Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

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Einführung in die skandinavistische Sprachwissenschaft JURIJ KUSMENKO
VL 52 243 Di 10-12
Beginn: 22.4.
MOS 101  

Es wird einen Überblick sowohl über die skandinavischen Sprachen als auch über die sprachlichen Verhältnisse in Skandinavien geben, ebenso eine Übersicht sowie typologische Charakteristika der nichtskandinavischen Sprachen Skandinaviens. Die wichtigsten Ähnlichkeiten und Unterschiede der skandinavischen Sprachen in Phonologie, Grammatik und Wortschatz werden sowohl synchron als auch historisch dargestellt. Behandelt werden nicht nur die modernen Sprachnormen, sondern auch die ganze Palette der Sprachvariation von Ortsmundarten bis hin zu Regionalsprachen und Soziolekten. Moderne linguistische Forschungsmethoden werden vorgestellt sowie sprachtypologische Charakteristika der skandinavischen Sprachen herausgearbeitet. Im ersten Teil der Vorlesung werden die soziolinguistischen Verhältnisse in den skandinavischen Ländern und die skandinavischen Sprachsysteme kontrastiv verglichen. Im zweiten Teil werden die Geschichte der skandinavischen Sprachen und vor allem die Probleme des skandinavischen Sprachwandels behandelt.

Literatur zur Einführung: E. Haugen: Die skandinavischen Sprachen. Hamburg 1984. - K. Braunmüller: Die skandinavischen Sprachen im Überblick. Tübingen 1991. - A. M. Nordentoft: Nordiske nabosprog. København 1981. - Jóhanna Barðal et alia: Nordiska. Våra språk förr och nu. Lund 1996.

Sprachpflege, Bildung und Medien in Schweden: Wechselseitige Einflüsse ANTJE HORNSCHEIDT
UE 52 244 Do 14-16
Beginn: 17.4.
MOS 101  

Die Übung dient der Vorbereitung der Exkursion nach Stockholm im Mai/Juni sowie in gewissem Umfang auch ihrer Nachbereitung. Aus diesem Grund findet die Übung teilweise geblockt im Vorfeld der Exkursion statt (siehe Termine unten). Es werden in ihr inhaltliche und organisatorische Vorbereitungen für die Exkursion getroffen (vgl. den Kommentar zur Exkursion).
Inhaltlich liegt der Schwerpunkt der Übung in der Vorbereitung der Exkursion auf einer Diskussion der Konzepte Sprachpflege, Bildung und Medien. Es soll ein Überblick über das Bildungssystem und die Bildungspolitik Schwedens gegeben werden, über Art, Verteilung und Rolle von Medien sowie die Konzepte zu Sprachpflege, die sowohl in Bildungspolitik wie in Medien ihren Niederschlag finden. Die Übung soll ein grundlegendes Verständnis für den Zusammenhang von Bildung und Medien, aber auch Medien und Sprachpflege und Bildung und Sprachpflege schaffen. Wechselseitige Abhängigkeiten und Zusammenhänge sollen exemplarisch herausgearbeitet werden.

Die Studierenden erlernen in der Übung Formen des Wissensmanagements, bezogen auf die Durchführung und Gestaltung der Exkursion: Sie werden eigenverantwortlich (in Gruppen und mit fachlicher Unterstützung) einen Programmpunkt der Exkursion inhaltlich und organisatorisch vorbereiten.
Termine:

  • Freitag, 7. Februar 2003, 16 Uhr: Organisatorische Vorbesprechung für Übung und Exkursion
  • Donnerstag, 20. Februar 2003, 10 Uhr (außerhalb des Semesters!): Themenvorstellung und -besprechung
  • Samstag, 26. April, 10 Uhr: Zusätzliche Blockveranstaltung neben den wöchentlich stattfindenden Lehrveranstaltungen (alles MOS 101).

    Teilnahmevoraussetzungen: Abgeschlossenes Grundstudium Skandinavistik; Skandinavistik im Hauptfach (Ausnahmen sind nur nach Absprache möglich!); Teilnahme an der Exkursion.
    Leistungsnachweis:
    Referat sowie inhaltliche und organisatorische Vorbereitung eines Programmpunktes der Exkursion.

 

Linguistik: Eine Einführung anhand der Sprachen im Norden KRISTINA KOTCHEVA
UE 52 245 Mi 12-14
Beginn: 16.4.
MOS 110  

Der Kurs bietet einen Einblick in die Gegenstandsbereiche und Arbeitsweisen der Linguistik am Beispiel der Sprachen im Norden. Beachtet werden dabei nicht nur die "großen" Sprachen (Dänisch, Norwegisch, Schwedisch), sondern auch die "kleinen": Isländisch und Färöisch sowie die "Exoten": Kalaallisut (Grönländisch), Saamisch, Finnisch. Der Schwerpunkt liegt auf der Einführung in die linguistischen Disziplinen Phonologie, Grammatik, Wortbildung, Semantik und Pragmatik. Nicht zuletzt werden wir aber auch Berührungspunkte der Linguistik mit anderen Wissenschaftsdisziplinen behandeln sowie uns einen Überblick über Forschungsmethoden der modernen Sprachwissenschaft verschaffen.

Teilnahmevoraussetzungen: Literatur zur Einführung: Braunmüller, Kurt: Die skandinavischen Sprachen im Überblick. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Tübingen/Basel 1999 (1. Aufl. 1991). - Groenke, Ulrich: Die Sprachenlandschaft Skandinaviens. Berlin 1998.
Teilnahmehinweis: Diese Übung ist speziell für Studierende des Grundstudiums konzipiert.

Einführung in die skandinavistische Sprachwissenschaft: Soziolinguistik KRISTINA KOTCHEVA
GK 52 246 Fr 8-10
Beginn: 25.4.
MOS 101  

Aus der Sicht der Soziolinguistik ist Sprache kein in sich geschlossenes Ganzes, sondern ein Konglomerat aus verschiedenen Varietäten. Jede Sprachgemeinschaft besteht aus sozialen Gruppen (wie z. B. SchülerInnen, MigrantInnen, StadtbewohnerInnen, SprecherInnen regionaler Varietäten), für die spezifische Formen sprachlichen Handelns charakteristisch sind. Im Kurs werden Themenkomplexe behandelt wie: innernordische Verständigung, Stellung der regionalen Varietäten im Norden, Normierung und Standardsprache, Diglossie, Mehrsprachigkeit, die Situation sprachlicher Minderheiten, Jugendsprache.
Literatur zu Einführung: Trudgill, Peter: Språk och social miljö. En introduktion till sociolingvistiken. Stockholm 1976. - Venås, Kjell: Mål og milijø. Innføring i sosiolingvistikk eller språksosiologi. Oslo 1991. - Vikør, Lars: The Nordic Languages. Their status and interrelations. Oslo 1993. - Ammon, Ulrich/Norbert Dittmar/Klaus J. Mattheier: Sociolinguistics/Soziolinguistik. An international handbook of the science of language and society. Berlin/New York 1987/ 1988, 2 Bde. (= HSK; 3.1 und 3.2: Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft).

Teilnahmevoraussetzungen: Sprachkenntnisse entsprechend SP 2.
Leistungsnachweis: Regelmäßige aktive Teilnahme, Referat und Hausarbeit.

Einführung in die skandinavistische Sprachwissenschaft: Die skandinavischen Sprachen kontrastiv JURIJ KUSMENKO
GK 52 247 Do 10-12
Beginn: 17.4.
MOS 101  

Dieser Grundkurs schließt sich an den ersten Teil der VL 52 243 an. Im GK werden Phonologie, Grammatik und Lexikologie der skandinavischen Sprachen kontrastiv behandelt. Als Themen für die Referate und für die Hausarbeiten wird der Vergleich verschiedener phonologischer und grammatischer Teilsysteme (z. B. Prosodik, Vokale, Konsonanten, Bestimmtheit, Perfekt, Passiv, Pronomina, Wortfolge u. dgl.) sowie der Vergleich von Teilen des Wortschatzes in allen skandinavischen Sprachen vorgeschlagen.

Literatur: Siehe VL 52 243.
Teilnahmevoraussetzungen:
Sprachkenntnisse entsprechend SP 2.
Leistungsnachweis:
Referat (20-30 Minuten) und Hausarbeit (ca. 15 Seiten) für diejenigen, die einen Schein brauchen. - Die Teilnehmer, die keinen Schein brauchen, halten ein Kurzreferat zu allgemeinen Fragen der kontrastiven Grammatik (10-15 Minuten). Die Literatur wird gegeben.

Finno-Ugrier und Skandinavier. Jahrtausende Sprach- und Kulturkontakt JURIJ KUSMENKO
HS 52 248 Di 14-16
Beginn: 22.4.
MOS 103  

Schon seit Beginn unserer Zeitrechnung befinden sich die Skandinavier in ständigem Kontakt mit den ostseefinnischen Völkern, vor allem mit den Saamen und Finnen. Die Form und die Auswirkung des Kontaktes auf die entsprechenden Sprachen und Kulturen hat sich jedoch mehrmals geändert. Nach dem friedlichen Nebeneinanderleben und "einer gewissen kulturellen Symbiose" (Terminus der Archäologen) folgte eine Epoche der Stigmatisierung und Verdrängung mit damit verbundener Skandinavisierung von Saamen und Finnen in Schweden und Norwegen. Heute erleben die Beziehungen zwischen Skandinaviern und den Finno-Ugriern eine neue Phase - die finnougrische Renaissance, was zur Anerkennung des Saamischen, Mienkieli und Kvenischen als Amtssprachen in Nordskandinavien geführt hat.

Hauptziel des Seminars wird es sein zu analysieren, wie sich diese geschichtlichen Entwicklungen in den jeweiligen Sprachen und Kulturen widergespiegelt haben. Dabei wird nicht nur der skandinavische Einfluss auf die saamische und finnische Sprache und Kultur behandelt, was üblicherweise die Fragestellung kennzeichnet, sondern eben gerade auch der saamische und finnische Einfluss auf die skandinavischen Sprachen und Kulturen.

Das Seminar berücksichtigt die für ein skandinavistisches Institut seltene Möglichkeit, dass am Nordeuropa-Institut neben den skandinavischen Sprachen auch Finnisch und Saamisch unterrichtet werden. Ziel des Seminars ist es jedoch, das Interesse für die Problematik auch bei den "puren" Skandinavisten zu wecken.

Literatur zur Einführung: I. Zachrisson (red.): Möten i gränsland. Samer och skandinavier i Mellanskandinavien. Stockholm 1997. - P. Sammalahti: The Saami languages. An introduction. Karasjok 1998.
Teilnahmevoraussetzung:
Interesse an Sprach- und Kulturgeschichte. Besonders willkommen sind die Studierenden, die schon die seltene Möglichkeit genutzt haben, sich am Nordeuropa-Institut mit dem Finnischen und Samischen bekannt zu machen, doch auch die "reinen" Skandinavisten werden im Kurs Interessantes und Unerwartetes erfahren.
Leistungsnachweis:
Aktive Teilnahme, Referat (40-50 Minuten) und Hausarbeit (ca. 20 Seiten). Für die Teilnehmer, die keinen Schein brauchen, nur ein Kurzreferat (15 Minuten).

Examenskolloquium: Neuerscheinungen, Abschlussarbeiten, Forschungsbeiträge zur Skandinavistik JURIJ KUSMENKO
CO 52 249 Do 14-16
Beginn: 17.4.
MOS 105  

Im Rahmen des Kolloquiums besteht die Möglichkeit, Magisterarbeiten vorzustellen und zu diskutieren. Das Kolloquium kann darüber hinaus Hilfe bei der Themenfindung für die Abschlussarbeiten bieten. Daneben sollen ausgewählte Neuerscheinungen zur skandinavistischen Linguistik debattiert worden.

 

left.gif Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2003