Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

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Skandinavischer Sprachwandel JURIJ KUSMENKO
VL 52 247 Do 10-12 MOS 101  

Wie und warum verändern sich die skandinavischen Sprachen? Wie kann man Sprachwandel studieren? Welche Quellen, Mittel und Methoden benutzt man dafür? Auf diese und ähnliche Fragen versucht die Vorlesung zu antworten. Behandelt werden phonologische, morphologische, syntaktische und lexikalische Veränderungen in den skandinavischen Sprachen mit einem Exkurs in die Geschichte der indoeuropäischen und germanischen Sprachen. Skandinavischer Sprachwandel wird vor dem Hintergrund der typologisch ähnlichen Erscheinungen in anderen germanischen Sprachen und unter Berücksichtigung der Daten der historischen Typologie behandelt. Im Mittelpunkt steht nicht nur die Entwicklung der für die Herausbildung der skandinavischen Standardsprachen relevanten Sprachgebiete, sondern des gesamten skandinavischen Sprachareals. Sprachkontakten und den Kontakten verschiedener skandinavischer Dialekte wird dabei besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Skandinavischer Sprachwandel wird unter Berücksichtigung moderner Sprachwandeltheorien behandelt.

Literatur zur Einführung: Haugen, E.: Die skandinavischen Sprachen. Hamburg 1984. - J. Barðal [et. al.]: Nordiska. Våra språk förr och nu. Lund 1997. - Wessén, E.: Geschichte der schwedischen Sprache. Bd. I-III. Berlin 1970. - Skautrup, P.: Det danske sprogs historie. Bd. I-IV. Kopenhagen 1944-1968. - Seip, D. A.: Norwegische Sprachgeschichte, Berlin 1971.

Begriffsklärungen, Text- und Diskursanalysen: Methodische Vorbereitungen zum Schreiben einer Magisterarbeit ANTJE HORNSCHEIDT
UE 52 248 Fr 14-16 MOS 110  

Dieser Kurs soll Studierende in der Endphase ihres Studiums dazu ermutigen, sich mit dem Schreiben einer Magisterarbeit strukturiert auseinander zu setzen. Dazu werden wir in diesem Kurs von der Themenwahl, dem Zeitmanagement über ein Exposé bis hin zur Frage der Methoden- und Korpuswahl die notwendigen Schritte besprechen und für das eigene zukünftige Arbeiten konkretisieren. Der Kurs soll Mut und Lust auf das Schreiben einer Magisterarbeit machen, Anregungen bezüglich Themenwahl und Umsetzung liefern sowie eine Einführung in verschiedene mögliche Text- und Sprachanalysemethoden im Rahmen der Magisterarbeit aufzeigen. Gleichzeitig bietet der Kurs konkrete Hinweise und Hilfestellungen in Fragen des wissenschaftlichen Schreibstils und wird voraussichtlich den Prozess bis zum Abschluss der Magisterarbeit über das Semester hinaus begleiten.

Teilnahmevoraussetzung: Studierende kurz vor Abschluss des Studiums oder beim Schreiben der letzten Hausarbeit mit Interesse, über ihre zukünftige Magisterarbeit nachzudenken. Weitere Vorüberlegungen zu der Magisterarbeit müssen noch nicht stattgefunden haben. Regelmäßige Teilnahme und aktive regelmäßige Beteiligung sind Voraussetzung.


Die nordgermanischen Sprachen KRISTINA KOTCHEVA
UE 52 249 Fr 10-12 MOS 110  


Die Übung soll einen Überblick über die Charakteristika der modernen nordgermanischen Sprachen und über die Sprachverhältnisse im Norden bieten. Wichtige Unterschiede zwischen den einzelnen Sprachen (morphologische, lexikalische, syntaktische) werden anhand von Texten herausgearbeitet.

Literatur zu Einführung: Braunmüller, K.: Die skandinavischen Sprachen im Überblick. Tübingen 1999. - Haugen, E.: Die skandinavischen Sprachen. Hamburg 1984. - Jóhanna Barðal et al: Nordiska. Våra språk förr och nu. Lund 1996. - Torp, A.: Nordiske språk i nordisk og germansk perspektiv. Oslo 1998.
Teilnahmevoraussetzungen: Sprachkenntnisse entsprechend SP 2, aktive Teilnahme.


Skandinavische Runeninschriften JURIJ KUSMENKO
UE 52 250 Di 10-12 MOS 101  

Die skandinavischen Runeninschriften stellen eine wichtige Quelle zur skandinavischen Geschichte und Sprachgeschichte dar. Im Kurs werden die wichtigsten Voraussetzungen zum Lesen und Deuten der Runeninschriften vermittelt - von den Inschriften im älteren Futhark (Runenalphabet) bis zu den Runeninschriften im skandinavischen Mittelalter, als in Skandinavien die lateinische Schrift schon bekannt war. In Referaten werden sowohl allgemeine Probleme der Runologie (z. B. Entstehung der Runenschrift, Runennamen und Runenfolge, Runen und Magie, Runen in der altisländischen Literatur) als auch einzelne Runeninschriften und Gruppen der Runenschriften behandelt. Im Mittelpunkt werden jedoch die skandinavischen Runeninschriften der Wikingerzeit stehen, ihre Funktion und Bedeutung als Quelle für die Geschichte Skandinaviens und der skandinavischen Sprachen. Die Übung wird aus zwei Teilen bestehen. Im ersten Teil wird das Lesen der Runeninschriften geübt, im zweiten Teil werden die Referate gehalten.

Literatur zur Einführung: K. Düwel: Runenkunde. Stuttgart 1999 (oder andere Auflage). - H. Arnzt: Handbuch der Runenkunde. Halle 1944. - W. Krause (mit Beiträgen von H. Jankuhn): Die Runeninschriften om älteren Futhark. Göttingen 1966. - Th. Birkman: Von Ågedal bis Malt. Berlin, New York 1995. - K. Moltke: Runerne i Danmark og deres oprindelse. Kopenhagen 1976 (engl. Fassung, 1985). - S. B. F. Jansson: Runinskrifter i Sverige. Uppsala 1977 (oder andere Auflage).
Teilnahmevoraussetzung: Abschluss SP 2 in einer skandinavischen Sprache.
Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme, Referat und schriftliche Hausarbeit.


Strukturkurs Saamisch MICHAEL RIEßLER
UE 52 251 Di 8-10 MOS 101  

Die Übung soll einen Überblick über die grammatischen Strukturen des Nordsaamischen vermitteln. Sie bietet interessierten Studierenden somit eine linguistische Einführung in eine der weniger bekannten Sprachen Nordeuropas. Das Erlernen eines kleinen Grundwortschatzes und einiger Phrasen ist Teil der Übung, jedoch handelt es sich nicht in erster Linie um einen Sprachkurs.
Die Betrachtung der strukturell und typologisch interessanten nicht-indoeuropäischen Sprache Saamisch lässt Rückschlüsse auf allgemeine Prinzipien des Sprachbaus und der Klassifikation von Sprachen zu und gibt deshalb auch einen Einblick in die Sprachtypologie.
Die Übung richtet sich also v. a. an linguistisch interessierte Studierende. Je nach Interesse kann im Laufe der Übung aber auch auf die Stellung des Saamischen als Minderheitensprache im Norden, auf Sprachkontaktphänomene im Saamischen und seinen nordgermanischen Nachbarsprachen oder auf soziolinguistische und kulturelle Fragen der saamisch-skandinavischen Kontakte eingegangen werden.

Teilnahmevoraussetzungen: Linguistische Grundkenntnisse.
Literatur (Handapparat): Bartens, Hans Hermann: Lehrbuch der saamischen (lappischen) Sprache. Hamburg 1989. - Burman, Ellen Saitton: Grammatik. Samisk, del 1. Svensk, del 2. Jokkmokk 1999. - Nickel, Klaus Peter: Samisk grammatikk. 2. (rev.) utg. Kárášjohka 1994.; Sammallahti, Pekka: The Saami Languages. An Introduction. Kárášjohka. 1998.

 

Konversationsanalytische Untersuchungen deutsch-schwedischer Interaktionen DOREEN SIEGFRIED
UE 52 252 Fr 8-10 MOS 110  


In der Übung werden über die Transkription und Analyse ausgewählter sprachlicher Interaktionen zwischen deutschen und schwedischen Erstsprachler/innen grundlegende Strukturen und Prinzipien der Gesprächsorganisation miteinander erarbeitet. Darüber hinaus soll der Begriff "interkulturelle Interaktion" gemeinsam diskutiert werden.

Nach einer gemeinsamen Erarbeitung von theoretischen Grundlagen und empirischen Analysemethoden der ethnomethodologischen Konversationsanalyse sollen ausgewählte Gespräche detailliert und systematisch analysiert werden.

Literatur zur Einführung: Bergmann, Jörg R.: Ethnomethodologische Konversationsanalyse. In: Schröder, P./Steger, H. (Hg.): Dialogforschung. Düsseldorf 1981, S. 9-51. - Brinker, Klaus und Sager, Sven F.: Einführung in die Gesprächsanalyse. 2. Auflage, Berlin 1996. - Deppermann, Arnulf: Gespräche analysieren. Opladen (1999). - Psathas, George: Conversation Analysis. The study of talk-in-interaction. Thousand Oaks (1995).

 

Einführung in die skandinavistische Linguistik: Pragmatik ANTJE HORNSCHEIDT
GK 52 253 Fr 12-14 MOS 101  


Innerhalb der Linguistik gibt es mehrere mögliche Sichtweisen auf Sprache. Eine große und wichtige ist die, Sprache als Handlung zu verstehen. Diese Sprachsicht wird in der Linguistik unter dem Oberbegriff Pragmatik zusammen gefasst und besteht flankierend zu der Sichtweise, die Sprache als System versteht. Jegliche sprachliche Äußerungen, sei es in mündlicher Kommunikation oder in schriftlicher, wie zum Beispiel einem Tageszeitungsartikel oder auch einer Lehrveranstaltungsbeschreibung (wie im vorliegenden Fall) wird als eine Handlung verstanden: Sprache reflektiert nicht eine außersprachliche Wirklichkeit, sondern schafft diese. Der Schwerpunkt dieser Sichtweise ist somit auf der Annahme, dass Sprache ein machtvolles Handlungsinstrument ist. Die verschiedenen Aspekte dieser Annahme - wie wird durch Sprache gehandelt? Welche Effekte hat dies? Wer kann in welcher Situation wie mit Sprache Macht ausüben? usw. - werden in der Pragmatik behandelt. In dem vorliegenden Grundkurs soll eine Einführung in die skandinavistische Sprachwissenschaft unter der Perspektive erfolgen, inwiefern Sprache in den einzelnen linguistischen Teilbereichen als Handlung betrachtet, analysiert und interpretiert werden kann. Die Studierenden sollen exemplarisch aus pragmatischer Perspektive einen Überblick über die verschiedenen Teilfragen und Erkenntnisinteressen der Linguistik bekommen und in der Lage sein, konkrete linguistische Forschungen einordnen zu können. Die Inhalte des Kurses werden interaktiv erarbeitet und befähigen die Studierenden zugleich, wissenschaftliche Texte zu lesen, zu verstehen und kritisieren zu können. Sie lernen darüber hinaus, kleinere thematische Komplexe in Kleingruppen zu erarbeiten und vorzustellen.

 

Einführung in die skandinavistische Sprachwissenschaft: Linguistische Textanalyse KRISTINA KOTCHEVA
GK 52 254 Do 12-14 MOS 101  

Der Kurs bietet eine Einführung in die linguistische Textanalyse an. Wir werden Grundbegriffe wie Text, Diskurs, Kontext, Kohärenz, Kohäsion klären, unterschiedliche Methoden der linguistischen Textanalyse kennen lernen - und sie anhand von Texten in einzelnen skandinavischen Sprachen anwenden.

Teilnahmevoraussetzungen: Sprachkenntnisse entsprechend SP 2, aktive Teilnahme.
Leistungsnachweis:
Referat und schriftliche Hausarbeit.

 

Sprachkontakt in Skandinavien JURIJ KUSMENKO
HS 52 255 Di 16-18 MOS 110  

Die skandinavischen Sprachen waren schon immer auch mit anderen Sprachen in Kontakt. Einige Sprachkontaktsituationen bestehen schon seit Jahrtausenden (z. B. der Sprachkontakt in Nord- und Mittelskandinavien mit dem Saamischen oder der Sprachkontakt in Schleswig mit dem Nordfriesischen und Niederdeutschen), andere erst seit einigen Jahrhunderten (z. B. der Kontakt mit dem Mittelniederdeutschen in den skandinavischen Großstädten in der Hansezeit), wieder andere sogar erst seit ein paar Jahrzehnten (z. B. der Kontakt mit den Sprachen von Einwanderergruppen der neueren Zeit oder dem Anglo-Amerikanischen). Die Formen des Sprachkontakts in Skandinavien und seine soziolinguistischen Voraussetzungen wie auch seine Auswirkungen auf sowohl die skandinavischen Sprachen selbst als auch auf die Sprachen, die in Kontakt mit den skandinavischen Sprachen standen und stehen, sind verschieden und haben sich im Laufe der Zeit vielmals verändert. In Referaten sollen die historischen, soziolinguistischen und strukturlinguistischen Aspekte des Sprachkontakts behandelt werden. Im Seminar sollen die Sprachkontaktphänomene sowohl innerhalb Skandinaviens als auch in den Gebieten außerhalb Skandinaviens, in denen skandinavische Sprachen gesprochen werden oder wurden, Berücksichtigung finden. Dabei werden die Auswirkungen des Sprachkontaktes auf die Sprachveränderungen in den kontaktierenden Sprachen im Mittelpunkt stehen. Der Sprachkontakt in Skandinavien wird unter Berücksichtigung moderner Sprachkontakttheorien betrachtet.

Literatur zur Einführung: E. Haugen: Die skandinavischen Sprachen. Hamburg 1984. - U.-B. Kotsinas, John Helander (Hg.): Dialektkontakt, språkkontakt och språkförändring i Norden. Stockholm 1994. - A. Stedje, P. Trampe (Hg.): Tvåspråkighet. Stockholm 1979. - E. Westergren, H. Ahl (Red.): Mer än ett språk. Falun 1997. - E.-H. Jahr (Red.): Nordisk og nedertysk. Oslo 1995. - E. Haugen: The Norwegian language in Amerika. Bloomington 1960. - N. Hasselmo: Amerikasvenska. Stockholm 1974.
Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme, Referat und Hausarbeit.


Examenskolloquium: Neuerscheinungen, Abschlussarbeiten, Forschungsbeiträge zur Skandinavistik JURIJ KUSMENKO
CO 52 256 Do 14-16 MOS 105  

Im Rahmen des Kolloquiums besteht die Möglichkeit, Magisterarbeiten vorzustellen und zu diskutieren. Das Kolloquium kann darüber hinaus Hilfe bei der Themenfindung für die Abschlussarbeiten bieten. Daneben sollen ausgewählte Neuerscheinungen zur skandinavistischen Linguistik debattiert worden.

 

left.gif Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2002