristik sowie Fennistik. In Berlin ist sie die einzige Bibliothek mit diesem Sammelschwerpunkt und zählt mit ca. 45.000 Bänden und 130 laufenden Periodika zu den größten Skandinavistik-Bibliotheken in Deutschland.

 

Systematisierung und Neuaufstellung der Bestände der Teilbibliothek Skandinavistik und Konversion der verschieden Kataloge in maschinenlesbare Form
(Laufzeit: 1.1.1997–31.12.2000)

 

1. Zielsetzung des Projekts

Die Teilbibliothek Skandinavistik der Humboldt-Universität ist durch die Zusammenführung verschiedener Bestände entstanden, die zusammengenommen eine der größten deutschen Skandinavistik-Bibliotheken ausmachen. Die Einzelbestände waren in unterschiedlicher Form aufgestellt, systematisiert und in verschiedenen Katalogen erschlossen. Ziel des Projektes war es, diese Bestände zu einer nach der Regensburger Verbundklassifikation aufgestellten Bibliothek zusammenzuführen, den Gesamtbestand neu zu systematisieren und maschinenlesbar zu erschließen. Alle Arbeiten sollten unter weitgehender Nutzung von Fremddaten durchgeführt werden. Insgesamt waren 34.000 Bände zu bearbeiten.

 

2. Projektverlauf und Projektergebnis

Der Gesamtbestand wurde auf der Basis von Werkaufträgen vollständig neu systematisiert und nach der Regensburger Verbundklassifikation aufgestellt.

Unter Verwendung von Fremddaten aus dem schwedischen Gesamtkatalog der wissenschaftlichen Bibliotheken LIBRIS konnte ca. die Hälfte der Titel (ca. 16.000 Titel) erschlossen werden. Die übrigen Werke mussten neu katalogisiert werden.

Insgesamt ist das Projektziel nahezu vollständig erreicht worden. Bis auf einen Rest von ca. 2000 Bänden ist der gesamte Bestand maschinenlesbar erfasst und kann über das WWW recherchiert werden. Diese Erschließung hat bereits zu einem deutlich erhöhten Zugriff auf die Bestände mittels der Fernleihe geführt. Die Bestände sind einheitlich aufgestellt und erschlossen und vor Ort problemlos zu benutzen. Die Vorbereitung auf die elektronische Ausleihverbuchung ist auf der Seite der Bestände erfolgt und Anwendung der Regensburger Verbundklassifikation hat sich in hohem Maße bewährt. Insgesamt wurde das Projekt in engster Kooperation zwischen dem Nordeuropa-Institut und der Universitätsbibliothek durchgeführt.

 

3. Finanzieller und personeller Aufwand

Im Rahmen des Projekts wurden 1997 299.100 DM bewilligt. Der Betrag wurde aus dem HSP III-Projekt der Universitätsbibliothek im Jahre 2000 um 15.000 DM erhöht. Ferner wurde die Verlängerung der beiden Personalstellen bis zum Dezember 2000 gestattet, obwohl die Mittel bereits in der Mitte des Jahres erschöpft waren. Nach verschiedenen Umwidmungen standen dem Projekt (ohne die Mittel für die Verlängerung der Personalstellen) zur Verfügung:

 

Sachmittel

Personalmittel

Gesamt

53.300 DM

261.070 DM

314.100 DM

 

Im Bereich der Sachmittel wurden für den Erwerb der Fremddaten 11.500 DM, für das Konvertierungsprogramm 8.000 DM und für einen Rechner 3.000 DM aufgewendet. Der Rest belief sich auf die Werkaufträge zur Systematisierung.

Leitung und Koordination des Projektes lagen in den Händen von Ute Mousa. Folgende Personen waren im Projekt beschäftigt:

  • Gabriele Bergner, Diplom-Bibliothekarin (15. 11. 1997–31. 12. 2000)
  • Heike Schmid, M.A. (1. 4. 1999–31. 12. 2000)
  • Agnieszka Wojtiuk, studentische Hilfskraft (1. 8. 1997–31. 08. 2000)


Probleme bei der Durchführung des Projektes gab es in folgenden Bereichen:

Die Erstellung des Konvertierungsprogramms verzögerte sich dadurch, dass es sehr schwierig war, kompetente Personen mit dem nötigen Fachwissen und Sprachkenntnissen zu finden. Auch die Migration der Universitätsbibliothek von dem Bibliotheksverwaltungsprogramm BIS-LOK auf das System ALEPH500 hat zu zeitlichen Verzögerungen geführt, da die Daten teilweise nicht zur Bearbeitung zur Verfügung standen, die Mitarbeiter erst im neuen System geschult werden mussten und auch danach bis zur Aufnahme des Routinebetriebes eine Einarbeitungszeit notwendig war. Insgesamt hat das Projekt aber alle Ziele erreicht: Die Teilbibliothek Skandinavistik ist eine moderne wissenschaftliche Gebrauchsbibliothek geworden, deren Bestände dezentral recherchiert werden können und die ein Arbeiten vor Ort durch die systematische Aufstellung in hohem Maße fördert.