Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

Karen Blixen

Stefanie von Schnurbein

RV 52 249 Mo 18–20/Beginn: 31. 10. MOS 116  

Die Ringvorlesung soll Gelegenheit bieten, Texte von Karen Blixen neu und anders zu lesen. Die dänische Autorin, die im April 2005 120 Jahre alt geworden wäre, ist sowohl in der skandinavischen als auch in der angloamerikanischen Literatur zuhause und wurde in Deutschland ebenfalls intensiv rezipiert. Zeitlich dem skandinavischen Modernismus zuzuordnen, nimmt sie in ihrem Werk in idiosynkratischer Weise immer wieder Bezug auf romantische und neuromantische Formen und Themen. Sie verhandelt über selbstreflexive Elemente ihrer Texte Status und Funktion von Kunst in der Moderne, insbesondere auch die Medialität von Kunst. Im kritischen Nachvollziehen medialer und intertextueller Momente sowie diskursiver Überschneidungen, die in der bisherigen Forschung noch keineswegs ausgeschöpft sind, eröffnen sich anregende Perspektiven aus kulturwissenschaftlicher, postkolonialer, feministischer, queerer usw. Sicht, von denen einige aus unterschiedlichen Fachperspektiven beleuchtet werden sollen.

zum Programm

Teilnahmehinweis: Die Vorlesungen werden auf Deutsch oder Englisch gehalten und eignen sich daher für Studierende aller Semester und Fächer.

Finnische Literatur auf Deutsch

Eva Buchholz

UE 52 250 Mo 14–16 MOS 101  

Finnische Literatur ist relativ jung: Erst seit dem 19. Jahrhundert wird Belletristik überhaupt geschrieben und veröffentlicht. Dennoch sind Finnen eifrige Leser und fühlen sich der eigenen literarischen Szene sehr verbunden. Für das europäische Publikum war der Zugang zur finnischen Literatur lange Zeit durch die Sprachbarriere erschwert; allenfalls in Anthologien wurden Texte als exotische Beispiele veröffentlicht. In den letzten Jahren hat sich die Situation geändert, und finnische Autoren behaupten sich auch auf dem deutschen Büchermarkt – vor allem, aber nicht nur Krimiautor/inn/en.

In diesem Kurs werden – nach einer kurzen literaturgeschichtlichen Einführung – die Genres der aktuellen Literatur anhand deutscher Übersetzungen vorgestellt und diskutiert. Die Teilnehmenden sollten bereit sein, ein Referat zu übernehmen.

Teilnahmehinweis : Diese Übung steht allen Studierenden offen.

Theorie und Methodologie der Kultur- und Literaturwissenschaften

Bernd Henningsen

UE 52 241 Di 16–18 MOS 101  

Der Kurs soll eine Einführung geben in die wichtigsten theoretischen und methodologischen Konzepte, mit denen die Vielfalt kultureller/literarischer Texte erschlossen werden kann. Im Sinne eines reflektierten Methoden- und Theoriepluralismus soll dabei besonderes Augenmerk der Frage gelten, welche (häufig impliziten) Prämissen diese Konzepte haben und welche Art von Problemen mit ihnen eigentlich gelöst werden können.

Teilnahmehinweise: Der Kurs richtet sich primär an Studierende der skandinavistischen Kulturwissenschaft oder Literaturwissenschaft, die sich am Beginn des Hauptstudiums befinden. Die zu lesenden Texte sind in Deutsch, Englisch und in den drei skandinavischen Hauptsprachen.

Literaturhinweise: Zu Beginn des Kurses werden die zu diskutierenden Texte in einem kostenlosen Reader zur Verfügung gestellt.

Familienromane von Camilla Collett, Alexander Kielland und Jonas Lie

Heike Peetz

UE 52 251 Fr 10–12 MOS 110  

Die Auseinandersetzung mit bestimmten Vor­stellungen von Familie, Ehe und Sexualität spielt in der norwegischen Literatur des 19. Jahrhun­derts eine bedeutende Rolle. Camilla Colletts Ro­man Amtmandens Døttre (1854) gilt dabei so­wohl in formaler als auch thematischer Hinsicht als ‚Markstein der norwegischen Literaturge­schichte' (H. Uecker). Collett wirft Fragen auf, die u. a. von Jonas Lie und Alexander Kielland im modernen Durchbruch wieder aufgenommen werden, dabei bedienen sich die Autorin und die Autoren in ihren thematisch vergleichbaren Ro­manen unterschiedlicher Erzähltechniken. In der Übung steht neben der Erarbeitung des literaturhistorischen Hintergrunds v. a. die intensive
Übung von Erzähltextanalysen im Mittelpunkt.

Teilnahmevoraussetzung : Sprachkenntnisse entsprechend SPK 2.

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme, Übernahme eines Referats.

Literaturhinweise: Camilla Collett : Amtmandens Døttre (1854). – Jonas Lie: Familjen paa Gilje (1884). – Alexander Kielland: Garman & Worse (1880). Der Reader ist ab sofort im Sekretariat (MOS 239) sowie in MOS 243 erhältlich.

Karen Blixens Werk

Stefanie von Schnurbein

UE 52 252 Mo 16–18 MOS 110  

Die Übung behandelt das erzählerische und essayistische Werk der dänischen Autorin Karen Blixen. Leitend für die Diskussionen sollen kulturwissenschaftliche, postkoloniale, feministische, queere und medientheoretische Perspektiven sein, aus denen die intertextuellen und intermedialen Bezüge in Blixens Werk beleuchtet werden sollen.

Da der größte Teil der zu lesenden Texte in deutscher Übersetzung vorliegt, eignet sich die Übung für Studierende aller Semester und richtet sich insbesondere auch an literaturwissenschaftlich interessierte Studierende des Studiengangs Geschlechterstudien. Die Teilnahme an der Übung wird auch in Zusammenhang mit der Ringvorlesung zu Karen Blixen empfohlen.

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme und Referat. Obs! Die Reader ist ab sofort im Sekretariat bei Marzena Debska-Buddenhagen erhältlich

Theatralität, Authentizität und Religion in den Filmen Lars von Triers

Kirsten Wechsel

UE 52 253 Block/Vorbesprechung: 28.10., 12 Uhr MOS 101  

 

Seit seinem Erfolg mit Europa (1991) bei den Filmfestspielen in Cannes gilt Lars von Trier als Erneuerer des dänischen Films sowie des europäischen Autorenkinos. Zentral für die Filmarbeiten von Triers sind ihre Grenzüberschreitungen: Mal geht es dabei um den guten Geschmack, mal um religiöse Vorstellungen, mal um Sehgewohnheiten und mediale Konventionen. In der Übung gehen wir neben Fragen der Produktion, Vermarktung und Rezeption drei für Lars von Triers Ästhetik zentralen Diskursen bzw. ästhetischen Strategien nach: Unter dem Stichwort ‚Theatralität' stehen die performativen Aspekte von Lars von Triers Ästhetik, seine Selbstinszenierungen, das Spiel mit dem Publikum und die Verweise auf das Theater zur Diskussion.

Ein weiteres Feld unserer Untersuchung sind die Strategien der Authentifizierung in einzelnen Filmen Lars von Triers (z. B. Idioterne und De fem benspænd ) sowie die Frage nach der Funktion von ‚Authentizität' für die Rezeption. Mit dem dritten Stichwort, ‚Religion', richtet sich der Fokus auf religiöse Verweise, spirituelle Aspekte und religiöse Praktiken in den Filmen ( Riget , Breaking the Waves , Dogville , De fem benspænd ), aber auch auf die mediale Inszenierung der Konversion Lars von Triers zum Katholizismus sowie allgemein auf die Frage nach dem Verhältnis von Kunst und Religion bei Lars von Trier.

Leistungsnachweis: Regelmäßige Teilnahme , Sichtung der Filme und Übernahme eines Referats.

Termine: Das Blockseminar findet an drei Wochenenden statt. Die Terminabsprache erfolgt in einer obligatorischen Vorbesprechung am Montag, dem 24. Oktober, 12.00 Uhr, in MOS 225. Terminvorschläge werden zuvor über Aushang bekannt gegeben.

Dänischer Bildungsroman

Christiane Barz

HS 52 254 Mi 14–16 MOS 110  

Gegenstand der Lehrveranstaltung ist der Bildungsroman in Dänemark von der Mitte des 19. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt stehen folgende Romane: H. C. Andersen: At være eller ikke være (1857), J. P. Jacobsen: Niels Lyhne (1880), E. Dalgas: Lidelsens Vej (1899), H. Kidde: Helten (1912). Diese teils klassischen, teils bislang vernachlässigten Texte sollen in ihrer jeweiligen Anverwandlung/Transformation des (an die deutsche idealistische Tradition anknüpfenden) emphatischen Bildungskonzeptes in der dänischen Geschichte des Genres diskutiert werden. Vor diesem Hintergrund soll „Bildung“ als selbstreflexiver Prozess der Persönlichkeitsbildung zwischen subjektiver Reifung und gesellschaftlicher Integration problematisiert werden, wobei Fragen nach der Dyna mik von Subjektivität und Ordnung, Eigenem und Fremdem von Interesse sein werden. Einen besonderen Schwerpunkt wird der Aspekt der Religiosität ausmachen.

Teilnahmehinweise: Für die Arbeit im Seminar werden die originalsprachlichen Texte zur Verfügung gestellt (daneben liegen von Andersen und Jacobsen preiswerte deutsche Übersetzungen vor). – Erwünscht ist die Lektüre von Andersens At være eller ikke være vor Semesterbeginn. Persönliche Anmeldung in den Feriensprechzeiten im September.

Teilnahmevoraussetzung : Regelmäßige aktive Teilnahme, Bereitschaft zur originalsprachlichen Lektüre umfänglicherer Texte, selbständige Koordination in Arbeitsgruppen zu den jeweiligen Primärtexten.

Leistungsnachweis: Zusätzlich Referat und Hausarbeit.

Neuere Theorien in der Literaturwissenschaft

Stefanie von Schnurbein

HS 52 255 Mo 14–16 MOS 318  

Die Beschäftigung mit „Theorie“, deren Verhältnis zu Literatur und deren Stellenwert innerhalb der Literaturwissenschaft ist für viele Studierende eine oft als mühsam empfundene Aufgabe. Ziel des Seminars ist es, einige dieser „Mühen“ gemeinsam zu bewältigen und einen wissenschaftlich sinnvollen und gleichzeitig kreativen und produktiven Umgang mit neueren Theorien aus dem Umfeld der cultural studies zu erarbeiten, Literatur und Theorie ins Gespräch miteinander zu bringen. Die genauere thematische Schwerpunktsetzung wird am Anfang des Semesters von den Teilnehmenden selbst erarbeitet. Hier werden auch die literarischen und theoretischen Texte bestimmt, die abwechselnd und aufeinander bezogen diskutiert werden.

Teilnahmevoraussetzungen und -hinweise : Mindestens ein Hauptseminar in Skandinavistik, einer anderen Literaturwissenschaft oder Gender Studies, aktive und kreative Mitarbeit, auch an der Seminarplanung, Vorbereitung mindestens einer Sitzung, Übernahme eines Protokolls. Da sich das Seminar ausdrücklich auch an Teilnehmende anderer Fachrichtungen wendet, werden für diese keine skandinavischen Sprachkenntnisse vorausgesetzt. Zu diskutierende skandinavische literarische Texte werden in deutscher Übersetzung zur Verfügung stehen.

Dänische Klassiker im Kontext der aktuellen Kanondebatte

Antje Wischmann

HS 52 256

Block/Beginn:
Fr, 18. November, 16–19 Uhr

MOS 101  

Welche literarischen Werke werden in einen nationalen (oder transnationalen) Kanon aufgenommen – und mit welcher Motivierung? Diesen Fragen soll am Beispiel der aktuellen dänischen Kanondebatte nachgegangen werden, die bereits als „bürgerlicher Kulturkampf“ bezeichnet worden ist.

Die dänischen Lehrpläne, die im August 2005 in Kraft treten sollen, sehen eine deutliche Markierung der Nationalkultur vor und treffen eine Auswahl von 13 Autoren und einer Autorin für den obligatorischen Kanon von folkeskole und Gymnasialschule.

Die zum Teil erbittert geführte Debatte hat nicht nur Entrüstung, sondern auch eine lebendige Diskussion über Kanonisierungskriterien, literaturkritische Maßstäbe und den ästhetischen, sozialen oder politischen Wert von Literatur ausgelöst. Auf diese Weise wurde eine Reihe von neu konzipierten Werkausgaben, Anthologien, Klassikerserien und Literaturgeschichten angeregt. Ein weiterer produktiver Effekt ist die Etablierung von Gegenkanones, die u. a. auf die geringe Repräsentanz von Autorinnen oder die Abwesenheit nicht-dänischer Texte in den obligatorischen und fakultativen Kanonlisten reagieren. Weitere interessante Untersuchungsgegenstände stellen intermediale Entfaltungen von Lektüren sowie aktuelle Textproduktionen dar, die zu kanonisierten AutorInnen oder Werken Stellung beziehen.

Termine: Bitte bis zum 31.10. anmelden bei antje.wischmann@sh.se . – Das Blockseminar findet an zwei Wochenenden statt: Freitag, 18.11.; Samstag, 19.11.; Sonntag, 20.11.; Freitag, 20.1.2006; Samstag, 21.1.; Sonntag 22.1. (ganztägige Abwesenheit nicht möglich).

Teilnahmebedingungen: Sichere Kenntnisse des Dänischen, Bereitschaft zur Diskussion und zur Moderation von Teilabschnitten der Veranstaltung (nach Absprache).

Leistungsnachweis: Referat/Hausarbeit oder adäquate Leistung.

Obligatorische Lektüre:

Primärliteratur: Für das Seminar im November: Ausgewählte Psalmen von N.F.S. Grundtvig (runeberg.org/grundtvg/. – Charlotta Dorothea Biehl: Mit ubetydelige Levnets Løb (1787) [red. Marianne Alenius, 1986/2000]. Für das Seminar im Januar: Peter Seeberg: Fugls Føde (1957); Jette A. Kaarsbøl: Den lukkede bog (2005) in Auszügen.

Sekundärliteratur: Reader im Handapparat der Institutsbibliothek.

Literaturhinweise: pub.uvm.dk/2004/kanon; www.undervisningsavisen.dk/; www.danskhed. undervisningsavisen.dk; www2.db.dk/hjn/littinfo_html; www.litteratursiden.dk; www.kanon.
gyldendal.dk; www.dsl.dk/adl_html; www.dlb.dansklf.dk; runeberg.org/search.pl?view=katalog; www.nordic-literature.org; www.berlingske.dk/kulturkanon

Kolloquium für MagistrandInnen und DoktorandInnen

Stefanie von Schnurbein

CO 52 257

Di 16–19

MOS 110/240  

Das Kolloquium gibt Studierenden (nicht nur) des Fachteils Neuere skandinavische Literaturen und der Gender Studies ab dem Stadium der Themensuche für die Magisterarbeit bis zur Promotion die Gelegenheit, Abschlussarbeiten, Forschungsprojekte, eigene Ansätze und Fragen zu präsentieren und diskutieren. Es besteht auch die Möglichkeit, sich mit Problemen der Prüfungsvorbereitung und Themenwahl auseinander zu setzen.

WS 04/05 Übersicht Lehrveranstaltungen WS 05/06