Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

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Einführung in das Studium der skandinavistischen Mediävistik HARTMUT RÖHN
VL 52 222 Di 16-18 MOS 101  

Die Vorlesung wird eine systematisch gegliederte Einführung in das Studium des Fachgebietes Skandinavistische Mediävistik/ Ältere Skandinavistik geben. Ihr Hauptteil wird zentrale Gegenstände, Methoden, Arbeitsweisen und Arbeitsmittel des Fachteils, aber auch Grundzüge seiner Geschichte und heutigen Orientierung behandeln. Dies schließt die Einführung in Arbeitstechniken wie Bibliographieren, Materialsuche und -auswertung, Anfertigung von schriftlichen Arbeiten u. a. m. ein. Die Vorlesung wendet sich damit primär, aber nicht ausschließlich, an Studierende des Grundstudiums. Wer immer Interesse am Gegenstand hat, ist willkommen; es wird voraussichtlich auch ausreichend Zeit und Gelegenheit für Fragen und Antworten zu den Themen der Vorlesung geben.

Teilnahmevoraussetzungen bzw. -hinweise: Die Vorlesung steht Studierenden des Grund- wie Hauptstudiums offen.

Zur Vorbereitung geeignet: Fréderic Durand: Nordistik. Einführung in die skandinavischen Studien. München 1978, sowie: Gerd Wolfgang Weber: Ältere Skandinavistik - ein verwehender Traum? In: Die Skandinavistik zwischen gestern und morgen. Bestandsaufnahme und Zukunftsperspektiven eines 'kleinen Faches'. Hg. von Bernd Henningsen und Rainer Pelka. Schleswig 1984 (= Schriftenreihe der Akademie Sankelmark, N.F., H. 59), S. 25-38. Beide Titel sind in der Fachbibliothek vorhanden.

Altnordische Texte zur Nibelungensaga IRINA ENDERS
UE 52 223 Fr 10-12 MOS 101  

In dieser Veranstaltung werden die Heldenlieder der Älteren Edda und die Thidrekssaga im Mittelpunkt stehen. Anhand dieser Texte werden wir die Überlieferungsgeschichte der altgermanischen Epik verfolgen und uns einen Überblick über die "vorisländischen" Texte der altisländischen Literatur verschaffen. Auch die wichtigsten Eigenschaften der mittelalterlichen Literatur Nordeuropas werden anhand der konkreten Beispiele erläutert. Speziell werden die poetischen Denkmäler behandelt. Neben dem Lesenüben altnordischer Texte bietet diese Veranstaltung eine gute Möglichkeit, die altisländische Literatur als eine der altgermanischen Literaturen zu sehen. Deswegen sind auch Studierende aus anderen Fachrichtungen (Ältere Anglistik, Ältere deutsche Sprache und Literatur) willkommen.

Einführung in die skandinavische Literatur des Mittelalters HARTMUT RÖHN
GK 52 224 Di 14-16 MOS 101  

Der Kurs wird über die Lektüre und Interpretation ausgewählter repräsentativer Texte (in Original und Übersetzungen) eine Einführung in die wichtigsten Gattungen der mittelalterlichen skandinavischen Literatur bieten und auch einen kursorischen Überblick über deren Geschichte vermitteln; einen Schwerpunkt wird die volkssprachliche isländisch-norwegische Literatur bilden (die sog. "genuinen" Gattungen: Edda - Saga - Skaldendichtung). Im Mittelpunkt wird die gemeinsame Erarbeitung eines angemessenen Textverständnisses stehen, wobei wir auch auf die Klärung und Bestimmung der wichtigsten Gattungsmerkmale, der Entstehungs- und Überlieferungsbedingungen und das historisch-soziale Umfeld der Texte eingehen.

Teilnahmevoraussetzungen bzw. -hinweise: Abschluss SP 2 sowie Kenntnisse des Altisländischen entsprechend dem Abschluss der Einführung in die altisländische Sprache.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden gebeten, die folgende Reclam-Ausgabe anzuschaffen: Die Saga von Gisli Sursson (RUB 9836).

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme, Referat und Hausarbeit.

Zur Vorbereitung geeignet: Eine Orientierung über den Gegenstandsbereich bietet: Preben Meulengracht Sørensen: Die skandinavischen Sprachen und Literaturen. In: Propyläen Geschichte der Literatur: Literatur und Gesellschaft der westlichen Welt, 2. Band: Die mittelalterliche Welt 600-1400, Berlin 1982, S. 280-309 (müsste aus dem GK: "Einführung in Fachverständnis und Arbeitsweisen [...]" bekannt sein - dort in Kopie verteilt!). Die grund-legende BBzS Literatur zum Themenbereich ist - mit erläuternden Kommentaren - zu finden in: Stefan Gippert, Britta Laursen und Hartmut Röhn: Studienbibliographie zur Älteren Skandinavistik, Leverkusen 1991 (= Berliner Beiträge zur Skandinavistik 1); eine ergänzende Literaturliste wird zu Anfang des Semesters verteilt und erläutert.

Was ist "Germanisch"? HARTMUT RÖHN
HS 52 225 Mi 16-18 MOS 110  

Das Seminar wird sich einer für die Geschichte und Methodik der Altnordistik zentralen Kategorie widmen, dem Problem nämlich, was "Germanisch" ist und was im Laufe der Fachentwicklung darunter verstanden wurde. Das Thema ist von erheblichem Interesse, weil sich vor allem im 20. Jahrhundert und besonders in Deutschland Germanenideologie und Fachwissenschaft verhängnisvoll und folgenreich verquickten. Die Folgen wirken immer noch nach: Im Themenkanon, im Methodischen und auch in der Forschungsliteratur des Faches. Insofern verbinden sich bei diesem Thema (fach-)geschichtliche mit aktuellen Fragestellungen in vielfältiger Weise. Das Seminar wird seinen Ausgangspunkt in einigen der zahlreichen Beiträge zur aktuellen Debatte des Germanenproblems nehmen (vgl. Literaturhinweise!) und daraus die Schwerpunkte der Semesterarbeit entwickeln. Ein erster Vorschlag für einen Arbeitsplan wird zu Beginn des Semesters vorliegen, eigene Vorschläge aus dem Teilnehmerkreis sind ausdrücklich erwünscht.

Teilnahmevoraussetzungen und -hinweise: Abgeschlossenes Grundstudium. - Da es auch um die Frage geht, was ("nord-")"germanische" Sprachen sind und wodurch sie sich von den anderen indoeuropäischen Sprachen unterscheiden, kann in diesem HS auch ein Schein für Studierende mit dem Schwerpunkt 'Sprachwissenschaft' erworben werden - es wird zu diesem Komplex eine Reihe von Themen geben.

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme, Referat und Hausarbeit.

Zur Vorbereitung geeignet: Heinrich Beck (Hg.): Germanenprobleme in heutiger Sicht. Berlin usw. 1986 (= Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 1). - Heinrich Beck (u. a.): Art. "Germanen, Germania, Germanische Altertumskunde", in: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 2. Aufl., Bd. 11, S. 181-438. - Klaus von See: Barbar, Germane, Arier. Die Suche nach der Identität der Deutschen. Heidelberg 1994 (daraus besonders die Aufsätze Nr. 1, 2, 3, 7, 12). - Ders.: Deutsche Germanenideologie. Vom Humanismus bis zur Gegenwart. Frankfurt/M. 1970. - Hermann Engster: Germanisten und Germanen. Germanenideologie und Theoriebildung in der deutschen Germanistik und Nordistik von den Anfängen bis 1945 in exemplarischer Darstellung. Frankfurt/M. usw. 1986 (= Texte und Untersuchungen zur Germanistik und Skandinavistik, 16). - Julia Zernack: Geschichten aus Thule. Íslendingasögur in Übersetzungen deutscher Germanisten. Berlin 1994 (= Berliner Beiträge zur Skandinavistik, 3). - Allan Lund: Die ersten Germanen. Ethnizität und Ethnogenese. Heidelberg 1998 (bes. Kap. 1: Die wissenschaftliche Konstruktion der Germanen zur einführenden Lektüre empfohlen!).

Examenskolloquium HARTMUT RÖHN
CO 52 226 Mi 12-14 MOS 110  

Das Kolloquium wird hauptsächlich Fragen der Examensvorbereitung gewidmet sein (Prüfungsordnungen und Formalia, Themenwahl und Abgrenzung, Material-/ Literaturbeschaffung, Technik der Vorbereitung, Arbeitsweise, Methodik und dgl.). Daneben sollen auch aktuelle Examensarbeiten und Planungen/Konzepte für solche vorgestellt und diskutiert werden. Die Veranstaltung wendet sich nicht nur an kurz vor oder bereits im Examen stehende Studierende, sondern möchte ausdrücklich auch Studierende des Hauptstudiums rechtzeitig an die Examensphase heranführen.

Nach einigen vorbereitenden Sitzungen in den ersten Wochen des Semesters, die v. a. der Erörterung und Klärung organisatorischer und vorbereitender Schritte der Examensplanung dienen, wird die Hauptarbeit an einem Wochenendtermin gegen Ende des Semesters stattfinden. Diese Arbeitsform hat sich in bisherigen Kolloquien mit ähnlicher Zielsetzung bewährt.

Teilnahmevoraussetzung: Abgeschlossenes Grundstudium.

 

left.gif Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2001