Einführung in die Runologie | JURIJ KUSMENKO | ||
VL 52 245 | Di 10-12 | UL 6, 3088 |
In der Vorlesung werden die Probleme des Ursprung, der Entwicklung und der
Funktion der runischen Schrift behandelt. Die Entstehung der Runenschrift
wird vor dem Hintergrund der allgemeinen Geschichte der Schrift betrachtet.
Es wird eine Übersicht über die wichtigsten Runendenkmäler
in Skandinavien und in anderen Ländern (vor allem Deutschland und England)
gegeben sowie in die wichtigsten Voraussetzungen zum Lesen und Deuten der
Runenschriften eingeführt. Dabei werden nicht nur die wichtigsten älteren
Runeninschriften der Völkerwanderungszeit, die altenglischen, althochdeutschen,
altfriesischen sowie die skandinavischen Runeninschriften der Wikingerzeit
analysiert, sondern auch die Runeninschriften des skandinavischen Mittelalters.
Folgende Probleme werden dabei im Mittelpunkt stehen: Die Funktion der Runen
in der Völkerwanderungs- und in der Wikingerzeit, die Sprache der älteren
und der jüngeren Runeninschriften, die Runeninschriften als Quellen der
Sprachgeschichte.
Literatur zur Einführung: K. Düwel: Runenkunde. Stuttgart 2003 (od. andere Ausg.). - H. Arnzt: Handbuch der Runenkunde. Halle 1944. - W. Krause (mit Beiträgen von H. Jankuhn): Die Runeninschriften im älteren Futhark. Göttingen 1966. - Th. Birkmann: Von Ågedal bis Malt. Berlin, New York 1995. - S. B. F. Jansson: Runinskrifter i Sverige. Uppsala 1977 (od. andere Aufl., auch engl. Übers.). - A. Moltke: Runerne i Danmark og deres oprindelse. København 1976 (engl. Fassung 1985).
Einführung in die skandinavistische Sprachwissenschaft: Vergleichende skandinavische Lexikologie | JURIJ KUSMENKO | ||
GK 52 247 | Do 16-18 | MOS 101 |
Behandelt werden der Wortbestand der skandinavischen Sprachen, seine Schich-tung und Struktur, seine Bildung und Funktion. Quellen der Ähnlichkeit und Verschiedenheiten im Wortschatz verschiedener skandinavischen Sprachen werden analysiert, wie auch die Wege und Ursachen von Wortschatzveränderungen. Im Grundkurs versuchen wir, auf die folgenden Fragen zu antworten: Wie und warum werden Wörter geboren, und warum sterben sie? Wie verhalten sie sich zu einander? Gibt es ein System im Wortschatz? Wie und warum verändert sich der Wortschatz im Allgemeinen und in den skandinavischen Sprachen im Besonderen? Warum gibt es im Isländischen fast keine Lehnwörter, während in den festlandskandinavischen Sprachen ihre Anzahl 50 Prozent übersteigt?
Literatur zur Einführung: E. Haugen: Die skandinavischen Sprachen. Hamburg 1984. - S.-G. Malmgren: Svensk lexikologi. Lund 1994. - V. Berkov: Norsk ordlære. Oslo 1997. - Th. Schippan: Lexikologie der deutschen Gegenwartsprache. Tübingen, 1992.
Teilnahmevoraussetzungen: Kenntnisse in einer skandinavischen Sprache entsprechend SP 2.
Leistungsnachweis: Aktive regelmäßige Teilnahme, Referat (30 Minuten) und eine Hausarbeit (ca. 15 Seiten). Teilnahmebescheinigung: Aktive regelmäßige Teilnahme und ein Kurzreferat (15 Minuten) zu allgemeinen Fragen der Lexikologie.
Einführung in die skandinavistische Sprachwissenschaft: Sprachkontakt und die nordischen Sprachen | KRISTINA KOTCHEVA | ||
GK 52 248 | Fr 14-16 | MOS 101 |
Von Sprachkontakt redet man, wenn SprecherInnen unterschiedlicher Sprachen über die Grenzen der eigenen Sprachgemeinschaft hinaus miteinander kommunizieren. In diesem Kurs werden wir uns mit historischen und aktuellen Sprachkontaktsituationen mit Beteiligung einer oder mehrerer nordischen Sprachen befassen. Wir werden auf unterschiedliche Phänomene eingehen, die bei dem Kontakt zwischen Sprachen entstehen: Bilingualismus, Code-Switching, Diglossie, lexikalische und strukturelle Interferenz, Basisvarietät, Pidgin- und Kreolsprachen. Weitere Themenkomplexe sind Kontakte der nordischen Sprachen untereinander, Kontakte zu Nachbarsprachen (Deutsch, Finnisch, Russisch, Saami, Grönländisch), Kontakte mit Sprachen von Einwanderern und schließlich Kontakte zwischen nordischen Sprachen und den Sprachen der Zielländer skandinavischer Auswanderer.
Teilnahmevoraussetzungen: Sprachkenntnisse einer skandinavischen Sprache entsprechend SP 2; Bereitschaft, ein Referat zu übernehmen.
Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme, Referat und Hausarbeit.
Literatur: Goebel, Hans et al. (Hg.): Kontaktlinguistik. Ein internationales Handbuch zeitgenössischer Forschung. 2 Bde., Berlin 1996/1997 (HSK = Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft 12.1 und 12.2). - Vikør, Lars: The Nordic languages. Their status and interrelations. Oslo 1993.
(Inter- und trans-)Disziplinäre Forschungsansätze zu Gesundheit und Gender in Schweden/Skandinavien | ANTJE HORNSCHEIDT/ ELLA JOHANSSON |
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HS 52 242 | Do 12-14 | MOS 110 |
Gesundheit als persönlicher Wert spielt im heutigen Leben eine wichtige
Rolle. Das, was unter diesem Konzept gefasst wird und wurde, ist dabei flexibel
und dynamisch sowie relational zu Begriffen wie "Wohlbefinden",
"Krankheit" usw. Die Rolle und Relevanz, die dem Konzept "Gesundheit"
in Bezug auf menschliches Leben eingeräumt wird, ist dabei Teil von gesellschaftlichen
Aushandlungsprozessen und Ort ideologischer Kämpfe. Daneben wird "Gesundheit"
als Konzept auch auf andere Bereiche transferiert, wie z. B. "Natur",
"Wirtschaft", "Klima" etc. Das inhaltliche Spektrum ist
damit groß und vielfältig.
Methodisch ist es Ziel des Seminars, ausgehend von konkreten Forschungsarbeiten
diese analysieren und kritisieren zu lernen. Die Forschungsarbeiten sollen
zum Ausgangspunkt genommen werden, um auf ihrer Grundlage Unterschiedlichkeiten
und Gemeinsamkeiten disziplinärer Zugänge bezogen auf Erkenntnisinteresse,
Fragestellungen, Vorgehen und Methode kennen zu lernen - in diesem Fall also
Ethnologie, Linguistik und Kulturwissenschaften als "Grundlage",
ergänzt durch Literaturwissenschaften, Geschichte, Politikwissenschaften
usw. Die Studierenden sollen lernen, was eine Forschungsfrage ausmacht, wie
eine konkrete Untersuchung aufgebaut ist, welche unterschiedlichen disziplinären
Zugänge zu einer Forschungsfrage unterschieden werden könnten, wie
sich damit Fragestellung, Methode, Vorgehen verändern würden usw.
Konkret sollen einzelne Studien unter den oben angeführten Fragestellungen vorgestellt und dann diskutiert werden. Wir haben vor, Expert/inn/en anderer Disziplinen zu einzelnen Sitzungen einzuladen und diese in Bezug auf konkrete Studien zu ihrer Vorgehensweise befragen zu können.
Teilnahmehinweis: Das Hauptseminar soll somit zum kritischen Lesen von Fachliteratur zu einem ausgewählten Themenschwerpunkt befähigen und darüber hinaus dabei helfen, eigene Themenstellungen zu entwickeln, u. a. im Hinblick auf das Schreiben der eigenen Abschlussarbeit. Es ist damit vor allem an Studierenden im fortgeschrittenen Hauptstudium gerichtet.
Teilnahmevoraussetzungen: Abgeschlossenes Grundstudium und fortgeschrittenes Hauptstudi-um; Interesse am eigenständigen Erarbeiten eines Themengebietes und einer kritischen Perspek-tive auf wissenschaftliche Themenfindung und Analyse. - In der ersten Sitzung wird besprochen, in welcher Sprache das Seminar abgehalten wird (schwedisch, englisch und/oder deutsch).
Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme, Referat und Hausarbeit.
Sprachliche Spuren der Wikingerzüge | JURIJ KUSMENKO | ||
HS 52 249 | Di 10-12 | MOS 110 |
Die Wikingerzeit und besonders die Wikingerzüge fesseln immer noch
unsere Aufmerksamkeit. Im Seminar werden die Folgen der Wikingerzüge
für die Spra-chen der skandinavischen Völker untersuchen - und den
Einfluss der Sprache der Wikinger auf die Sprachen, mit denen sie in Kontakt
waren (vor allem Englisch, keltische Sprachen, Französisch (Normandie),
Russisch). Neben der Sprachkontaktproblematik wird auch besprochen, inwiefern
sprachliche Quellen Aufschluss über die Geschichte der Wikingerzüge
geben können. Der Sprachkontakt der Wi-kingerzeit wird dabei vor einem
weiten historischen Hintergrund behandelt.
Literatur zur Einführung: E. Haugen: Die skandinavischen Sprachen.
1984. - C. Batey u. a.: Die Wikinger. 1997. - T. Andersson, K. I. Sandred
(Hg.): The Vikings. 1978. - S. Ureland, G. Broderick (Hg.): Language
contact in the British Isles. Tübingen, 1991. - J. Forssmann: Skandinavische
Spuren in der altrussischen Sprache und Dichtung. 1967.
Teilnahmehinweise und -voraussetzungen: Grundkenntnisse in einer skandinavischen Sprache entsprechend SP 2. Studierende der Fächerkombinationen Skandinavistik und Anglistik, Keltologie, Slawistik oder Romanistik sind besonders willkommen.
Leistungsnachweis: Aktive regelmäßige Teilnahme, Referat (45 Minuten) und Hausarbeit (ca. 20 Seiten).
Für alle anderen: Aktive regelmäßige Teilnahme und ein Kurzreferat (15 Minuten).
Examenskolloquium: Neuerscheinungen, Abschlussarbeiten, Forschungsbeiträge zur Skandinavistik | JURIJ KUSMENKO | ||
CO 52 250 | Di 14-16 | MOS 105 |
Im Rahmen des Kolloquiums besteht die Möglichkeit, Magisterarbeiten vorzustellen und zu diskutieren. Das Kolloquium kann darüber hinaus Hilfe bei der Themenfindung für die Abschlussarbeiten bieten. Daneben sollen ausgewählte Neuerscheinungen zur skandinavistischen Linguistik debattiert worden.