Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

im Wintersemester 2006/07'); ?>

Einführung in die skandinavistische Sprachwissenschaft Jurij Kusmenko
VL 52 230 Do 10–12 HP 2, 1.101  

Es wird einen Überblick sowohl über die skandinavischen Sprachen als auch über die sprachlichen Verhältnisse in Skandinavien geben. Die wichtigsten Ähnlichkeiten und Unterschiede der skandinavischen Sprachen in Phonologie, Grammatik und Wortschatz werden sowohl synchron als auch historisch dargestellt. Behandelt werden nicht nur die modernen Sprachnormen, sondern auch die ganze Palette der Sprachvariationen von Ortsmundarten bis hin zu Regionalsprachen und Soziolekten. Es werden auch eine Übersicht sowie typologische Charakteristika der nicht-skandinavischen Sprachen Skandinaviens gegeben. Moderne linguistische Forschungsmethoden werden vorgestellt sowie sprachtypologische Charakteristika der skandinavischen Sprachen herausgearbeitet.
Im ersten Teil der Vorlesung werden die soziolinguistische Situationen in den skandinavischen Ländern und die skandinavischen Sprachsysteme kontrastiv verglichen. Im zweiten Teil werden die Geschichte der skandinavischen Sprachen und vor allem die Probleme des skandinavischen Sprachwandels behandelt.

Literatur zur Einführung: E. Haugen: Die skandinavischen Sprachen. Hamburg 1984. – K. Braunmüller: Die skandinavischen Sprachen im Überblick. Tübingen 1991. – A. M. Nordentoft: Nordiske nabosprog. København 1981. – Barðal et al.: Nordiska. Våra språk förr och nu. Lund 1996.

Skandinavische Runeninschriften Jurij Kusmenko
UE 52 231 Di 14–16 Henrik Steffens
HP 2, 3.231
 

Die skandinavischen Runeninschriften stellen eine wichtige Quelle zur skandinavischen Geschichte und Sprachgeschichte dar. In der Übung werden die wichtigsten Voraussetzungen zum Lesen und Deuten der Runeninschriften vermittelt – von den Inschriften im älteren Futhark (Runenalphabet) bis zu den Runeninschriften im skandinavischen Mittelalter, als in Skandinavien die lateinische Schrift schon bekannt war. In Referaten werden sowohl allgemeine Probleme der Runologie (z. B. Entstehung der Runenschrift, Runennamen und Runenfolge, Runen und Magie, Runen in der altisländischen Literatur) als auch einzelne Runeninschriften und Gruppen der Runenschriften behandelt. Im Mittelpunkt werden jedoch die skandinavischen Runeninschriften der Wikingerzeit stehen, ihre Funktion und Bedeutung als Quelle für die Geschichte Skandinaviens und der skandinavischen Sprachen. Die Übung wird aus zwei Teilen bestehen. Im ersten Teil wird das Lesen der Runeninschriften geübt, im zweiten Teil werden die Referate gehalten.

Teilnahmevoraussetzung: Grundkenntnisse in einer der skandinavischen Sprachen.

Leistungsnachweis: Für die BA-Studierende aktive regelmäßige Teilnahme und ein Kurzreferat (15–20 min.) zu einer der Runeninschriften. Für die Hauptstudiumsstudierende aktive regelmäßige Teilnahme und ein Langreferat (ca. 30 min).

Literatur zur Einführung: K. Düwel: Runenkunde. Stuttgart 1999 (oder andere Auflage). – H. Arnzt: Handbuch der Runenkunde. Halle 1944. – W. Krause (mit Beiträgen von H. Jankuhn): Die Runeninschriften om älteren Futhark. Göttingen 1966. – Th. Birkman: Von Ågedal bis Malt. Berlin, New York 1995. – K. Moltke: Runerne i Danmark og deres oprindelse. Kopenhagen 1976 (engl. Fassung, 1985). – S.B.F. Jansson: Runinskrifter i Sverige. Uppsala 1977 (od. andere Aufl.).

De samiska språken ur ett sociolingvistiskt perspektiv Elisabeth Scheller
UE 52 232 Block/Beginn: 28.10., 10–18 Georg Brandes
HP 2, 3.134
 

Samerna är en ur- och minoritetsbefolkning som har sitt eget språk och sin egen kultur. Sápmi – samernas land – är uppdelat mellan Finland, Norge, Sverige och Ryssland. Utvecklingen av de samiska språken har varit mycket beroende av de olika politiska, ekonomiska och sociala processer som har utspelat sig i dessa stater. Idag talar mindre än 30.000 av de ca. 70.000 samerna sitt ursprungliga modersmål och språkbytesprocessen från samiska till dominerande språk som norska, finska, svenska och ryska är i full gång.
Kursen ska ge en överblick över de samiska språkförhållandena i Norden och i Ryssland. I fokus står bl. a.: språkliga rättigheter, samiska i utbildning, forskning, media, litteratur och musik, språkhantering inom den samiska gruppen och språkrevitalisering. Genom grupparbeten ska kursdeltagarna fördjupa sig i ämnet och presentera sina resultat i form av korta föredrag.

Teilnahmevoraussetzungen: Regelmäßige Teilnahme (80-prozentige Anwesenheitspflicht für im Bachelorstudium), aktive Mitarbeit sowie Bereitschaft zur Gruppenarbeit. In dieser Übung kann kein Leistungsnachweis im Magisterstudium erworben werden.

Termine: Sa 28.10., 10–18; So 29.10., 10–18; Sa 16.12., 10–18; So 17.12., 10–16; Sa 6.1., 10–14.

Kontakt: Elisabeth.Scheller@cms.hu-berlin.de

Införande litteratur: Hyltenstam, Kenneth, Christopher Stroud & Mikael Svonni: „Språkbyte, språkbevarande, revitalisering. Samiskans ställning i svenska Sápmi”. I: Sveriges sju inhemska språk. Lund 1999. – Kuoljok, Sunna et al.: Die Samen: Volk der Sonne und des Windes. Jokkmokk 1995. – Pennanen, Jukka, and Klementti Näkkäläjärvi: Siiddastallan. From Lapp communities to modern Sámi life. Inari 2003. – Sammallahti, Pekka: The Saami languages. An introduction. Karasjok 1998. – Rantala. Leif: „Samerna på Kolahalvön: Deras situation idag. I: Suomalais-ugrilaisen Seuran Aikakauskirja 85. Helsinki 1994, 200–204. – En utförlig litteraturlista delas ut under första seminariet.

Skandinavisch und Finnisch-Ugrisch im Kontakt Jurij Kusmenko
HS 52 233 Di 10–12 Georg Brandes
HP 2, 3.134
 

Schon seit der Zeit des Urnordischen befinden sich die Skandinavier in ständigem Kontakt mit den Finnen und Samen. Form und Auswirkung des Kontaktes auf die Sprachen und Kulturen haben sich jedoch mehrmals verändert. Die Archäologie, die ältere Onomastik und die altisländische Literatur zeigen, dass in der Vorwikingerzeit und in der Wikingerzeit die Rolle der Samen sowie das Verhältnis zwischen ihnen und den Skandinaviern anders waren als nach der Christianisierung Skandinaviens. Die Politik Schwedens und Norwegens in der späteren Zeit, die Samen und die im Norden Skandinaviens lebenden Finnen (Kvenen) „zu skandinavisieren“, bedeutete eine erneute Veränderung der Kontaktsituation. Jetzt erleben die finno-ugrischen Minderheiten Skandinaviens eine sprachliche und kulturelle Renaissance. Aber diese Veränderung führte zu einem neuen Problem. Je weniger Widerstand „das Samische“ oder „das Finnische“ in Skandinavien haben desto komplizierter wird es, Sprache und Identität zu bewahren. Im Kurs werden die Auswirkungen des samisch- und finnisch-skandinavischen Kontaktes auf die betroffenen Sprachen und Kulturen behandelt. Dabei wird der Schwerpunkt nicht auf den skandinavischen Einflüssen auf die samische oder finnische Sprache und Kultur liegen (eine Fragestellung, die schon Traditionen hat), sondern umgekehrt werden die möglichen finno-ugrischen Einflüsse auf die skandinavischen Sprachen und Kulturen im Mittelpunkt stehen. Schwerpunktmäßig werden die skandinavischen Sprach- und Kulturkontakte mit dem Samischen (Mittelskandinavien) behandelt, aber auch die Kontakte mit dem Kvenischen (Nordfinnisch in Nordnorwegen), Mienkeli (Nordfinnisch in Nordschweden) und Finnischen (in Finnland).

Teilnahmevoraussetzung: Interesse an Sprach- und Kulturgeschichte; Kenntnisse in einer der skandinavischen Sprachen. Besonders willkommen sind Studierende, die schon die seltene Gelegenheit am Nordeuropa-Institut genutzt haben, mit dem Finnischen und Samischen eine Bekanntschaft zu schließen. Aber auch die „reinen“ Skandinavisten finden bei uns Interessantes und Unerwartetes.

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme, Referat (40–50 Minuten) und Hausarbeit (ca. 20 Seiten). Teilnehmer/innen, die keinen Schein brauchen, halten nur ein Kurzreferat (ca. 15 Minuten).

Literatur zur Einführung: I. Zachrisson (red.): Möten i gränsland. Samer och skandinavier i Mellanskandinavien. Stockholm 1997. – P. Sammalahti: The Saami languages. An introduction. Karasjok 1998. – B. Loman (red.): Språk och samhälle 2. Språket i Tornedalen. Lund 1974. – Svenskan i Finland 1–4. Helsingfors 1990–1997.

Kritische Lexikografie der skandinavischen Sprachen Antje Hornscheidt
HS 52 292 Mo 16–18 Astrid Lindgren
HP 2, 3.135
 

Die Kritische Lexikografie versteht sich als kritische Reflexion lexikografischen Arbeitens und will auf diese Weise sowohl den wichtigen Bereich der Wörterbücher für eine Gesellschaftskritik gewinnen als auch zu einer Weiterentwicklung der Lexikografie beitragen. Dieser Zielsetzung nähern wir uns im Seminar ausgehend von konkreten Projekten, den Gender-, Race- und Sexualitätsdarstellungen in skandinavischen Wörterbüchern. Arbeitsweisen der Kritischen Lexikografie werden vorgestellt und konkret anhand praktischer Arbeitsprojekte erlernt.Das Hauptseminar vermittelt eine Einführung in den linguistischen Teilbereich der Lexikografie sowie in das konkrete kritisch-lexikografische Arbeiten.

Voraussetzungen: Abgeschlossenes Grundstudium Skandinavistik mit Schwerpunkt Linguistik; sichere Kenntnisse in mindestens einer skandinavischen Sprache; Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit in einer Projektgruppe.

Kolloquium für ExamenskandidatInnen Antje Hornscheidt
KO 52 293 Mo 14–16 Henrik Steffens
HP 2, 3.231
 

Das Kolloquium dient der Vorbereitung und begleitenden Besprechung von linguistischen Magisterarbeiten im Bereich der Skandinavistik. Die Erarbeitung von Themenstellungen, die Suche nach methodischen Zugängen, der Aufbau einer Magisterarbeit werden ebenso an den konkreten Projekten besprochen wie inhaltliche und stilistische Fragen.

left.gif Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2006/07