Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

Linguistik
Lehrveranstaltungen Wintersemester 1998/99


Kontrastive Grammatik der skandinavischen Sprachen

Jurij Kusmenko, Di 12–14, MOS 101 (VL 07 248)

In der Vorlesung werden Phonologie, Morphologie und Syntax der modernen skandinavischen Sprachen kontrastiv dargestellt. Dabei wird die Aufmerksamkeit nicht nur auf die Unterschiede zwischen den skandinavischen Sprachen, sondern auch auf die für alle skandinavischen Sprachen gemeinsamen grammatischen Merkmale gelegt. Die phonologischen und grammatischen Systeme der skandinavischen Sprachen werden im Vergleich mit den entsprechenden Systemen der anderen germanischen Sprachen, aber auch unter Berücksichtigung der sprachtypologischen Daten behandelt. Die kontrastive Grammatik der skandinavischen Sprachen wird vor dem Hintergrund moderner linguistischer Theorien dargestellt.

Literatur zur Eiführung: Haugen, E.: Die skandinavischen Sprachen. Hamburg, 1984. – Braunmüller, K. Die skandinavischen Sprachen im Überblick. Tübingen, 1991. – Nordentoft, A. M.: Nordiske Nabosprog. København, 1981.
Teilnahmevoraussetzung: Wünschenswert sind Grundkenntnisse in einer skandinavischen Sprache, mindestens entsprechend SP 1.


Einführung in die Feministische Linguistik

Antje Hornscheidt, Di 10–12, MOS 101 (UE 07 249)

In diesem Kurs wird es um eine Begriffsbestimmung dessen gehen, was unter Feministischer Linguistik verstanden wurde, wird und werden kann. Dazu werden wir uns anfänglich mit verschiedenen feministischen Theorien sowie mit den Anwendungen dieser auf linguistische Fragestellungen beschäftigen. Zentrales Thema feministisch-linguistischer Forschung ist der Zusammenhang von Sprache und Geschlecht. Beide Begriffe können unterschiedlich verstanden und gefüllt werden. Dies soll im Seminar thematisiert und in seinen in der Feministischen Linguistik getroffenen Festlegungen kritisch diskutiert werden. Zu Ende des Seminars werden wir uns darüber hinaus mit Aspekten der Sprachkritik durch die Feministische Linguistik an der herkömmlichen Linguistik beschäftigen.

Einführende Literatur: Bußmann, Hadumod und Marlies Hellinger (Hrsginnen.): Gender across languages [forthcoming]. – Cameron, Deborah (Hrsgin.): The feminist critique of language. New York/London: Routledge, 1998. – Pauwels, Anne: Women Changing Language. London: Longman, 1998. – Schoenthal, Gisela (Hrsgin.): Feministische Linguistik – Linguistische Geschlechterforschung. Ergebnisse, Konsequenzen, Perspektiven. Hildesheim: Olms Verlag, 1998.


Einführung in die Sprachwissenschaft am Beispiel der skandinavischen Sprachen

Kristina Kotcheva, Di 14–16, MOS 104 (UE 07 250)

Was ist eine Phonem, und wozu ist es gut? Antwort auf diese und ähnliche Fragen bietet diese Übung anhand von Beispielen aus den skandinavischen Sprachen an. Im Seminar wird grundlegendes Wissen vermittelt über die einzelnen Teildisziplinen der Sprachwissenschaft (Phonetik, Phonologie, Morphologie und Wortbildung, Semantik, Syntax) sowie über die Berührungspunkte der Linguistik mit anderen Wissenschaftsdisziplinen.

Teilnahmehinweise bzw. -voraussetzungen: Interesse an Linguistik (besonders Studierenden, die sich auf den Fachteil skandinavistische Linguistik spezialisieren wollen, ist die Teilnahme dringend empfohlen).


Norske dialekter

Gunnar Olsen, Do 12–14, MOS 104 (GK 07 251)

Hvorfor snakker de ikke såvi forstår dem? Dette hjertesukket hører man ofte fra utenlandske norskstudenter som oppholder seg i Norge. I hverdagslige situasjoner bruker nordmenn dialekten fra hjemstedet sitt, uansett om de bor der eller ikke. De fleste vil ogsåbeherske et mer „normalisert" mål, et språk som ligner påett av de to skriftspråkene i Norge. Dette fenomenet, åbruke bokmål eller nynorsk som muntlig språk, kaller nordmenn å „knote". På dette kurset skal vi studere språksystemet i dialekter fra flere kanter av landet. Som tekstgrunnlag bruker vi musikktekster fra sjangeren „dialektpop".


Sprachkontakt in Skandinavien

Kristina Kotcheva, Mo 14–16, MOS 104 (GK 07 252)

Wir werden uns mit der gegenseitigen Beeinflussung zwischen den skandinavischen und anderen Sprachen innerhalb und außerhalb Skandinaviens beschäftigen. Als einzelne Themenkomplexe werden wir behandeln: Kontakte der skandinavischen Sprachen untereinander, Kontakte zu den Nachbarsprachen (Deutsch, Samisch, Finnisch, Russisch) in der Vergangenheit und heute, skandinavische Sprachen in Amerika sowie Beziehungen zwischen Einwanderersprachen und skandinavischen Sprachen.

Teilnahmevoraussetzungen: Kenntnisse in einer skandinavischen Sprache entsprechend SP 2; Bereitschaft, ein Referat zu übernehmen.
Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme, Referat und Hausarbeit.


Skandinavische Dialektologie

Jurij Kusmenko,Do 10–12, MOS 104 (GK 07 253)

Behandelt werden die wichtigsten skandinavischen Dialektmerkmale, das Funktionieren der Mundarten in der modernen Zeit, das Problem Dialekt und Sprachnorm sowie die Bildung regionaler Sprachvarianten einerseits und Verwandlung der Dialekte in Soziolekte andererseits. Insbesondere wird die Bedeutung der skandinavischen Dialektologie für die skandinavische Sprachgeschichte, für die allgemeine Typologie und für die Geschichte der skandinavischen Völker herausgestellt. Im Seminar sollen die schriftlich vorliegenden Dialekttexte und Tonbandaufnahmen analysiert werden. Dabei werden nicht nur sprachliche Besonderheiten, sondern auch kulturgeschichtliche Aspekte behandelt.

Literatur zur Einführung: E. Haugen: Die skandinavischen Sprachen. Hamburg 1984. – E. Wessén: Våra folkmål. Stockholm 1935 (oder jede andere Ausgabe). – B. Pamp: Svenska dialekter. Stockholm 1978. – H. Christiansen: Norske dialekter 1–3. Oslo 1946–1948. – B. Vigeland: Dialekter i Norge. Oslo 1981. – H. Sandøy: Norsk dialektkunskap. Oslo 1987. – N. Å. Nielsen: De jyske dialekter. København 1959. – Ders.: Dansk dialektantologi I–II. København 1978–1980.
Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme, Referat und Hausarbeit.


Kulturelle Konzepte zu Skandinavien und Deutschland: Textlinguistische und semantische Analysen von Tageszeitungsartikeln

Antje Hornscheidt, Mi 14–16, MOS 104 (HS 07 254)

Das Seminar wird die interdisziplinär zu stellende Frage nach kulturellen Konzepten ausgehend von linguistischen Ansätzen betrachten. Aufbauend auf einer Analyse der skandinavischen Presselandschaft, der politischen Ausrichtung und Auflagenstärke verschiedener Tageszeitungen, werden wir uns das inhaltliche Themenspektrum einzelner Tageszeitungen unter dem Blickwinkel der Relevanz für Fragen kultureller Identität ansehen. Verschiedene textlinguistische Methoden werden hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit für eine entsprechende Analyse kultureller Konzepte betrachtet, und wir werden uns mit der kultur- und sozialwissenschaftlichen Diskussion zum Thema vertraut machen. Vorhandene textlinguistische Analysen werden kritisch diskutiert und eigene Analyseprojekte, die zu Hausarbeiten ausgebaut werden sollen, gemeinsam überlegt und durch die Seminargruppe begleitet.

Einführende Literatur: Wierzbicka, Anna: Understanding Cultures through their key words. New York/Oxford: Oxford University Press, 1997. – Jay, Martin: Cultural Semantics. Keywords of our time. Amherst: University of Massachusetts Press, 1998.


Geschichte der Sprachpflege in Skandinavien

Jurij Kusmenko, Do 14–16, MOS 104 (HS 07 255)

Behandelt werden die Geschichte und der moderne Zustand der Sprachpflege in Skandinavien. Dabei werden sowohl die theoretischen Probleme der Sprachkultur in Skandinavien und entsprechende theoretische Beiträge behandelt (wie z. B. die altisländischen grammatischen Abhandlungen, die dänischen und schwedischen sprachpflegerischen Schriften des 17.–19. Jahrhunderts oder die sprachpflegerischen Beiträge der neueren Zeit) als auch die praktische Auswirkung solcher Schriften auf die skandinavische Sprachkultur. Die sprachpflegerischen Aktivitäten werden vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Entwicklungen in Skandinavien betrachtet. Der Schwerpunkt des Seminars wird auf der Geschichte des Purismus in Island, Schweden und Dänemark sowie der Geschichte der zwei norwegischen Sprachnormen liegen.

Literatur zur Einführung: Haugen, E.: Die skandinavischen Sprachen. Hamburg, 1981. – Benediktsson, Hreinn: The first grammatical treatise. Reykjavik 1972. – Danske grammatikere I–VI. Udg. av H. Bertelsen, København 1979. – Noreen, E., Svensk språkvård. Stockholm 1945. – Jacobsen H. G.: Sprogøgt i Danmark i 1930erne–1940erne. København 1973. – Gerdener, W.: Der Purismus im Nynorsk. Münster 1986. – Berkov, V.: De nordiske sprogene og purism. In: Maal og minne 1992, H. 1–2, S. 27–36. – Språk i Norden 1982. København 1982. – Språk i Norden 1988. København 1988. – Jónsson, Jón Hilmar: Zur Sprachpolitik und Sprachpflege in Island. In: Muttersprache 88, 1978, H. 6, S. 353–362.
Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme, Referat und Hausarbeit.


Neuerscheinungen, Abschlußarbeiten, Forschungsbeiträge zur Skandinavistik

Jurij Kusmenko, Di 10–12, MOS 105 (CO 07 256)

Im Rahmen des Kolloquiums besteht die Möglichkeit, Magisterarbeiten oder noch nicht abgegebene größere Hausarbeiten aus dem vorigen Semester vorzustellen und zu diskutieren. Das Kolloquium kann darüber hinaus Hilfen bei der Themenfindung für die Abschlußarbeiten bieten. Daneben sollen ausgewählte Neuerscheinungen zur skandinavischen Linguistik debattiert worden.

Teilnahmevoraussetzung: Persönliche Voranmeldung.


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