Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

Stephanie Reisinger
"tyskerjenter - tyskertøser - krigsbruder" Der Umgang der norwegischen Gesellschaft mit den 'Deutschenmädchen'

Mit dem Einmarsch deutscher Truppen begann am 9.4.1940 eine fünf Jahre dauernde Okkupation Norwegens. Die Deutschen stellten das Ereignis als 'Sicherheitsmaßnahme' zum Schutz des Landes dar, für die Norweger bedeutete es die Einbeziehung in den Zweiten Weltkrieg und den Verlust ihrer nationalen Integrität. Bis zu 500.000 Angehörige der deutschen Wehrmacht sollen zeitweise in Norwegen stationiert gewesen sein. Viele begannen dort eine Liebesbeziehung mit einer Norwegerin. Das Verhalten dieser 30.000-40.000 Frauen wurde von ihren Landsleuten als Verstoß gegen die Nationalmoral gewertet, tyskertøser wurden sie genannt. Nach dem Krieg wurden sie auch mit juristischen Mitteln teilweise ungerechtfertigt und hart bestraft. Eine angemessene historische Aufarbeitung dessen hat bis heute nicht stattgefunden.

 

[Magisterarbeiten im Fachteil Kulturwissenschaft 2000]