Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

Wissenschaftliche Projekte – Jahresbericht 2002

Internationales Qualitätsnetz:
Ostsee-Kolleg Berlin / Baltic Sea School Berlin

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In enger Zusammenarbeit mit dem EU-Projekt BaltSeaNet, was eine ideale Ergänzung und Bereicherung der Arbeit ist, konnte der Ostseestandort Berlin/Nordeuropa-Institut der Humboldt-Universität im Jahr 2002 weiter gestärkt werden. Das Ostsee-Kolleg Berlin ist gewachsen und engagierte sich in den unterschiedlichsten Feldern.

Schwerpunkte der Arbeit in 2002 waren:

  • Stärkung der Zusammenarbeit mit den acht Partneruniversitäten
  • Kooperation mit dem EU-Projekt BaltSeaNet und Organisation gemeinsamer Konferenzen und Workshops in Vilnius und Kopenhagen
  • Einbindung ausländischer Wissenschaftler/innen und Doktoranden/innen in Lehre und Forschung der Humboldt-Universität zu Berlin (Dr. Nils-Erik Forsgård, Mindaugas Jurkynas, Dr. Andres Kasekamp, Prof. em. Matti Klinge, Dr. Axel Krohn, Dr. Tatjana Muravska, Prof. Kevät Nousiainen)
  • Konzeption und Entwicklung des neuen einjährigen postgradualen Studiengangs Master in Baltic Sea Region Studies (MBSR)
  • Kooperation mit den Studiengängen Euro- and Transatlantic Master Programme und dem Graduiertenkolleg Das Neue Europa der Humboldt-Universität und Organisation einer gemeinsamen Vorlesungsreihe im Sommersemester 2002
  • Integration neuer Partneruniversitäten in das Netzwerk - Universität Turku/Finnland
  • Presse und Öffentlichkeitsarbeit

Seit Beginn des Jahres 2002 zeigt sich das Ostsee-Kolleg mit einem "neuen Gesicht". Für die gezielte Werbung und Außendarstellung des Projekts wurden ein Informationsfaltblatt, ein Plakat sowie eine ausführliche Broschüre produziert. Besonderer Schwerpunkt unserer Arbeit lag auf der Förderung hoch motivierter und exzellenter junger Wissenschaftler/innen der acht Partneruniversitäten. Im Laufe des Jahres konnten wir neue Doktoranden/innen (Catherine Gicquel, Schweden/Frankreich; Vytautas Petronis, Litauen; Krzysztof Leszczynski, Polen sowie für sechs Monate Denis Hanovs, Lettland und für zwei Monate Ragne Kouts, Estland) begrüßen. Zudem bleibt die Doktorandin Laima Nevinskaite aus Litauen für ein weiteres Jahr am Ostsee-Kolleg Berlin. Die Doktoranden/innen arbeiten an ihren Dissertationen, nehmen an den Workshops und Seminaren des Netzwerkes teil, belegen pro Semester mindestens zwei Seminare und werden im Sommersemester 2003 eigene Seminare/Übungen für die Studierenden des Nordeuropa-Instituts anbieten.
Im Sommersemester 2002 wurde die Lehre für die Studierenden des Nordeuropa-Instituts durch die Angebote zweier Gastdozenten aus Litauen und Lettland erwei-tert. Frau Dr. Tatjana Muravska (Associate Professor of Economics, University of Latvia, Riga), bot den Kurs European Economies and Integration Development und Mindaugas Jurkynas (Lecturer, Institute of International Relations and Political Science, Vilnius University) die Übung Baltic Sea Region: Regionalization, Cooperation, Perspectives an.
Der Juniorprofessor Nils-Erik Forsgård stimmte zu, seinen Aufenthalt in Berlin bis April 2003 zu verlängern. Jedes Semester bietet er ein Doktoranden- und Magistrandenkolloquium sowie Kurse zu verschiedensten Aspekten der Nordischen Geschichte an, an denen auch viele Studierende des Nordeuropa-Instituts teilnehmen. Im Sommersemester organisierte Nils Erik Forsgård für die Teilnehmer des Kolloquiums im Fachteil Kulturwissenschaft vom 14.-16. 6. 2002 eine Exkursion nach Greifswald, um Geschichte auf den Spuren der Hanse hautnah erleben zu können. Zudem setzte er die Idee einer Vorlesungsreihe (in Kooperation mit dem Euro- and Transatlantic Master Programme und dem Graduiertenkolleg Das Neue Europa) um. Der Veranstaltungstitel lautete Perspectives on European Integration - Perspektiven auf die Europäische Integration und war eine Plattform für ausgewiesene Experten aus Wissenschaft und Praxis, wie z. B. Dr. Axel Krohn (Senior Advi-sor, Council of Baltic Sea States (CBSS), Stockholm), Christian Sterzing (MdB, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen), Hans-Jürgen Heimsoeth (Botschafter, Auswärti-ges Amt, Berlin) oder Carl Tham (Botschafter, Schwedische Botschaft, Berlin).
Seit Juli 2002 weilte ein zweiter Juniorprofessor, Dr. Andres Kasekamp (Estland/Kanada) am Ostsee-Kolleg Berlin. Der Historiker und Politologe der Universi-tät Tartu, die zu einer der ältesten Universitäten in Europa zählt, bietet im Wintersemester 2002/2003 zwei Kurse zur Geschichte und zu aktuellen politischen Fragen der baltischen Länder an.

Zudem veranstalten die Juniorprofessoren im Wintersemester 2002/2003 für die Teilnehmer/innen des Magistranden- und Doktorandenkolloquiums eine kleine Vorlesungsreihe mit drei Gastdozenten/innen der Partneruniversitäten:

  • Prof. Kevät Nousiainen (University of Helsinki): Equal, but Discriminated Against? Considering Paradoxes of Nordic Gender Equality Law (29. November 2002)
  • Prof. em. Matti Klinge (University of Helsinki): Aspects of Baltic Sea Region History (9. Dezember 2002)
  • Dr. Piret Ehin (University of Tartu): Determinates of Public Support for EU Membership in the Baltic States (3. Februar 2003)

In Kooperation mit dem BaltSeaNet wurden zwei Workshops veranstaltet. Vom 14.-17. März kamen alle beteiligten Forscherinnen und Forscher der Netzwerkuniversitäten in Vilnius/Litauen für den Workshop Political Implications of Integration of Estonia, Latvia, Lithuania and Poland into Euro-Atlantic Structures zusammen. Ende September organisierten BaltSeaNet, Ostsee-Kolleg Berlin sowie der neue Netzwerkpartner, das Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg Greifswald, eine große interdisziplinäre Konferenz (150 Teilnehmer/innen) mit dem Titel The Baltic Sea Region 2010. Encountering the Past - Mapping the Future (s. Veranstaltungen am Institut).
Neben diesen praktischen Aktivitäten war die Administration des Ostsee-Kollegs damit beschäftigt, den neuen einjährigen postgradualen Studiengang "Master in Baltic Sea Region Studies (MBSR)", in Kooperation mit den Netzwerkpartner inhaltlich zu entwickeln und in den entsprechenden Universitätsgremien vorzustellen. Der neue Studiengang am Nordeuropa-Institut begann im Januar 2003 mit 16 ausländischen Studierenden sowie zahlreichen Gastdozenten/innen. Der Leiter des Projekts ist Bernd Henningsen und als Koordinatorinnen arbeiten Aino Bannwart, Gesine Keßler und Asta Vonderau.
Telefonisch ist das Projekt unter +49-30-2093 5324 zu erreichen. Weitere und aktuelle Informationen gibt es auf der Homepage: http://www.ostseekolleg.de