Die Präsentation samischer Kultur und Geschichte in nordnorwegischen Museen
Das nicht immer konfliktfreie Verhältnis zwischen den Vertretern indigener Völker und westlicher Museumsinstitutionen bildet den weiteren Kontext der Arbeit. Die Arbeit ist eine Fallstudie. Sie untersucht mittels qualitativer Feldforschung drei nordnorwegische Museen („Tromsø Museum“, „Sámiid Vuorká –Dávvirat/De Samiske Samlinger”, „Várjjat Sámi Musea/Varanger Samiske Museum”), die in ihren Ausstellungen die nordeuropäische Minderheitengruppe der Sámen präsentieren. In einem historischen Rückblick thematisiert die Arbeit herkömmliche Stereotype, welche durch die „westlich-zivilisierten” Museums- und Wissenschaftsmilieus des 19. Jahrhunderts über sogenannte „primitive” Völker wie die Sámen transportiert worden sind und kontrastiert sie mit den Botschaften der neu entstandenen Präsentationen. Gezeigt wird u.a., dass die in der sámischen Region gelegenen Museen aktive Mitgestalter der sámischen Emanzipationsbewegung waren und dennoch oder gerade daher konventionelle Ausstellungskonzepte adaptierten, welche alte Stereotype bekräftigen können. So wird im Museumsraum erst in neuerer Zeit die Verbindung zur sámischen Gegenwart und die angemessene Präsentation der sámischen Subkulturen gesucht. Die Arbeit ist online unter http://www.julia-keil.de einsehbar.