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Kola-Sámi Documentation Project (KSDP): Linguistic and ethnographic documentation of the endangered Kola-Sámi languages – 2008

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Ziel des von der VolkswagenStiftung geförderten DoBeS-Projektes ist die linguistische Dokumentation der bedrohten saamischen Sprachen in Russland. Dazu wurden Sprachaufnahmen an verschiedenen Orten auf der Kolahalbinsel durchgeführt. Die Aufnahmen wurden transkribiert und mit Übersetzungen sowie weiteren Annotationen versehen.

Die linguistische Feldforschung wurde 2008 von Michael Rießler und der externen Projektmitarbeiterin Elisabeth Scheller (Universität Tromsø) fortgesetzt; mit Hilfe der Praktikantin Elena Karvovskaja wurden u. a. Aufnahmen für ein Multimedia-Wörterbuch durchgeführt. Außerdem erhob die Studentin Anja Behnke Daten für eine Arbeit über die Syntax des Tersaamischen.

Auch 2008 organisierte Elisabeth Scheller im Rahmen von KSDP wieder ein Sommerlager zur Sprachrevitalisierung. Der Saami Council bewilligte erneut zusätzliche Mittel zur Finanzierung dieses Lagers. An der Planung und Durchführung aktiv beteiligt waren die saamischen Projektassistentinnen Nina Šaršina und Svetlana Danilova. Sie planen die Etablierung eines saamischen Sprachzentrums in Lovozero, das die praktische Spracharbeit auch nach Ablauf des Dokumentationsprojektes fortsetzt.
Schwerpunkt des zweiten Halbjahres 2008 war die Aufarbeitung der erhobenen und annotierten Sprachdaten für das DoBeS-Archiv:

http://corpus1.mpi.nl/ds/imdi_browser/?openpath=MPI77915%23

Darüber hinaus ist die Veröffentlichung von praktischen Sprachmaterialien (Lehrbücher, Poster, Wortlisten, Textsammlungen) in Vorbereitung.

Der reguläre Förderzeitraum des Projektes endete mit Ablauf des Jahres 2008. Die Einbindung des Projektes in das im Februar 2008 gegründete Saami Documentation and Revitalization Network und in das saamische Sprachtechnologieprojekt Giellatekno an der Universität Tromsø sowie nicht zuletzt die Zusammenarbeit mit dem ebenfalls am Institut angesiedelten Sprachdokumentationsprojekt zum Ume- und Pitesaamischen lässt hoffen, dass die am Nordeuropa-Institut bereits etablierte und international beachtete Forschung zu den saamischen Sprachen weitergeführt werden kann. Eine ausführliche Beschreibung der Projektarbeit findet sich auf der Webseite des Projektes:

www2.hu-berlin.de/psdp/