Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

Humboldt-Universität zu Berlin | Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät | Nordeuropa-Institut | STUDIUM | KVV | ss98 | Nordeuropa-Institut: Lehrveranstaltungen Ältere Skandinavistik SS 1998

Ältere Skandinavistik
Lehrveranstaltungen Sommersemester 1998


Das Studium der skandinavistischen Mediävistik

Hartmut Röhn, Mi 14–16, MOS 103 (VL 07 231)

Die Vorlesung wird eine systematische Einführung in das Studium des Fachgebietes Skandinavistische Mediävistik/Ältere Skandinavistik geben. Ihr Hauptteil wird zentrale Gegenstände, Methoden, Arbeitsweisen und Arbeitsmittel des Fachgebietes, aber auch Grundzüge seiner Geschichte und heutigen Orientierung behandeln. Dies schließt die Einführung in Arbeitstechniken wie Bibliographieren, Materialsuche und –auswertung, Anfertigung von schriftlichen Arbeiten u. a. m. ein. Die Vorlesung wendet sich damit primär, aber nicht ausschließlich, an Studierende des Grundstudiums. Wer immer Interesse am Gegenstand hat, ist willkommen; es wird voraussichtlich auch ausreichend Zeit und Gelegenheit für Fragen und Antworten zu den Themen der Vorlesung geben.

Teilnahmevoraussetzungen bzw. –hinweise: Die Vorlesung steht Studierenden des Grund– wie Hauptstudiums offen. Zur Vorbereitung geeignet: Fréderic Durand: Nordistik. Einführung in die skandinavischen Studien. München 1978. – Gerd Wolfgang Weber: Ältere Skandinavistik – ein verwehender Traum? In: Die Skandinavistik zwischen gestern und morgen. Bestandsaufnahme und Zukunftsperspektiven eines `kleinen Faches'. Hg. von Bernd Henningsen und Rainer Pelka. Schleswig 1984. (=Schriftenreihe d. Akademie Sankelmark, N.F., H. 59). S. 25–38. Beide Titel sind in der Fachbibliothek vorhanden.


Methodologie des Stoffgebietes: Skandinavistische Mediävistik

Hartmut Röhn, Di 12–14, MOS 101 (UE 07 232)

Die Übung soll einen Überblick über methodische Grundlagen zentraler Bereiche des Fachteils skandinavistische Mediävistik vermitteln. Vorrangig behandelt werden sollen Themen wie Gegenstandsbereich, Epoche und Epochengliederung, "mediävistische" vs. "altertumskundliche" Perspektive, skandinavistische Mediävistik und Mediävistik allgemein, aktuelle Forschungsrichtungen und -aufgaben sowie Fragen und Problemstellungen, die sich aus der Beschäftigung mit diesen Themenbereichen ergeben.

Teilnahmevoraussetzungen bzw. –hinweise: Die Übung richtet sich lt. Studienordnung primär an Studierende des Hauptstudiums; Studierende im Grundstudium sind willkommen, sofern sie bereits die für den Fachteil obligatorischen Lehrveranstaltungen (SP Altisländisch bzw. GK Volkssprachliche Literatur [...]) mit Erfolg besucht haben.
Zur Vorbereitung geeignet: Hans Robert Jauß: Alterität und Modernität der mittelalterlichen Literatur. In: Ders.: Alterität und Modernität [...], Gesammelte Aufsätze 1956– 1976. München 1977, S. 9–47. – Carol J. Clover und John Lindow: Old Norse-Icelandic Literature. A Critical Guide. Ithaca and London 1985 (Islandica 45). – Klaus von See: Altnordische Literatur sowie ders.: Altnordische Literaturgeschichte als Textgeschichte. Beide Aufsätze in: Ders.: Edda, Saga, Skaldendichtung. Aufsätze zur skandinavischen Literatur des Mittelalters. Heidelberg 1981 (Skandinavistische Arbeiten 6), S. 15–23 bzw. 527–539.


Einführung in die altisländische Sprache

Julia Zernack, Mi 9–12, MOS 103 (SP 07 233)

In diesem Kurs soll die Fähigkeit zur Lektüre leichterer altisländischer Prosatexte entwickelt werden. Er wird die dazu erforderlichen grammatischen und sprachhistorischen Kenntnisse vermitteln, aber auch in die Handhabung der wichtigsten Hilfsmittel (Glossare, Wörterbücher, Grammatiken) einführen, um so die selbständige Lektüre von Texten leichten bis mittleren Schwierigkeitsgrades zu ermöglichen. – Als Übungstexte lesen wir Auszüge aus verschiedenen Prosatexten, die vervielfältigt zur Verfügung gestellt werden.

Teilnahmehinweise: Für Hauptfachstudierende nach der neuen HU–Studienordnung sowie für Haupt- und Nebenfachstudierende der Älteren Fachrichtung ist der Kurs obligatorischer Bestandteil ihres Grundstudiums. Für diesen Teilnehmerkreis schließt er mit einer Klausur ab. Für andere Studierende ist über "Aktive Teilnahme" hinaus kein Leistungsnachweis erforderlich.
Arbeitsgrundlagen im Kurs: Hartmut Röhn: Erläuterungen zur Grammatik des Altisländischen, Berlin 1997 (Typoskriptdruck). - F. Ranke/D. Hofmann, Altnordisches Elementarbuch. Berlin 1967 (u. ö.), [Slg. Göschen] – (auch als Ausleihexemplar in der Bibliothek vorhanden).


Lektüre altnordischer Prosatexte: Þórslieder

Debora Dusse, Mo 16–18, MOS 101 (GK 07 234)

Im Mittelpunkt des Kurses soll die Übersetzung ausgewählter Eddalieder stehen. Die Lektüre der Gedichte Þrymskviða und Hymiskviða bietet eine unterhaltsame Grundlage für die Diskussion von Fragen zum Themenkomplex Eddische Götterdichtung und ihres mythologischen Gehalts im allgemeinen und der þórslieder im besonderen. Zugleich soll der Umgang mit wissenschaftlichen Hilfsmitteln geübt werden, von denen hier nur der 1997 erschienene Band 2 des Frankfurter Edda- Kommentars erwähnt sein soll. Der Lektürekurs eignet sich als Ergänzung zum HS Eddische Götterlieder.

Literaturhinweise: Edda. Die Lieder des Codex Regius nebst verwandten Denkmälern. Gustav Neckel (Hrsg.), I. Text. 5. verb. Aufl. v. Hans Kuhn. Heidelberg 1983. – Heinz Klingenberg: Types of Eddic Mythological Poetry. In: Edda. A Collection of Essays. Robert J. Glendinning u. Haraldur Bessason (Hrsg.). Univ. of Manitoba Press 1983, S. 134– 164 – Kurt Schier: Edda, Ältere. In: RGA, 2. Aufl., Bd. 6 (1986), S. 355–394 – Klaus von See, Beatrice La Farge u. a.: Kommentar zu den Liedern der Edda. Bd. 2. Götterlieder (Skírnismál, Hárbarðslióð, Hymiskviða, Lokasenna, Þrymskviða). Heidelberg 1997.


Eddische Götterlieder

Hartmut Röhn, Mi 12–14, MOS 104 (HS 07 235)

Das Hauptseminar wird eine Auswahl aus dem Götterliederteil des Codex regius behandeln, und zwar Texte aus der sog. "Thorsliedergruppe" (Hárbarðslióð, Hymiskviða, Lokasenna, Þrymskviða). Dies hauptsächlich aus zwei Gründen: Die sog. "Odinslieder" (Hávamál, Grímnismál, Vafþrúðnismál) sind bereits, teilweise wiederholt, Gegenstand von Lehrveranstaltungen gewesen, und der jüngst erschienene erste Band des Eddakommentars (Götterlieder 2) von Klaus von See u. a. behandelt v. a. die Thorslieder. Das Seminar bietet also Gelegenheit, diesen aktuellen, inhaltsreichen und den Stand der Forschung zusammenfassenden Kommentar in der praktischen Arbeit zu erproben. Auf der Grundlage eines angemessenen Textverständnisses werden wir Fragen behandeln wie Textkonzeption und –komposition, mythologische Inhalte, Datierung und literaturgeschichtliche Stellung der Texte.

Teilnahmevoraussetzungen bzw. -hinweise: Abgeschlossenes Grundstudium, gute Kenntnisse des Altisländischen. Ausdrücklich hingewiesen sei auf den Kurs Lektüre altnordischer Texte: Thorslieder von Debora Dusse, der in etwa dasselbe Textkorpus behandelt, aber vorrangig Übersetzung und Textverständnis in den Mittelpunkt stellt. Wenn irgend möglich, sollten beide Veranstaltungen besucht werden.
Zur Vorbereitung geeignet: Edda. Die Lieder des Codex Regius nebst verwandten Denkmälern. Hg. von Gustav Neckel, I. Text, 5. verb. Aufl. von Hans Kuhn, Heidelberg 1983 (German. Bibliothek, Texte). – Dazu: Kuhn, Hans, Edda. [...] II: Kurzes Wörterbuch. 3. umgearb. Auflage des Kommentierenden Glossars. Heidelberg 1968 (German. Bibliothek, Texte). Die Texte sind auch enthalten in der Ausgabe von Jón Helgason (Udg.), Eddadigte II: Gudedigte. 3. udg., 4. opl., København (usw.) 1965 (Nordisk filologi, A: Tekster). – Klaus von See u. a.: Kommentar zu den Liedern der Edda. Band 2 (Skírnismál, Hárbarðslióð, Hymiskviða, Lokasenna, Þrymskviða). Heidelberg 1997. – Heinz Klingenberg: Types of Eddic Mythological Poetry. In: Edda. A Collection of Essays. Ed. by Robert J. Glendinning and Haraldur Bessason, Univ. of Manitoba Press 1983, S. 134–164. – Kurt Schier: Edda, Ältere. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 2. Aufl., Bd. 6 (1986), S. 355–394.


"Tutorium Mediävistik"

Hartmut Röhn, Di 10–12, MOS 104 (CO 07 236)

Das "Tutorium Mediävistik" hat erstmals im Sommersemester 1997 stattgefunden; es geht nunmehr in sein drittes Semester! Seinerzeit wurde es mit dem untenstehenden Text angekündigt. Auch in diesem Semester soll es mit neuen thematischen Schwerpunkten fortgesetzt werden; neue Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind ausdrücklich willkommen. Über die Arbeit in den letzten beiden Semestern informieren die Protokolle, die von den Studierenden über jede Sitzung angefertigt worden sind (in einem Ordner in der Bibliothek [Regal für "Handapparate"]). Das "Tutorium Mediävistik" ist keine Lehrveranstaltung im üblichen Sinn, die zu einem bestimmten Themen- oder Problemzusammenhang für die Dauer eines Semesters stattfindet. Es ist auch kein herkömmliches Tutorium, das eine einzelne Lehrveranstaltung ergänzt. – Was ist es dann? Das "Tutorium Mediävistik" soll Studierenden, die das Fachgebiet Skandinavistische Mediävistik als einen ihrer Studienschwerpunkte gewählt haben, über mehrere Semester hinweg als studienbegleitendes Forum zur Verfügung stehen. Hier sollen in offener und teilweise auch selbstorganisierter Form Fragen und Probleme des Studiums (wie Studienorganisation, Arbeitsformen, Arbeitsorganisation, Themenwahl, Recherche, Schwerpunktsetzungen im Studium u. a. m.) gemeinsam, aber auch in Kleingruppen besprochen und nach Möglichkeit gelöst werden. Das Tutorium bietet neben Plenumssitzungen die Möglichkeit zur Gruppenarbeit, zu Einzelgesprächen, aber auch zu Wochenendseminaren, die größere Themenzusammenhänge behandeln – je nach Bedarf und Entscheidung im Tutorium.

Teilnahmevoraussetzungen bzw. -hinweise: Wer kann am "Tutorium Mediävistik" teilnehmen? Alle Studierenden des Faches, die mindestens eine der für den Fachteil obligatorischen Lehrveranstaltungen (SP Altisländisch bzw. GK Volkssprachliche Literatur) mit Erfolg besucht haben und im laufenden Semester an einer weiteren Lehrveranstaltung der Mediävistik teilnehmen. Die Teilnahme von Studierenden höherer Semester ist ausdrücklich erwünscht.


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