Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

Phänomene der Mobilität Antje Wischmann
VG 52 241 Mo 12-14 DOR 24, 1.101  

Die Vorlesungsserie setzt unterschiedliche Phänomene der Mobilität miteinander in Beziehung, wobei die zur Veranschaulichung ausgewählten Beispiele einen skandinavischen bzw. internationalen Bezugsrahmen haben. Ein interdisziplinärer Zugang ist notwendig, da in der Erörterung der Beispiele unterschiedliche Gebiete der Medien- und Kunstgeschichte sowie der sozialwissenschaftlichen Forschung vernetzt werden.

Folgende Themenkreise sind bisher vorgesehen: Die Wanderung - Grenzen von Räumen - Die Entdeckungsreise - Skandinavische Auswanderer - Migration - Soziale Mobilität - Tourismus - Mobile Architektur - Kinetische Kunst - Das Auto - Das Mobiltelefon - Modernes Nomadentum - Netzwerkgesellschaft - Beschleunigung und Enträumlichung: Der flexible Mensch?

 

Zukunftsdebatten in Nordeuropa im Zweiten Weltkrieg Jan Hecker-Stampehl
UE 52 242 Mi 8-10 DOR 24, 3.134  

Die Zeit des Zweiten Weltkriegs ist nicht nur in militärhistorischer Hinsicht ein bemerkenswertes Geschichtskapitel des 20. Jahrhunderts, sondern es ist auch eine Zeit konkurrierender Ideologien - die Kriegsjahre sind nicht nur ein Kräftemessen auf den Schlachtfeldern, sondern auch ein Kampf um Ideen und Zukunftsvisionen. In dieser Übung soll es um Zukunftspläne und Zukunftsdebatten in Nordeuropa während des Kriegs gehen. Wie sollte die Politik nach dem Ende des Krieges ge­staltet werden, welche Ideen wurden für die 'Welt von morgen' entworfen? Neben der nationalen Dimension geht es dabei insbesondere um Konzepte für internationale Zusammenarbeit, Staatenbünde und -bündnisse sowie Weltordnungsentwürfe. Folgende Themen werden berücksichtigt:

  • nationale Wiederaufbaupläne
  • Zukunftspläne in den Widerstandsbewegungen
  • Diskussionen in der nordischen Arbeiterbewegung
  • Programme der Friedensbewegungen und der finnischen 'Friedensopposition'
  • Perspektiven der Exilkreise in Stockholm, London u. a.
  • Sympathien für das nationalsozialistische 'neue Europa'
  • Pläne für einen nordischen Bundesstaat, nordische Zoll- und Verteidigungsbündnisse
  • Diskussionen über einen 'neuen Völkerbund', über die entstehende UNO

In der Übung wollen wir uns vor allem intensiv mit der Analyse von Quellen­material zu den verschiedenen Facetten des Themas beschäftigen.

Teilnahmevoraussetzungen: Sprachkenntnisse gemäß abgeschlossenem SK 2. Bereitschaft zu regelmäßiger Teilnahme sowie zur Lektüre von dänischen, norwegischen, schwedischen und englischen Quellentexten.

Leistungsnachweis: Regelmäßige, aktive Teilnahme und Übernahme eines Referats mit Thesen­papier. Soll der Übungsschein zur nordeuropäischen Geschichte (im Magisterstudiengang/Haupt­studium) erworben werden, ist bis Ende September 2007 eine Hausarbeit einzureichen.

Literatur: Andersson, Jan A.: Nordiskt samarbete: aktörer, idéer och organisering 1919-1953. Lund 1994. - Byström, Tora: "Nordens förenta stater - debatten under andra världskriget om en nordisk union." In: Hans Albin Larsson (Hg.): Forskningsfronten flyttas fram - Nordiska perspektiv. Bromma 2005, S. 145-166. - Molin, Karl et al.: Norden under andra världskriget. København 1979. - Nissen, Henrik S.: Scandinavia during the Second World War. Oslo 1983.

 

Klassiker der skandinavischen Ideengeschichte (Fortsetzung) Bernd Henningsen
UE 52 243 Mo 16-18 DOR 24, 1.102  

In dieser Übung sollen - in Fortsetzung des Wintersemesters - paradigmatische, klassische Texte aus Dänemark, Schweden und Norwegen aus den letzten 300 Jahren zu/aus Philosophie, Religion, Literatur, Politik und Gesellschaft gelesen und analysiert werden. Pro Sitzung werden ein Text vorgestellt, der Autor präsentiert und das Umfeld einbezogen.

Literatur: Ein Reader liegt zu Beginn des Semesters vor.

 

Erinnerungskultur und Erinnerungsorte im Norden Hendriette Kliemann-Geisinger
UE 52 244 Mi 12-14 DOR 24, 3.135  

Das Thema "Erinnerung" ist in aller Munde. Seit Pierre Noras lieux de mémoire hat das Konzept der Erinnerungsorte einen wahren Siegeszug durch Europa und auch darüber hinaus angetreten. Verändert hat sich dabei inzwischen nicht nur das Konzept selbst, sondern auch sein Fokus. So gibt es neben verschiedenen nationalen auch lokale, regionale und transnationale Ansätze. Nach einem einführenden theoretischen Teil wird das Konzept der Erinnerungsorte an einem praktischen Beispiel erprobt: In Kooperation mit unseren Medienpartnern Flying Cranes und dem Projekt Baltic Odyssey - History of a Sea ( www.flying-cranes.eu ) arbeiten wir an dem Konzept für einen Dokumentarfilm und führen Recherchen zu diesem Film durch.

Teilnahmehinweise und -voraussetzungen: Vorbesprechung und vorherige Anmeldung. Bereitschaft zu regelmäßiger und aktiver Teilnahme. Der Arbeitsaufwand wird überdurchschnittlich hoch sein! Der Übungsschein zur nordeuropäischen Geschichte (im Magister-Hauptstudium) kann nicht erworben werden. Max. Teilnehmerzahl 15.

Einführende Literatur: Pierre Nora: Zwischen Geschichte und Gedächtnis . Berlin 1990 (Kleine Kulturwissenschaftliche Bibliothek; 16). - Peter Aronsson: "Historiekultur i förändring". In: Ders. (Hg.): Makten över minnet. Historiekultur i förändring . Lund 2000, 7-33.

 

Politischer Widerstand gegen die europäische Integration im Ostseeraum Carsten Schymik
UE 52 245 Mi 16-18 DOR 24, 3.135  

Im gesamteuropäischen Vergleich bildet Nordeuropa einschließlich des Ostseeraums die Hochburg "euroskeptischen" Widerstandes, was nicht zuletzt durch die Entstehung großer "Volksbewegungen" gegen die EU zum Ausdruck gekommen ist. Die Übung bietet eine Einführung in Prozess und Probleme des europäischen Integrationsprozesses sowie die Möglichkeit zur vertieften Beschäftigung mit den Akteuren, Themen und Motiven anti-integratorischer Opposition in den Ländern Nordeuropas.

Teilnahmehinweis: Die Lehrveranstaltung wendet sich vor allem an Studierende der Skandinavistik und Politikwissenschaft und setzt keine besonderen Vorkenntnisse voraus.

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme und Referat.

 

Die politische Geographie des Ostseeraums. Staaten - Regionale Zusammenarbeit - Europäische Integration Carsten Schymik
UE 52 246 Mi 18-20 DOR 24, 3.101  

Die Übung bietet eine Einführung in die historische Entstehung, aktuelle Entwicklung und künftige Perspektive der Ostseeregion. Ausgehend von einem Überblick über die nationalstaatlichen politischen Systeme in der Region werden schwerpunktmäßig zwei Themenbereiche behandelt: zum einen die zwischenstaatliche und zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit auf regionaler Ebene, wie z. B. im Ostseerat, und zum anderen die überstaatliche Integration der Region im Rahmen der Europäischen Union.

Teilnahmehinweis : Die Lehrveranstaltung wendet sich vor allem an Studierende der Skandinavistik und Politikwissenschaft und setzt keine besonderen Vorkenntnisse voraus.

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme und Referat.

 

Autobiographische Schriften und Reiseschilderungen aus dem 17. und 18. Jahrhundert als kulturwissenschaftliche Quellentexte Antje Wischmann
UE 52 247 Mi 14-16 DOR 24, 3.134  

Sowohl historische autobiographische Aufzeichnungen als auch Reiseschilderungen sind besonders dazu geeignet, auf die dargestellten kulturellen Praktiken, den Prozess der Subjektkonstituierung und die kulturgeschichtliche Materialität befragt zu werden. Es handelt sich dabei um 'lebensbegleitend' verfasste Reflexionen, imaginäre Entwürfe oder um die Aktualisierung von Erinnerungen in zeitlichem Abstand.

Textauswahl: Autobiographische Texte von Leonora Christina (DK, 1621-1698), Drottning Kristina (SE, 1626-1689) und Charlotta Dorothea Biehl (DK, 1731-1788); Reiseschilderungen von Petter Dass (NO, 1647-1707), Ludvig Holberg (NO/DK, 1684-1754), Carl von Linné (SE, 1707-1778), Jonas Carl Linnerhielm (SE, 1758-1829) sowie Briefe, Gedichte und Aphorismen.

Teilnahmehinweis: Diesen Kurs können Magisterstudierende als Äquivalent zum früher angebotenen Kurs Ältere Sprachstufen nutzen.

Material : Wird in einem Semesterordner als Kopiervorlage zur Verfügung gestellt.

 

Emigration aus Nordeuropa vom 16. bis ins 20. Jahrhundert Reinhold Wulff
UE 52 248 Fr 10-12
Beginn: 27.4.07
DOR 24, 3.134  

Die Emigrationsgeschichte ist ein sehr lohnendes Untersuchungsfeld, da sich in den Wanderungsbewegungen zahlreiche soziale, politische, wirtschaftliche und demographische Entwicklungen ablesen lassen. In der Analyse der Push-Faktoren lässt sich gleichzeitig ein recht stimmiges Bild der jeweiligen historischen Situation eines Auswanderlandes erstellen, in den Push-Faktoren ein Bild des Einwanderergebietes. Dabei spielen Identitäts-, Mentalitäts- und vor allem Infrastrukturfragen für beide Gebiete eine wichtige Rolle. Bereits im 16. Jahrhundert gibt es (bescheidene) Auswanderungsbewegungen aus dem Norden, teils in die skandinavischen Nachbarländer, teils aber auch schon nach Übersee. Debattenthema aber wird die Migration erst im Rahmen der Ame­ rikaemigration, wo über diese Massenflucht hitzig in den Ständetagen und Zeitungen gestritten wurde. Das verwundert nicht, schließlich verließen seit 1850 jährlich bis zu 10 Prozent der Bevölkerung Schwedens und Norwegens ihre Heimat (in Dänemark und Finnland waren die Zahlen nur wenig niedriger) und siedelten sich in Übersee an. Die erste große wissenschaftliche Bestandsaufnahme dieses Exodus' erfolgte in Schweden Anfang des 20. Jahrhunderts und wurde in den 20 Bänden Emigrationsutredningens betänkande med bilagor (1908-1914) dokumentiert. Der große literarische Wurf gelang dann Vilhelm Moberg in seinem vierbändigen Romanzyklus zur Auswanderung (1949-1959). Dieses Werk diente Jan Troell als Vorlage für seine Verfilmungen des Emigrantenschicksals, mit Liv Ullmann und Max von Sydow in den Hauptrollen (1969-1971).

In der Übung werden wir die Ursachen der Emigration insbesondere aus Schweden und Norwegen analysieren sowie - bei entsprechendem Interesse - die Umsetzung des Stoffes in Roman und Film untersuchen. Insbesondere aber geht es in der Veranstaltung darum, anhand der Auswanderung die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungen in Nordeuropa vom 16. Jahrhundert bis etwa zur Mitte des 20. Jahrhunderts zu beleuchten - deshalb wird diese Übung auch als "Einführung in die nordeuropäische Geschichte" geeignet sein.

Literatur: Howard B. Furer (Hg.): The Scandinavians in America , 986-1970. New York 1972. - Harald Runblom/Hans Norman (Hg.): From Sweden to America . A History of the Migration. Uppsala 1976. - Kai-Detlev Sievers (Hg.): Die deutsche und skandinavische Amerikaauswanderung im 19. und 20. Jahrhundert . Neumünster1981. - Claudius Helmut Riegler: Emigration und Arbeitswanderung aus Schweden nach Norddeutschland 1868-1914 . Neumünster 1985. - Alf Åberg: De första utvandrarna . Lund 1984. - Vandringer . Oslo 1980. - Emigrationsutredningen . 20 Bände, Stockholm 1908-1914. - Vilhelm Moberg: Utvandrarna (1949), Invandrarna (1952), Nybyggarna (1956), Sista brevet till Sverige (1959). - Gunnar Eidevall: Vilhelm Mobergs emigrantepos . Stockholm 1974. - Ulf Beijbom/Sune Ekstrand: Vilhelm Moberg och untvandrarbygden. Stockholm 1993. - Reinhold Wulff: Die Anfangsphase der Emigration aus Schweden in die USA, 1820-1850. Frankfurt/M. 1987.

 

Das deutsch-dänische Verhältnis im 19. und 20. Jahrhundert Bernd Henningsen
HS 52 249 Mi 14-16 DOR 24, 3.135  

Die deutsch-dänische Begegnungsgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert wandelte sich gravierend: War Dänemark am Beginn des 19. Jahrhunderts eine durchaus positiv deutsch geprägte Nation und Kopenhagen eine multikulturelle Hauptstadt, so führten die schleswigschen Kriege, die Gebietsverluste 1864, schließlich die Besetzung des Landes im Zweiten Weltkrieg zu einer Umwertung des Verhältnisses. Umgekehrt spielte Dänemark ab der Mitte des 20. Jahrhunderts kaum noch eine Rolle für Deutschland und die deutsche Kultur. Diese Wandlungen der gegenseitigen Wahrnehmungen, die Begegnungsgeschichte insgesamt, die Einflüsse auf die nationalen Identitäten sollen in diesem Hauptseminar untersucht werden: Geschichte, Politik und Kultur stehen dabei im Mittelpunkt.

Teilnahmehinweise: Eine Literaturliste wird bis zum Beginn des Semesters vorgelegt. Referatthemen können ab sofort vereinbart werden.

Leistungsnachweis : Regelmäßige, aktive Teilnahme, Übernahme eines Referats mit Thesenpapier; schriftliche Hausarbeit.

 

Phänomene der Mobilität Antje Wischmann
HS 52 250 Mi 12-14 DOR 24, 3.134  

Diese Veranstaltung lehnt sich an die Themenkreise der gleichnamigen Vorlesung an und widmet sich einer vertiefenden Analyse wissenschaftlicher und journalistischer Texte, theoretischer Beiträge zu den Aspekten von Beschleunigung und Enträumlichung, skandinavischer Kunstwerke und Filme.

Wichtige Materialien werden, soweit möglich, als Kopiervorlage in einem Semesterordner und im Handapparat in der Institutsbibliothek zur Verfügung gestellt.

Leistungsnachweis : Regelmäßige, aktive Teilnahme und Übernahme eines Referats mit Thesenpapier; schriftliche Hausarbeit.

 

Projektergebnisse und Forschungsarbeiten zur nordeuropäischen Politik und Kultur Bernd Henningsen
KO 52 251 Mo 18-20 DOR 24, 3.135  

Vorgestellt und diskutiert werden neuere Forschungsarbeiten, insbesondere aber in Arbeit befindliche Doktorabhandlungen. Nach vorheriger Anmeldung.

 

Kolloquium für Magistrand/inn/en Antje Wischmann
KO 52 252 Mo 16-18 DOR 24, 3.231  

Das Kolloquium bietet Magistrandinnen und Magistranden ein Forum für ihre Projektvorstellungen. Ausgehend von Entwurfsfassungen, Teilabschnitten oder Gliederungen, mit denen die Teilnehmenden zurzeit befasst sind, werden problemzentrierte Sitzungsthemen vereinbart (Schwerpunkte: Methode und Theorie, Motivierung und Abgrenzung der Fragestellung). Auch formale Fragen der wissenschaftlichen Arbeit sowie Themenfindung, Zeitplanung und Fragen der Prüfungsvorbereitung finden Berücksichtigung.

left.gif Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2007