Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät - Nordeuropa-Institut

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Kierkegaard

   
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Das Begehren nach der Wunde. Zum Wechselspiel von Schrift, Selbst und Männlichkeit im Werk Søren Kierkegaards

In der Dissertation wird diskutiert, inwieweit die Unmöglichkeit vollständiger Selbsttransparenz als konstitutiver Bestandteil menschlicher Subjektivität aufzufassen ist. Material der Diskussion bildet das Werk Søren Kierkegaards, da Kierkegaard als Vordenker einer pluralistisch strukturierten (Post-) Moderne die Brüchigkeit und Ambivalenz des Subjekts wie kaum ein Denker vor ihm nicht nur zum philosophischen Thema gemacht, sondern er die ‚Abgründigkeit der Existenz' mittels literarischer Darstellung auf spezifische Weisen - nämlich als ,wundenförmige' - sichtbar gemacht hat.

Der Begriff der Wunde taucht im Werk Kierkegaards immer wieder da auf, wo es darum geht, Alterität, Inkompatibilität und Inkommensurabilität des Einzelnen gegenüber der ,Ordnung des Allgemeinen' im Hegelschen Sinne herauszustellen, und zwar in einem teils affirmativen, teils kritischen Sinne. So betont Kierkegaard einerseits, dass die "Wunde der Negativität" offen gehalten werden müsse, um der Nichtigkeit bzw. der Schuldigkeit der Existenz vor Gott eingedenk zu bleiben. Andererseits aber mahnt er an, sich nicht hypochondrisch-,wollüstig' mit der Frage nach der eigenen Schuld zu quälen und aus dieser Qual eine spezifische Form der Lust zu gewinnen. Gerade ein solches selbstquälerisches und zugleich lustvolles ,Begehren nach der Wunde' lässt sich aber in vielen Texten Kierkegaards finden und wird als solches auf seine verschiedenen Funktionen innerhalb des Gesamtwerks hin untersucht.



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