Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

Jahresbericht 2005

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Nach den einschneidenden Kürzungen, die im Vorjahr zu verdauen waren und die natürlich den Institutsalltag weiterhin prägen, befand sich das Nordeuropa-Institut im Jahr 2005 eher in einer Phase der Konsolidierung. Wichtigstes Ereignis für das Gesamtinstitut war sicherlich das Anlaufen der neuen Bachelorstudiengänge. Hochmotivierte Studierende und Lehrende sowie ein innovatives, fachteilübergreifendes Profil sorgten dafür, dass die unvermeidlichen organisatorischen Anfangsschwierigkeiten nicht zu allzu großer Verzweiflung führten.

Auch auf personeller Ebene gab es trotz Kürzungen einige erfreuliche Entwicklungen, die uns wieder etwas positiver ins nächste Jahr blicken lassen: Es ist gelungen, Bernd Henningsen als Professor für Skandinavistik/Kulturwissenschaft sowie Kultur und Politik Nordeuropas und der Ostseeregion ans Institut zurückzuholen. Darüber hinaus trat der Politikwissenschaftler Sten Berglund von der Universität Örebro die Dag-Hammarskjöld-Gastprofessur an – beides willkommene Verstärkungen des kulturwissenschaftlichen Fachteils. Stefanie von Schnurbein erhielt eine Gastprofessur an der University of Chicago. In den nächsten sechs Jahren wird sie jedes zweite Jahr für ein Quartal dort unterrichten. Von den frisch Habilitierten des NI gibt es ebenfalls Positives zu berichten: Antje Hornscheidt erhielt zwei Rufe an schwedische Universitäten und ist ab 2006 an Södertörns Högskola als Dozentin tätig. Stephan Michael Schröder hat bereits zum Wintersemester 2005/2006 eine Professur an der Universität Köln angetreten. Nach diesen „Verlusten“ für das Institut ist es erfreulich, auch vom Bleiben zweier Mitarbeiterinnen berichten zu können. Kirsten Wechsels Stelle konnte bis Februar 2008 verlängert werden. Izabela Dahl wird ab 2006 auf einer festen Stelle weiter die Belange des Informationkontors vertreten.

An internationalen Aktivitäten gab es auch im vergangenen Jahr keinen Mangel. Ein Höhepunkt war sicherlich der Vortrag, den Sture Linnér, Freund und Mitarbeiter von Dag Hammarskjöld, anlässlich dessen 100. Geburtstages im Senatssaal hielt. Öffentlichkeitswirksam war auch die von Institutsmitgliedern unter Leitung von Bernd Henningsen organisierte und in Anwesenheit von Ministerpräsident Stoltenberg und Kanzler Schröder in Oslo eröffnete Ausstellung „Nicht nur Lachs und Würstchen. Hundert Jahre deutsch-norwegische Begegnungen“ mit den dazugehörigen Katalogbänden auf Norwegisch und Deutsch. Schließlich hatte unser norwegischer Stiftungsgastprofessor Helge Høibraaten die außerordentliche Ehre, anlässlich der Verleihung des Holberg-Gedenkpreises an Jürgen Habermas die Laudatio zu halten – ein Ereignis, das 2006 in Berlin wiederholt werden wird.

Zwei neue Projekte verstärken ebenfalls das Profil des Instituts. Jurij Kusmenko und Michael Rießler bekamen ein groß angelegtes dreijähriges Projekt zur Dokumentation des Kola-Saamischen bewilligt. Es wird von der Volkswagen-Stiftung finanziert und hat im Herbst die Arbeit aufgenommen. Stefanie von Schnurbein figuriert als Mitantragstellerin des im Januar 2005 angelaufenen Graduiertenkollegs Geschlecht als Wissenskategorie, an dem auch Antje Hornscheidt beteiligt ist.

Insgesamt präsentiert sich das Nordeuropa-Institut also mit erfolgreichen fachteilübergreifenden Projekten in Forschung und Lehre, mit einer guten internationalen Vernetzung und einer personellen Zusammensetzung, die zwar dünner zu werden droht, sich aber bisher dennoch den Aufgaben gewachsen fühlt.


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