Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

Einführung in die Politik und Kultur Schwedens Bernd Henningsen
VL 52 236 Mo 10-12 UL 6, 3088 A/B  

Mit dieser Vorlesung wird eine Einführung in die Politik und Kultur Schwedens für Hörer/innen aller Fächer und Stufen angeboten. Vorgestellt und analysiert werden die politische Geschichte, die politischen Institutionen (und Texte, wie etwa die Verfassung), Wirtschaft und Gesellschaft, die politische Kultur, die Kultur allgemein.

Schwedisches Emblem

 

Schwedische Flüchtlingspolitik im und nach dem 2. Weltkrieg Izabela Dahl
UE 52 237 Do 14-16 MOS 110  

Seit 1988 bekommen durchschnittlich 20.000 Ausländer/innen jährlich eine Aufenthaltserlaubnis in Schweden. Am 31. März 2005 waren 36.437 Wartende registriert. Dabei galt Schweden bis in die 1930er Jahre als ein ausgesprochenes Auswanderungsland und weckte kaum Interesse für Einwanderung. Die Ausbreitung des Nationalsozialismus in Europa trug stark zur Änderung der Situation bei. Schweden mit seiner Neutralitätspolitik weckten die Hoffnung derer, die dort nach Zuflucht suchten. Doch wer waren diese Menschen? Woher kamen sie? Wie wurden sie in Schweden aufgenommen? Wer wurde Flüchtling ? Wer hat das entschieden? Wie hat Schweden auf die Herausforderung immer größerer Zuwanderung reagiert? Wie haben die Flüchtlinge das neue Land betrachtet? Welche Integrationsmechanismen haben sie entwickelt, um in der schwedischen Gesellschaft einen eigenen Platz zu finden, und welche Konsequenzen hatte das für ihre Identität?

Teilnahmevoraussetzungen und -hinweise: Sprachkenntnisse gemäß abgeschlossenem SPK 2. Aktive regelmäßige Teilnahme - was die Lektüre der Thesenpapiere und von Grundlagentexten beinhaltet. - Die Übung ist sowohl für Skandinavistikstudierende als auch für alle sonstigen interessierten Studierende offen.

Leistungsnachweis: Regelmäßige, aktive Teilnahme, Übernahme eines Kurzreferats (10-15 Minuten) mit Thesenpapier und Übernahme eines weiteren Themas als Kommentator/in. Das Thesenpapier wird den anderen Teilnehmenden im Handapparat bereit gestellt.

Als einführende Lektüre empfiehlt sich: Lindberg, Hans: Svensk flyktingpolitik under inter­nationellt tryck 1936-1941 . Stockholm 1973. - Levine, Paul A.: From indifference to activism: Swedish diplomacy and the Holocaust 1938-1944 . Stockholm 1996. - Geijerstam, Sven af: Flyktingarna i Sverige . Stockholm 1951. - Hansen, Lars-Erik: Jämlikhet och valfrihet: En studie av den svenska invandrarpolitikens framväxt . Stockholm 2001.

Estland, Finnland und die EU: Beitrittsprozesse und EU -Mitgliedschaften im Vergleich Catherine Gicquel
UE 52 238 Obs! Diese Veranstaltung findet nicht statt  

In dieser Lehrveranstaltung wird anhand der Verträge der Europäischen Union, anhand von EU-Dokumenten sowie der Verfassungen und anderer wichtiger Rechtsakte Finnlands und Estlands auf Folgendes eingegangen:

  • die Geschichte und das Funktionieren der EU,
  • den Beitrittsprozess beider Staaten,
  • die Folgen der EU-Mitgliedschaft für das jeweilige Regierungssystem,
  • die Rolle Finnlands und Estlands innerhalb der EU.

Teilnahmehinweis: Diese Veranstaltung steht allen Studierenden offen. Gute englische Sprachkenntnisse erforderlich.

Leistungsnachweis für Skandinavistikstudierende: Aktive Teilnahme und Referat.

Kulturgeschichte Islands im 19. und 20. Jahrhundert Marion Lerner
UE 52 302 Block/Vorbesprechung:
Fr, 28. Oktober, 14 Uhr
MOS 101  

Die Lehrveranstaltung soll einen Überblick über gesellschaftliche Entwicklungen in Island im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts geben, angefangen bei der Unabhängigkeitsbewegung bis hin zu neueren Tendenzen im gegenwärtigen Island. Nach einer Einführung soll der Blick auf verschiedene Bereiche der Gesellschaft gelenkt und Themen wie Urbanisierung, Stadt-Land-Gegensatz, Bildungsgeschichte, Entwicklung moderner Infrastruktur, Medien, Wohn- und Lebensbedingungen, politische Organisation u. a. m. kursorisch erarbeitet werden. Es geht vor allem darum, den raschen Wandel von einer traditionellen zu einer modernen Gesellschaft nachzuvollziehen.

Teilnahmehinweise: An der Übung können maximal 25 Studierende teilnehmen. Voraussetzungen sind aktive Teilnahme an den Diskussionen und Übernahme eines Referats. Grundkenntnisse der isländischen Sprache sind wünschenswert, es kann aber auch auf deutsch- und englischsprachige Literatur sowie auf Internet-Recherchen ausgewichen werden. - In einer Vorbesprechung werden die einzelnen Themen auf die Interessen der Teilnehmenden und deren Vorkenntnisse abgestimmt und die Termine für Referate festgelegt.

Leistungsnachweis für Magisterstudierende im Hauptstudium: Aktive Teilnahme und Referat, eigene Vorschläge sind erwünscht und werden in Abstimmung spezifiziert.

Termine: Vorbesprechung Freitag, 28.10.2005, 14 Uhr, MOS 101. - Vorgeschlagen werden weitere fünf Sitzungen zu 6 Stunden jeweils sonnabends am 12.11., 26.11., 10.12., 7.1. (MOS 101) und 21.1. (MOS 103), jeweils 10-16 Uhr. Die endgültige Terminfestlegung (ggf. sind auch Veranstaltungen freitags und sonntags denkbar) erfolgt im Rahmen der Vorbesprechung.

Die Saami in Skandinavien und in Russland. Geschichte, Kultur, Sprache Michael Rießler
UE 52 239 Mi 10-12 MOS 110  

Die Saami leben in den vier nordeuropäischen Ländern Schweden, Norwegen, Finnland und Russland. Von den etwa 85.000 Saami sprechen etwa 18.000 eine der saamischen Sprachen als Muttersprache.

Die Übung behandelt verschiedene Aspekte der Geschichte, Kultur, Literatur und Sprache dieser nordeuropäischen Ursprungsbevölkerung und Minderheit: Ursprung der Saami, Geschichte der Kolonisierung und Assimilierung in Lappland, Minderheitenpolitik, saamische Religion, Geschichte der saamischen Literatur, genetische und typologische Klassifikation der saamischen Sprachen, Entwicklung der saamischen Sprachnormen, Sprachkontakt, Sprachpolitik u. a.

Die konkrete Wahl der Themen kann an das Interesse der Teilnehmenden angepasst werden. Bei allen Fragen sollen jedoch die Verhältnisse in Skandinavien mit denen in Russland verglichen werden.

Leistungsnachweis: Regelmäßige und aktive Teilnahme sowie Übernahme eines Referats. Obs! Kann nicht als Leistungsnachweis für eine Übung in Geschichte angerechnet werden.

Teilnahmehinweis: Bei Interesse können die Beiträge in Form eines WikiReaders zusammengefasst und im Internet veröffentlicht werden.

Einführende Literatur: Haetta, Odd M.: Samene: historie, kultur, samfunn . Oslo 1994. - Hansen, Lars Ivar: Samenes historie . Oslo 2004. - Lorenz, Einhart: Samefolket i historien . Oslo 1981. - Manker, Ernst: De åtta årstidernas folk . Stockholm 1974. - Ruong, Israel: Samerna i historien och nutiden . Stockholm 1982. - Sammallahti, Pekka: The Saami languages. An introduction . Karasjok 1998. - Turi, Johan: Erzählung vom Leben der Lappen . Frankfurt am Main 1993.

Nordische Einheitsbestrebungen im 19. und 20. Jahrhundert. Ideologie- und Politikgeschichte des Skandinavismus und Nordismus Bernd Henningsen/
Jan Hecker-Stampehl
UE 52 240 Mo 18-20 MOS 103  

Die Idee von der Vereinigung der nordischen Länder ist im 'neuen Norden' nach 1809/14 zu einer wichti­gen politischen Ideologie geworden. Was im Skandi­na­vismus des 19. Jahrhunderts noch schwärmerisch wirkte, wurde im Laufe der Zeit zu einer wirkungs­mächtigen Grundlage für die Gestaltung politischer und wirtschaftlicher Gemeinschaft. Der (Neu-)Nordis­mus im 20. Jahrhundert hat dann auch weitaus stärkeren Einfluss bis hin in den politischen Alltag gehabt, wie allein die Entstehung des Nordischen Rats und anderer Kooperationsforen belegt. Der Rahmen der nordischen Zusammengehörigkeit wurde in dieser Zeit neu abgesteckt, unter den Bedingungen des Kalten Krieges erlebte die prak­tische Umsetzung seiner Ideen dabei den größten Erfolg. Seit die Konfrontation zwischen Ost und West der Vergangenheit angehört, hat sich aber auch die Frage nach dem künftigen Stellenwert der nordischen Kooperation gestellt. Hat der Nordismus neben einer vertieften und weiter ausgreifenden europäischen Integration noch Platz?

In der Übung wollen wir uns mit der historischen Genese und den konkreten Ausformungen der nordischen Zusammenarbeit im 19. und 20. Jahrhundert beschäftigen und dabei ideen- und politikgeschichtliche Aspekte gleichermaßen in Augenschein nehmen. Gerade die ideologiegeschichtliche Seite des Nordismus bedarf dabei einer stärkeren Aufarbeitung. Auch gescheiterte und alternative Modelle wie die Randstaatenpolitik der 1920er Jahre, die nordischen Einheitspläne im Zweiten Weltkrieg und der 'nordische Block' innerhalb der EU sollen unter die Lupe genommen werden.

Teilnahmevoraussetzungen: Sprachkenntnisse gemäß abgeschlossenem SPK 2. Bereitschaft zu regelmäßiger Teilnahme und Lektüre.

Leistungsnachweis: Regelmäßige, aktive Teilnahme und Übernahme eines Referats mit Thesenpapier. Das Thesenpapier wird vor dem Referat mit den Lehrenden besprochen und den Teilnehmenden per Mailingliste bereitgestellt. Soll der Übungsschein zur nordeuropäischen Geschichte (im Magisterstudiengang/Hauptstudium) erworben werden, ist bis Ende März 2006 eine Hausarbeit einzureichen.

Literaturhinweise : Andersson, Jan A.: Nordiskt samarbete: aktörer, idéer och organisering 1919-1953. Lund 1994. - Den jyske historiker 69/70 (1994): De Nordiske Fellesskaber - myte og realitet. - Engman, Max/Åke Sandström (Hg.): Det nya Norden efter Napoleon. Stockholm 2004. (= Acta Universitatis Stockholmiensis/Stockholm studies in history; 73.) - Hanne, Krister/ Hecker-Stampehl, Jan: Nordische Vision - europäische Herausforderungen. 50 Jahre Nordi­scher Rat . In: NORDEUROPA forum N.F. 6 (2003:1), S. 3-34. - Henningsen, Bernd : Die schwe­dische Konstruktion einer nordischen Identität durch Olof Rudbeck. Berlin 1997. (= Arbeits­papiere Gemeinschaften ; 9.) - Hvidt, Kristian: Skandinavismens lange linier. Udsigt over et for­sømt forskningsfelt . In: Nordisk Tidskrift N.S. 70 (1994), S. 293-304. - Sundelius, Bengt (Hg.): Norden i sicksack: tre spårbyten inom nordiskt samarbete. Stockholm 2000. - Sørensen, Lars Hovbakke: Slagsbrødre eller broderfolk? Nordens historie gennem 1300 år. København 2004.

Theorie und Methodologie der Kultur- und Literaturwissenschaften Bernd Henningsen
UE 52 241 Di 16-18 MOS 101  

Der Kurs soll eine Einführung geben in die wichtigsten theoretischen und methodologischen Konzepte, mit denen die Vielfalt kultureller/literarischer Texte erschlossen werden kann. Im Sinne eines reflektierten Methoden- und Theoriepluralismus soll dabei besonderes Augenmerk der Frage gelten, welche (häufig impliziten) Prämissen diese Konzepte haben und welche Art von Problemen mit ihnen eigentlich gelöst werden können.

Teilnahmehinweise: Der Kurs richtet sich primär an Studierende der skandinavistischen Kulturwissenschaft oder Literaturwissenschaft, die sich am Beginn des Hauptstudiums befinden. Die zu lesenden Texte sind in Deutsch, Englisch und in den drei skandinavischen Hauptsprachen.

Literaturhinweise: Zu Beginn des Kurses werden die zu diskutierenden Texte in einem kostenlosen Reader zur Verfügung gestellt.

Die politische Geographie des Ostseeraums. Staaten - Regionale Zusammenarbeit - Europäische Integration Carsten Schymik
UE 52 242 Mo 18-20 MOS 110  

Die Übung bietet eine Einführung in die historische Entstehung, aktuelle Entwicklung und künftige Perspektive der Ostseeregion. Ausgehend von einem Überblick über die nationalstaatlichen politischen Systeme in der Region werden schwerpunktmäßig zwei Themenbereiche behandelt: zum einen die zwischenstaatliche und zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit auf regionaler Ebene, wie z. B. im Ostseerat, und zum anderen die überstaatliche Integration der Region im Rahmen der Europäischen Union.

Teilnahmehinweis: Die Lehrveranstaltung wendet sich vor allem an Studierende der Skandinavistik und Politikwissenschaft und setzt keine besonderen Vorkenntnisse voraus.

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme und Referat.

Johann Gottfried Herder und die Konstruktion des Nordens Bernd Henningsen
HS 52 243 Mo 14-16 HVP 5-7, 503  

Als sich zum Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts die modernen Nationalstaaten herausbildeten, taten sie dies auf der Grundlage ihrer jeweiligen Geschichte, ihrer jeweiligen Literaturen, Mythologien und Sprachen. Johann Gottfried Herder ist in diesem Zusammenhang einer der wichtigsten Impulsgeber gewesen. Der Herdersche Gedanke, dass das Eigene im Anderen offenbar wird, zieht sich seither durch die Rezeptions- und Konstruktionsgeschichte, nicht zuletzt die politische, auch im Norden. Mit diesem Hauptseminar sollen Fragen zur "Präsenz" des Nordens im Herderschen Denken gestellt werden, gleichzeitig gilt es Bausteine der Herderscher Identitätskonstruktionen im skandinavischen politischen Denken offen zu legen.

Teilnahmevoraussetzungen: Abschluss des Grundstudiums. - Eine große Lesebereitschaft wird von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern erwartet.

Leistungsnachweis: Regelmäßige, aktive Teilnahme und Übernahme eines Referats mit Thesenpapier; schriftliche Hausarbeit.

Literaturhinweise: Johann Gottfried Herder ( verschiedene Ausgaben ) u. a.: Ideen zur Philosophie der Menschheit , Iduna oder der Apfel der Verjüngung , Briefe zur Beförderung der Humanität .

Neuere Forschungsergebnisse zur nordeuropäischen Politik und Kultur Bernd Henningsen
CO 52 244 Di 18-20 MOS 110  

Vorgestellt und diskutiert werden neuere Forschungsarbeiten, insbesondere aber in Arbeit befindliche Magister- (und Doktor-)abhandlungen. Nach vorheriger Anmeldung.

WS 04/05 Übersicht Lehrveranstaltungen WS 05/06