Kreuschner
Nordeuropäisch-deutsche Ehen. Zur Partnerwahlmotivation deutscher Männer und finnischer, dänischer und schwedischer Frauen
Die Magisterarbeit setzt bei der Beobachtung an, dass zwischen 1965 und 1985 offenbar wesentlich mehr Ehen zwischen westdeutschen Männern und nordeuropäischen Frauen geschlossen wurden als zwischen den umgekehrten Gruppen. Mittels qualitativer Interviews, die mit entsprechenden Ehepaaren geführt wurden, werden die Motivationen und begünstigende Umstände für eine solche binationale Partnerschaft herausgearbeitet.
Es ist erkennbar, dass die untersuchten Ehen nur in geringem Maße Heiratsregeln verletzten, also kaum Verhinderungsmechanismen ausgesetzt waren. Eine binationale Partnerwahl im Allgemeinen scheint durch Motive wie früh empfundenes Fernweh, im Ausland lebende bzw. viel reisende Geschwister sowie Vorbehalte gegen mögliche PartnerInnen aus dem eigenen Herkunftsland begünstigt worden zu sein. Schließlich konnten auch für die konkrete Wahl eines westdeutschen Ehemannes bzw. einer nordeuropäischen Ehefrau begünstigende Faktoren identifiziert werden: frühe positive Erfahrungen mit Nordeuropa bzw. NordeuropäerInnen, ein persönlichen Vorlieben entsprechendes Aussehen und individuell bevorzugte Charaktereigenschaften (was beides jeweils mit der Herkunftsregion in Zusammenhang gesehen bzw. darauf zurückgeführt wurde) und das Gefühl der Bereicherung aufgrund des zwei Kulturen vereinigenden Ehelebens.
[Magisterarbeiten im Fachteil Kulturwissenschaft 2014]