Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

Humboldt-Universität zu Berlin | Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät | Nordeuropa-Institut | STUDIUM | KVV | ss99 | Nordeuropa-Institut: Lehrveranstaltungen Linguistik SS 1999

Linguistik
Lehrveranstaltungen Sommersemester 1999


Sprachwandel in den skandinavischen Sprachen

Jurij Kusmenko

VL 07 274

Do 10–12

MOS 101

Wie und warum verändern sich die skandinavischen Sprachen? Wie kann man Sprachwandel studieren? Welche Quellen, Mittel und Methoden benutzt man dafür? Auf derartige Fragen versucht die Vorlesung zu antworten. Behandelt werden phonologische, morphologische, syntaktische und lexikalische Veränderungen in den skandinavischen Sprachen mit einem Exkurs in die Geschichte der indoeuropäischen und germanischen Sprachen. Skandinavischer Sprachwandel wird vor dem Hintergrund typologisch ähnlicher Erscheinungen in anderen germanischen Sprachen und unter Berücksichtigung der Daten der historischen Typologie behandelt. Im Mittelpunkt stehen nicht nur die für die Herausbildung der skandinavischen Standardsprachen relevanten, sondern das gesamte skandinavische Sprachareal. Sprachkontakten und den Kontakten verschiedener skandinavischer Dialekte wird dabei besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Skandinavischer Sprachwandel wird unter Berücksichtigung moderner Sprachwandeltheorien behandelt.

Teilnahmehinweis: An die Vorlesung schließen sich thematisch der GK Altskandinavische Sprachen im Vergleich und das Hauptseminar Sprachliche Spuren der Wikingerzüge an.

Literatur zur Einführung: Haugen, E.: Die skandinavischen Sprachen, Hamburg 1984. – J. Barðal [et. al.]: Nordiska. Våra språk förr och nu. Lund 1997. – Wessén, E.: Geschichte der schwedischen Sprache. I–III. Berlin 1970. – Skautrup, P.: Det danske sprogs historie. I–IV, København 1944–1968. – Seip, D. A.: Norwegische Sprachgeschichte. Berlin 1971.


Finnlandschwedische Sprache, Geschichte und Kultur (exkursionsbegleitend)

Tomas Milosch/
Reinhold Wulff

UE 07 261

Mi 08–10

MOS 101


Syntax der skandinavischen Sprachen

Kristina Kotcheva

GK 07 275

Mi 16–18

MOS 101

Der Kurs dient der Vertiefung der syntaktischen Grundkenntnisse, die in der UE Einführung in die Sprachwissenschaft im WS 98/99 erworben wurden. Am Beispiel der skandinavischen Sprachen werden grundlegende Begriffe und Methoden der Syntaxforschung erarbeitet. Wir werden uns einen Überblick über syntaktische Theorien verschaffen. Die Fragen, die uns beschäftigen werden, sind u. a.: Was ist Syntax? Welche Bereiche werden ihr zugeordnet? Was sind die Vor- und Nachteile einzelner Theorien?

Teilnahmevoraussetzungen: Abgeschlossener SP 3 in einer skandinavischen Sprache und linguistisches Grundwissen (entsprechend einer Einführung in die Linguistik).

Literaturliste: Wird in der ersten Sitzung verteilt.


Altskandinavische Sprachen im Vergleich

Jurij Kusmenko

GK 07 276

Di 12–14

MOS 101

Behandelt werden phonologische, grammatische und lexikalische Charakteristika der altwestnordischen (Altisländisch und Altnorwegisch) und altostnordischen (Altschwedisch, Altgutnisch, Altdänisch) Sprachen, nicht nur auf die Einzelsprachen bezogen und im Vergleich, sondern auch unter Berücksichtigung ihrer weiteren Geschichte. Im ersten Teil des Kurses werden altskandinavische Texte gelesen und analysiert, den zweiten Teil nehmen die Referate in Anspruch.

Teilnahmevoraussetzungen und -hinweise: Kenntnisse in einer der skandinavischen Sprachen, wenigstens 2 Semester. – Der Grundkurs schließt sich an die VL Skandinavischer Sprachwandel an. Er ist auch für die TeilnehmerInnen des Hauptseminars zu empfehlen. – Dieser GK kann auch als Übung angerechnet werden.

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme (für Übungsteilnehmer), Referat und Hausarbeit.

Literatur zur Einführung: Literatur zur VL, darüber hinaus: Norén, A.: Altschwedische Grammatik mit Einschluß des Altgutnische. 2 Bde., Halle 1904. – Heusler, A.: Altisländisches Elementarbuch. Heidelberg 1932. – Brøndum-Nielsen, J.: Gammeldansk grammatik i sproghistorisk fremstilling. Bd. 1–8. København 1932–1973.


Kulturelle Konzepte zu Skandinavien und Deutschland: Textlinguistische und semantische Analysen von Zeitungsartikeln

Antje Hornscheidt

HS 07 277

Di 10–12

MOS 104

Das Seminar wird die interdisziplinär zu stellende Frage nach kulturellen Konzepten ausgehend von linguistischen Ansätzen betrachten. Aufbauend auf einer Analyse der skandinavischen Presselandschaft, der politischen Ausrichtung und Auflagenstärke verschiedener Tageszeitungen, werden wir uns das inhaltliche Themenspektrum einzelner Tageszeitungen unter dem Blickwinkel der Relevanz für Fragen kultureller Identität ansehen.

Verschiedene textlinguistische Methoden werden hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit für eine entsprechende Analyse kultureller Konzepte betrachtet, und wir werden uns mit der kultur- und sozialwissenschaftlichen Diskussion zum Thema vertraut machen. Vorhandene textlinguistische Analysen werden kritisch diskutiert und eigene Analyseprojekte, die zu Hausarbeiten ausgebaut werden sollen, gemeinsam überlegt und durch die Seminargruppe begleitet.

Einführende Literatur: Wierzbicka, Anna: Understanding Cultures through their key words. New York/Oxford: Oxford University Press 1997. – Jay, Martin: Cultural Semantics. Keywords of our time. Amherst: University of Massachusetts Press 1998.


Sprachliche Spuren der Wikingerzüge

Jurij Kusmenko

HS 07 278

Di 14–16

MOS 104

Die Wikingerzeit und besonders die Wikingerzüge fesseln immer noch unsere Aufmerksamkeit. Im Seminar werden die Folgen der Wikingerzüge auf die Sprachen der skandinavischen Völker und der Einfluß der Sprache der Wikinger auf die Sprachen hatte, mit denen sie in Kontakt waren (vor allem Englisch, keltische Spachen, Französisch (Normandie), Russisch). Neben der Sprachkontaktproblematik wird auch besprochen, inwiefern sprachliche Quellen Aufschluß über die Geschichte der Wikingerzüge geben können. Der Sprachkontakt der Wikingerzeit wird dabei vor einem weiten historischen Hintergrund behandelt.

Teilnahmehinweise und -voraussetzungen: Grundkenntnisse in einer skandinavischen Sprache. Paralleler Besuch des GK Altskandinavische Sprachen ist wünschenswert. Studierende der Fächerkombinationen Skandinavistik und Anglistik, Keltologie, Slawistik oder Romanistik sind besonders willkommen.

Literatur zur Einführung: S. Literatur zur VL. Darüber hinaus: C. Batey [u. a.]: Die Wikinger. 1997. – T. Andersson, K. I. Sandred (Hrsg.): The Vikings. 1978. – S. Ureland, G. Broderick (Hrsg.): Language contact in the British Isles. Tübingen, 1991. – S. Hug: Scandinavian loanwords and their equivalents in Middle English. 1987. – Hofmann, D: Nordisch-englische Lehnbeziehungen der Wikingerzeit. 1955. – Forssmann, J.: Skandinavische Spuren in der altrussischen Sprache und Dichtung. München 1967.

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme, Referat und Hausarbeit.


Neuerscheinungen, Abschlußarbeiten, Forschungsbeiträge zur Skandinavistik

Jurij Kusmenko

CO 07 279

Do 14–16

MOS 105

Im Rahmen des Kolloquiums haben die Studierenden die Möglichkeit, ihre Magisterarbeiten oder größere Hausarbeiten vorzustellen und zu diskutieren. Das Kolloquium kann darüber hinaus Hilfen bei der Themenfindung für die Abschlußarbeiten bieten. Daneben sollen ausgewählte Neuerscheinungen zur skandinavischen Linguistik debattiert werden. Das Kolloquium wird auch der Vorbereitung des gemeinsamen studentischen deutsch-schwedischen Kolloquiums zur skandinavistischen Sprachwissenschaft dienen, das zum vierten Mal (diesmal voraussichtlich in Stockholm) stattfinden wird.

Teilnahmevoraussetzung: Persönliche Anmeldung.


Gesamtübersicht
Nordeuropa-Institut