Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

MODUL 6 (KF)/MODUL 8 (MF): KONZEPTUALISIERUNG DES WISSENS'); ?>

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Teilnahmevoraussetzung für dieses Modul: Abschluss der Module Basiskompetenz sowie Aufbausprachausbildung Dänisch, Norwegisch oder Schwedisch.
MAP: Schriftliche Hausarbeit in einem der belegten Vertiefungskurse.

Philologie und Praxis (Mediävistik) Debora Dusse
VK 52 276 Mo 18–20 Henrik Steffens
HP 2, 3.231
 

Die skandinavistische Mediävistik ist sowohl in Deutschland als auch international historisch gesehen eine philologische Disziplin. In diesem Kurs wird es darum gehen, diese Tradition in wissenschaftsgeschichtlicher Perspektive zu reflektieren und die praktischen Anwendungsmöglichkeiten von Philologie zu behandeln. Exemplarisch bieten sich hierfür folgende philologische Kernbereiche an: Die Praxis des Edierens, des Kommentierens von Texten und der Vermittlung von Forschungsergebnissen sowohl im wissenschaftlichen Kontext als auch an ein allgemeingebildetes Publikum.

Zur Einführung empfohlene Lektüre: Hans Ulrich Gumbrecht: Die Macht der Philologie. Frankfurt a. M. 2003.

Teilnahmevoraussetzungen: Abgeschlossener GK Einführung in die altisländische Sprache, Bereitschaft zur aktiven Teilnahme und zur Gruppenarbeit.

Historische Phonologie und Grammatik der skandinavischen Sprachen Jurij Kusmenko
VK 52 277 Mi 16–18 Georg Brandes
HP 2, 3.134
 

Behandelt werden phonologische, morphologische und syntaktische Veränderungen in den skandinavischen Sprachen – mit einem Exkurs in die Geschichte der indoeuropäischen und germanischen Sprachen. Skandinavischer Sprachwandel wird vor dem Hintergrund typologisch ähnlicher Erscheinungen in anderen germanischen Sprachen und unter Berücksichtigung der Daten der historischen Typologie behandelt. Im Mittelpunkt steht nicht nur die Entwicklung in den für die Herausbildung der skandinavischen Standardsprachen relevanten Sprachgebieten, sondern im ganzen skandinavischen Sprachareal. Sprachkontakten und den Kontakten verschiedener skandinavischer Dialekte wird dabei besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Skandinavischer Sprachwandel wird unter Berücksichtigung moderner Sprachwandeltheorien behandelt.

Literatur zur Einführung: E. Haugen: Die skandinavischen Sprachen. Hamburg 1984. – J. Barðal et. al.: Nordiska. Våra språk förr och nu. Lund 1997. – E. Wessén: Geschichte der schwedischen Sprache. 3 Bde., Berlin 1970. – P. Skautrup: Det danske sprogs historie. 4 Bde., København 1944–1968. – D. A. Seip: Norwegische Sprachgeschichte. Berlin 1971. – O. Bandle et al. (Hg.): The Scandinavian languages. Berlin, New York 2002.

Teilnahmehinweise: Gefordert wird aktive Teilnahme und die Übernahme eines Referats zur allgemeinen Sprachwandelproblematik. Als Themen für Referate und Hausarbeiten werden die Entwicklung einzelner phonologischer Strukturen (Prosodik, Vokale, Konsonanten) und grammatischer Kategorien (z. B. Bestimmtheit, Genus Verbi, Tempussystem, Wortfolge) sowie Entwicklungen im Wortschatz bzw. unterschiedliche Sprachwandeltheorien vorgeschlagen.

Erbe, Erbschaft und Vererbung in den skandinavischen Literaturen seit 1800 Kirsten Wechsel
VK 52 278 Do 10–12 Georg Brandes
HP 2, 3.134
 

Dem Wandel von Vorstellungen und Praktiken von Erbe und Vererbung seit 1800 wird in der Forschung derzeit großes Interesse entgegengebracht. Inwieweit diese Vorstellungen und Praktiken an Verhandlungen über Gender, Race, Klasse und Nationalität gekoppelt sind, ist dabei bislang wenig berücksichtigt worden. Der Kurs setzt hier an und wendet sich den Verhandlungen von Erbe und Vererbung in Skandinavien am Beispiel literarischer Texte, ästhetischer Debatten und von Filmen von 1800–2000 zu und verortet diese in den jeweiligen zeitgenössischen Diskursen zu Erbe und Vererbung. Mögliche Themen sind u. a. die Sorge um das kulturelle Erbe und um die Genealogie in der dänischen Literatur um 1850, die im Zusammenhang mit der Entstehung einer christlich und männlich kodierten Nation betrachtet werden soll, die Frage nach der Vererbung von weiblichen Eigenschaften und Verhaltensmustern in den um 1900 erschienenen pädagogischen Schriften Ellen Keys und in der feministischen Literatur und Literaturwissenschaft des 20. Jahrhunderts, Erbe und Vererbung im Kontext von Eugenik und Rassendiskursen um 1930, kulturelles Erbe und Kanondebatte sowie genealogische Konzepte in der Gentechnologie am Beispiel der Debatten um die isländische Gen-Datenbank.

Teilnahmehinweise: Die Themen werden während des Semesters in Form von Gruppenprojekten bearbeitet und die Ergebnisse am Ende des Kurses präsentiert. Auf der Grundlage dieser Projektarbeiten entwickeln die Studierenden das Thema der schriftlichen Hausarbeiten. Bei Kursbeginn wird ein Reader mit der zu lesenden Forschungsliteratur zur Verfügung gestellt.

SS 06 Übersicht Lehrveranstaltungen Wintersemester 2006/07